Auf wie vie- le Stükke man bey dem Eßig Gewer- be zu sehen habe.
Diese kurze Abbildung des Eßigs lehret uns, daß ein Wirth, der durch dessen Bereitung einen Vor- theil gewinnen will, folgende Stükke genau untersu- chen müsse.
Einmahl, woraus kann man den wahren Eßig bereiten?
Fürs andere, wodurch befördert man die saure Gährung?
Fürs dritte, worin bestehet die Güte des Eßigs?
Fürs vierte, worauf hat man bey der Gährung zu sehen, wenn sie die Güte des Eßigs wür- ken soll?
Fürs fünfte, wie soll man den bereiteten Eßig warthen?
§. 431.
Einmahl auf die Materie, woraus er gemacht wird.
Die erste Frage: woraus kann man den wahren Eßig bereiten? beantwortet der §. 429. Denn weil aller Wein durch die Kunst in Eßig kann verwandelt werden, und weil keine Flüßigkeit einen wahren Es- sig giebt, wo nicht die geistige Gährung, die den Wein gebohren, vorhergegangen; so ist es klar, daß alle Säfte und alles Mehl der Erd-Gewächse, wenn diese vorher durch die geistige Gährung in Wein sind verwandelt worden, durch die Kunst zu einem Eßig können bereitet werden. (§. 384).
§. 432.
Daher ver- schiedene Benennun- gen.
Man giebt daher dem Eßige den Nahmen von dem Weine, oder von den Erd-Gewächsen, aus wel- chen er ist bereitet worden. Er kann aus dem Biere
berei-
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
§. 430.
Auf wie vie- le Stuͤkke man bey dem Eßig Gewer- be zu ſehen habe.
Dieſe kurze Abbildung des Eßigs lehret uns, daß ein Wirth, der durch deſſen Bereitung einen Vor- theil gewinnen will, folgende Stuͤkke genau unterſu- chen muͤſſe.
Einmahl, woraus kann man den wahren Eßig bereiten?
Fuͤrs andere, wodurch befoͤrdert man die ſaure Gaͤhrung?
Fuͤrs dritte, worin beſtehet die Guͤte des Eßigs?
Fuͤrs vierte, worauf hat man bey der Gaͤhrung zu ſehen, wenn ſie die Guͤte des Eßigs wuͤr- ken ſoll?
Fuͤrs fuͤnfte, wie ſoll man den bereiteten Eßig warthen?
§. 431.
Einmahl auf die Materie, woraus er gemacht wird.
Die erſte Frage: woraus kann man den wahren Eßig bereiten? beantwortet der §. 429. Denn weil aller Wein durch die Kunſt in Eßig kann verwandelt werden, und weil keine Fluͤßigkeit einen wahren Eſ- ſig giebt, wo nicht die geiſtige Gaͤhrung, die den Wein gebohren, vorhergegangen; ſo iſt es klar, daß alle Saͤfte und alles Mehl der Erd-Gewaͤchſe, wenn dieſe vorher durch die geiſtige Gaͤhrung in Wein ſind verwandelt worden, durch die Kunſt zu einem Eßig koͤnnen bereitet werden. (§. 384).
§. 432.
Daher ver- ſchiedene Benennun- gen.
Man giebt daher dem Eßige den Nahmen von dem Weine, oder von den Erd-Gewaͤchſen, aus wel- chen er iſt bereitet worden. Er kann aus dem Biere
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Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
§. 430.
Dieſe kurze Abbildung des Eßigs lehret uns, daß
ein Wirth, der durch deſſen Bereitung einen Vor-
theil gewinnen will, folgende Stuͤkke genau unterſu-
chen muͤſſe.
Einmahl, woraus kann man den wahren Eßig
bereiten?
Fuͤrs andere, wodurch befoͤrdert man die ſaure
Gaͤhrung?
Fuͤrs dritte, worin beſtehet die Guͤte des Eßigs?
Fuͤrs vierte, worauf hat man bey der Gaͤhrung
zu ſehen, wenn ſie die Guͤte des Eßigs wuͤr-
ken ſoll?
Fuͤrs fuͤnfte, wie ſoll man den bereiteten Eßig
warthen?
§. 431.
Die erſte Frage: woraus kann man den wahren
Eßig bereiten? beantwortet der §. 429. Denn weil
aller Wein durch die Kunſt in Eßig kann verwandelt
werden, und weil keine Fluͤßigkeit einen wahren Eſ-
ſig giebt, wo nicht die geiſtige Gaͤhrung, die den
Wein gebohren, vorhergegangen; ſo iſt es klar, daß
alle Saͤfte und alles Mehl der Erd-Gewaͤchſe, wenn
dieſe vorher durch die geiſtige Gaͤhrung in Wein ſind
verwandelt worden, durch die Kunſt zu einem Eßig
koͤnnen bereitet werden. (§. 384).
§. 432.
Man giebt daher dem Eßige den Nahmen von
dem Weine, oder von den Erd-Gewaͤchſen, aus wel-
chen er iſt bereitet worden. Er kann aus dem Biere
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/310>, abgerufen am 21.11.2024.
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