Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.Der Land-Wirthschaft 3 Abschnitt und durchdringende weiße Dünnste aufsteigen. Wenndie Retorte recht glüend ist, und ihr sehet, daß nichts mehr in die Höhe steiget, so last die Gefäße kalt wer- den und kleibet sie auf. Jhr werdet in der Vorlage einen wäßricht sauren Saft, ein flüßiges Oel, und eine Art von rother vester Butter finden. Nachdem die Retorte zerschlagen worden, so werdet ihr eine koh- ligte Materie darin finden, deren Fläche, welche an dem Glase angelegen, glänzend, schwarz und ungemein glatt ist. a) Jn dem ersten Theil der Theoretischen Chymie. Jn dem dritten Abschnitte von den Chymischen Ar- beiten, die bey den Thierischen Substanzen gesche- hen. Erstes Kapitel, zweyter Proceß. §. 248. Aus diesemwird die in- nere Beschaf- fenheit der Butter ge- schlossen. Aus dieser Zergliederung schlüße ich: Einahl. Wir haben keinen Grund, zu glauben, daß die Erde mit unter diejenigen Dinge ge- höret, welche Butter machen. (§. 8.) Fürs andere. Jn der Butter sind die wesentlichen würkenden Dinge der Natur mit einander ver- bunden. Der gröste Theil ist das Oel oder das Fett (§. 13. 32.) Das Acidum, was mit die- sem vermischt, benimmt dem Oel seine Flüßig- keit (§. 26.) Die weissen Dünste, welche auf- steigen, und die zurück gebliebene kohlichte Ma- terie beweisen das Daseyn des Alkali (§. 12. 28.) Dieß dämpfet in der Vermischung die Würkung des Acidi. Wenn ich endlich den übergetrete- nen Saft genau betrachte, und hiebey zugleich auf den Ursprung der Butter sehe, so habe ich Grund, zu glauben, daß auch in der Butter durch Hülfe des Oels der elementarische Saft coagu- liret sey (per dem. §. 20. 32. Siehe §. 38). §. 249.
Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt und durchdringende weiße Duͤnnſte aufſteigen. Wenndie Retorte recht gluͤend iſt, und ihr ſehet, daß nichts mehr in die Hoͤhe ſteiget, ſo laſt die Gefaͤße kalt wer- den und kleibet ſie auf. Jhr werdet in der Vorlage einen waͤßricht ſauren Saft, ein fluͤßiges Oel, und eine Art von rother veſter Butter finden. Nachdem die Retorte zerſchlagen worden, ſo werdet ihr eine koh- ligte Materie darin finden, deren Flaͤche, welche an dem Glaſe angelegen, glaͤnzend, ſchwarz und ungemein glatt iſt. a) Jn dem erſten Theil der Theoretiſchen Chymie. Jn dem dritten Abſchnitte von den Chymiſchen Ar- beiten, die bey den Thieriſchen Subſtanzen geſche- hen. Erſtes Kapitel, zweyter Proceß. §. 248. Aus dieſemwird die in- nere Beſchaf- fenheit der Butter ge- ſchloſſen. Aus dieſer Zergliederung ſchluͤße ich: Einahl. Wir haben keinen Grund, zu glauben, daß die Erde mit unter diejenigen Dinge ge- hoͤret, welche Butter machen. (§. 8.) Fuͤrs andere. Jn der Butter ſind die weſentlichen wuͤrkenden Dinge der Natur mit einander ver- bunden. Der groͤſte Theil iſt das Oel oder das Fett (§. 13. 32.) Das Acidum, was mit die- ſem vermiſcht, benimmt dem Oel ſeine Fluͤßig- keit (§. 26.) Die weiſſen Duͤnſte, welche auf- ſteigen, und die zuruͤck gebliebene kohlichte Ma- terie beweiſen das Daſeyn des Alkali (§. 12. 28.) Dieß daͤmpfet in der Vermiſchung die Wuͤrkung des Acidi. Wenn ich endlich den uͤbergetrete- nen Saft genau betrachte, und hiebey zugleich auf den Urſprung der Butter ſehe, ſo habe ich Grund, zu glauben, daß auch in der Butter durch Huͤlfe des Oels der elementariſche Saft coagu- liret ſey (per dem. §. 20. 32. Siehe §. 38). §. 249.
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Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
und durchdringende weiße Duͤnnſte aufſteigen. Wenn
die Retorte recht gluͤend iſt, und ihr ſehet, daß nichts
mehr in die Hoͤhe ſteiget, ſo laſt die Gefaͤße kalt wer-
den und kleibet ſie auf. Jhr werdet in der Vorlage
einen waͤßricht ſauren Saft, ein fluͤßiges Oel, und
eine Art von rother veſter Butter finden. Nachdem
die Retorte zerſchlagen worden, ſo werdet ihr eine koh-
ligte Materie darin finden, deren Flaͤche, welche an
dem Glaſe angelegen, glaͤnzend, ſchwarz und ungemein
glatt iſt.
a⁾ Jn dem erſten Theil der Theoretiſchen Chymie.
Jn dem dritten Abſchnitte von den Chymiſchen Ar-
beiten, die bey den Thieriſchen Subſtanzen geſche-
hen. Erſtes Kapitel, zweyter Proceß.
§. 248.
Aus dieſer Zergliederung ſchluͤße ich:
Einahl. Wir haben keinen Grund, zu glauben,
daß die Erde mit unter diejenigen Dinge ge-
hoͤret, welche Butter machen. (§. 8.)
Fuͤrs andere. Jn der Butter ſind die weſentlichen
wuͤrkenden Dinge der Natur mit einander ver-
bunden. Der groͤſte Theil iſt das Oel oder das
Fett (§. 13. 32.) Das Acidum, was mit die-
ſem vermiſcht, benimmt dem Oel ſeine Fluͤßig-
keit (§. 26.) Die weiſſen Duͤnſte, welche auf-
ſteigen, und die zuruͤck gebliebene kohlichte Ma-
terie beweiſen das Daſeyn des Alkali (§. 12. 28.)
Dieß daͤmpfet in der Vermiſchung die Wuͤrkung
des Acidi. Wenn ich endlich den uͤbergetrete-
nen Saft genau betrachte, und hiebey zugleich
auf den Urſprung der Butter ſehe, ſo habe ich
Grund, zu glauben, daß auch in der Butter durch
Huͤlfe des Oels der elementariſche Saft coagu-
liret ſey (per dem. §. 20. 32. Siehe §. 38).
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