ten Falle auf Mittel denken, durch den Zusatz eines Oels, oder überhaupt eines Fettes, diesem Fehler ab- zuhelfen. Der Glanz ist eine Würkung von dem, daß die Fläche des Körpers dichte, und sinnlich voll- kommen eben. Diese Ebene kann nach der Beschaf- fenheit der Sache, durch das Reiben, Abstoßen der unebenen Theile, Drükken und so ferner, erhalten wer- den. Die Mittel zur Dichtigkeit sind zuvor angege- ben worden. Folglich wird es nicht schwer fallen, Mittel wider diesen Fehler zu ersinnen.
Anmerk. Der Tischler macht die Flächen eben durchs Abstossen der unebenen Theile. Der Zim- mermann durchs Abhauen. Der Glaser durchs Reiben. Der Papier-und Zeug-Macher durch Pressen. Man überlege die Absicht, welche diese Beschäftigung würken soll. Man schlüße aus die- ser Absicht die Beschaffenheit der Mittel. Man vergleiche diese Gedanken mit den gewöhnlichen Ar- beiten, und man wird es bald merken, woher die vielen Fehler entstehen, die wir in diesen Stükken bey den Werken der Kunst häufig wahrnehmen.
§. 537.
Die andere besondere Folge.
Soll das Werk der Kunst eine Nachahmung eines natürlichen Werkes seyn, so wird, wenn es schön seyn soll, erfodert; einmahl, daß dessen Anblick den- jenigen Gedanken erwekket, den der Anblick des na- türlichen zu erwekken vermögend ist. Fürs andere, daß es nur da angewendet wird, wo das Werk der Na- tur die Absicht würken kann, die dieß Werk der Kunst würken soll. Beydes folget unmittelbar aus dem §. 532. und aus dem Begrif der Schönheit §. 530.
Anmerk. Es ist wider die Schönheit, wenn man eine Lerche mahlet, die mitten im Wasser lebt, und eine Säule die keinen Grund hat, u. s. f.
§. 538.
Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt,
ten Falle auf Mittel denken, durch den Zuſatz eines Oels, oder uͤberhaupt eines Fettes, dieſem Fehler ab- zuhelfen. Der Glanz iſt eine Wuͤrkung von dem, daß die Flaͤche des Koͤrpers dichte, und ſinnlich voll- kommen eben. Dieſe Ebene kann nach der Beſchaf- fenheit der Sache, durch das Reiben, Abſtoßen der unebenen Theile, Druͤkken und ſo ferner, erhalten wer- den. Die Mittel zur Dichtigkeit ſind zuvor angege- ben worden. Folglich wird es nicht ſchwer fallen, Mittel wider dieſen Fehler zu erſinnen.
Anmerk. Der Tiſchler macht die Flaͤchen eben durchs Abſtoſſen der unebenen Theile. Der Zim- mermann durchs Abhauen. Der Glaſer durchs Reiben. Der Papier-und Zeug-Macher durch Preſſen. Man uͤberlege die Abſicht, welche dieſe Beſchaͤftigung wuͤrken ſoll. Man ſchluͤße aus die- ſer Abſicht die Beſchaffenheit der Mittel. Man vergleiche dieſe Gedanken mit den gewoͤhnlichen Ar- beiten, und man wird es bald merken, woher die vielen Fehler entſtehen, die wir in dieſen Stuͤkken bey den Werken der Kunſt haͤufig wahrnehmen.
§. 537.
Die andere beſondere Folge.
Soll das Werk der Kunſt eine Nachahmung eines natuͤrlichen Werkes ſeyn, ſo wird, wenn es ſchoͤn ſeyn ſoll, erfodert; einmahl, daß deſſen Anblick den- jenigen Gedanken erwekket, den der Anblick des na- tuͤrlichen zu erwekken vermoͤgend iſt. Fuͤrs andere, daß es nur da angewendet wird, wo das Werk der Na- tur die Abſicht wuͤrken kann, die dieß Werk der Kunſt wuͤrken ſoll. Beydes folget unmittelbar aus dem §. 532. und aus dem Begrif der Schoͤnheit §. 530.
Anmerk. Es iſt wider die Schoͤnheit, wenn man eine Lerche mahlet, die mitten im Waſſer lebt, und eine Saͤule die keinen Grund hat, u. ſ. f.
§. 538.
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Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt,
ten Falle auf Mittel denken, durch den Zuſatz eines
Oels, oder uͤberhaupt eines Fettes, dieſem Fehler ab-
zuhelfen. Der Glanz iſt eine Wuͤrkung von dem,
daß die Flaͤche des Koͤrpers dichte, und ſinnlich voll-
kommen eben. Dieſe Ebene kann nach der Beſchaf-
fenheit der Sache, durch das Reiben, Abſtoßen der
unebenen Theile, Druͤkken und ſo ferner, erhalten wer-
den. Die Mittel zur Dichtigkeit ſind zuvor angege-
ben worden. Folglich wird es nicht ſchwer fallen,
Mittel wider dieſen Fehler zu erſinnen.
Anmerk. Der Tiſchler macht die Flaͤchen eben
durchs Abſtoſſen der unebenen Theile. Der Zim-
mermann durchs Abhauen. Der Glaſer durchs
Reiben. Der Papier-und Zeug-Macher durch
Preſſen. Man uͤberlege die Abſicht, welche dieſe
Beſchaͤftigung wuͤrken ſoll. Man ſchluͤße aus die-
ſer Abſicht die Beſchaffenheit der Mittel. Man
vergleiche dieſe Gedanken mit den gewoͤhnlichen Ar-
beiten, und man wird es bald merken, woher die
vielen Fehler entſtehen, die wir in dieſen Stuͤkken
bey den Werken der Kunſt haͤufig wahrnehmen.
§. 537.
Soll das Werk der Kunſt eine Nachahmung eines
natuͤrlichen Werkes ſeyn, ſo wird, wenn es ſchoͤn
ſeyn ſoll, erfodert; einmahl, daß deſſen Anblick den-
jenigen Gedanken erwekket, den der Anblick des na-
tuͤrlichen zu erwekken vermoͤgend iſt. Fuͤrs andere,
daß es nur da angewendet wird, wo das Werk der Na-
tur die Abſicht wuͤrken kann, die dieß Werk der Kunſt
wuͤrken ſoll. Beydes folget unmittelbar aus dem §.
532. und aus dem Begrif der Schoͤnheit §. 530.
Anmerk. Es iſt wider die Schoͤnheit, wenn
man eine Lerche mahlet, die mitten im Waſſer lebt,
und eine Saͤule die keinen Grund hat, u. ſ. f.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/360>, abgerufen am 21.11.2024.
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