man es in das blaue, und schickt es darauf wieder zu der Wäscherin, welche es allmählig so, wie sie es platten will, zu trocknen sucht.
*)Siehe des allgemeinen Magazins der Natur, Kunst und Wissenschaften dritten Theil, dieXVIII.Ab- handlung.
§. 566.
So weit die Beschreibung von dem Waschen undErste Anmer- kung bey die- ser Beschrei- bung. Bleichen des leinen Zeuges in Holland. Jch habe sie nicht ohne Grund ganz angeführet, sie giebt uns Gelegenheit zum Nachdenken. Wir wollen uns die Freyheit nehmen, über einige Punkte unsere Anmer- kungen zu machen. Wer Geschicklichkeit genug besi- zet, einer Sache nachzudenken, dem werden diese vielleicht nicht unangenehm fallen. Jn dem, was wir §. 563. angeführet haben, werden zwey Fehler angegeben, einmahl, daß man die Leinwand in einer Lange kocht, und fürs andere, daß man die Lein- wand so heftig blauet und reibet. Das erste soll dar- um ein Fehler seyn, weil die Lauge die Leinwand zer- frißt und also mürbe macht. Jch weiß es nicht, ob man dieß allgemein behaupten könne, und ob es nicht vielmehr ein Erfolg von der Beschaffenheit einer be- stimmten Lauge sey. So viel ist gewiß, daß dieses Kochen bey einer bereits gebleichten Leinwand, wenn man diese nur wiederum reinigen will, überflüßig ist. Wenn man sie aber in derjenigen Lauge kocht, die ich oben beschrieben habe, und zwar so, wie ich sie beschrieben habe, so wird man gewiß keine widrige Würkung erfahren. Das andere ist ein offenbarer ob zwar gewöhnlicher Fehler. Das starke Klopfen und Reiben muß nothwendig die Fäden mürbe ma- chen, welches schon aus den Regeln der Bewegung zu erklären.
§. 567.
von den Leinwands-Fabriquen.
man es in das blaue, und ſchickt es darauf wieder zu der Waͤſcherin, welche es allmaͤhlig ſo, wie ſie es platten will, zu trocknen ſucht.
*)Siehe des allgemeinen Magazins der Natur, Kunſt und Wiſſenſchaften dritten Theil, dieXVIII.Ab- handlung.
§. 566.
So weit die Beſchreibung von dem Waſchen undErſte Anmer- kung bey die- ſer Beſchrei- bung. Bleichen des leinen Zeuges in Holland. Jch habe ſie nicht ohne Grund ganz angefuͤhret, ſie giebt uns Gelegenheit zum Nachdenken. Wir wollen uns die Freyheit nehmen, uͤber einige Punkte unſere Anmer- kungen zu machen. Wer Geſchicklichkeit genug beſi- zet, einer Sache nachzudenken, dem werden dieſe vielleicht nicht unangenehm fallen. Jn dem, was wir §. 563. angefuͤhret haben, werden zwey Fehler angegeben, einmahl, daß man die Leinwand in einer Lange kocht, und fuͤrs andere, daß man die Lein- wand ſo heftig blauet und reibet. Das erſte ſoll dar- um ein Fehler ſeyn, weil die Lauge die Leinwand zer- frißt und alſo muͤrbe macht. Jch weiß es nicht, ob man dieß allgemein behaupten koͤnne, und ob es nicht vielmehr ein Erfolg von der Beſchaffenheit einer be- ſtimmten Lauge ſey. So viel iſt gewiß, daß dieſes Kochen bey einer bereits gebleichten Leinwand, wenn man dieſe nur wiederum reinigen will, uͤberfluͤßig iſt. Wenn man ſie aber in derjenigen Lauge kocht, die ich oben beſchrieben habe, und zwar ſo, wie ich ſie beſchrieben habe, ſo wird man gewiß keine widrige Wuͤrkung erfahren. Das andere iſt ein offenbarer ob zwar gewoͤhnlicher Fehler. Das ſtarke Klopfen und Reiben muß nothwendig die Faͤden muͤrbe ma- chen, welches ſchon aus den Regeln der Bewegung zu erklaͤren.
§. 567.
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von den Leinwands-Fabriquen.
man es in das blaue, und ſchickt es darauf wieder
zu der Waͤſcherin, welche es allmaͤhlig ſo, wie ſie es
platten will, zu trocknen ſucht.
*⁾ Siehe des allgemeinen Magazins der Natur, Kunſt
und Wiſſenſchaften dritten Theil, die XVIII. Ab-
handlung.
§. 566.
So weit die Beſchreibung von dem Waſchen und
Bleichen des leinen Zeuges in Holland. Jch habe
ſie nicht ohne Grund ganz angefuͤhret, ſie giebt uns
Gelegenheit zum Nachdenken. Wir wollen uns die
Freyheit nehmen, uͤber einige Punkte unſere Anmer-
kungen zu machen. Wer Geſchicklichkeit genug beſi-
zet, einer Sache nachzudenken, dem werden dieſe
vielleicht nicht unangenehm fallen. Jn dem, was
wir §. 563. angefuͤhret haben, werden zwey Fehler
angegeben, einmahl, daß man die Leinwand in einer
Lange kocht, und fuͤrs andere, daß man die Lein-
wand ſo heftig blauet und reibet. Das erſte ſoll dar-
um ein Fehler ſeyn, weil die Lauge die Leinwand zer-
frißt und alſo muͤrbe macht. Jch weiß es nicht, ob
man dieß allgemein behaupten koͤnne, und ob es nicht
vielmehr ein Erfolg von der Beſchaffenheit einer be-
ſtimmten Lauge ſey. So viel iſt gewiß, daß dieſes
Kochen bey einer bereits gebleichten Leinwand, wenn
man dieſe nur wiederum reinigen will, uͤberfluͤßig iſt.
Wenn man ſie aber in derjenigen Lauge kocht, die
ich oben beſchrieben habe, und zwar ſo, wie ich ſie
beſchrieben habe, ſo wird man gewiß keine widrige
Wuͤrkung erfahren. Das andere iſt ein offenbarer
ob zwar gewoͤhnlicher Fehler. Das ſtarke Klopfen
und Reiben muß nothwendig die Faͤden muͤrbe ma-
chen, welches ſchon aus den Regeln der Bewegung zu
erklaͤren.
Erſte Anmer-
kung bey die-
ſer Beſchrei-
bung.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/383>, abgerufen am 13.11.2024.
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