Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
von dem Akkerbau.

Jst der Mist alsdenn auf dem Akker ausgebreitet,
wenn es feuchtes Wetter ist, so verschluckt die Feuch-
tigkeit die wesentlichwürkenden Dinge des Mistes.
Die Feuchtigkeit dringt in die Erde, und daher werden
die wesentlichwürkenden Dinge des Mistes mit der
Erde völlig vermischet. Dieß ist ein merklicher Vor-
theil (§. 144).

Anmerk. Den Nutzen dieser Vermischung lehret
der Augenschein. Man darf nur, wenn das Feld
bewachsen ist, diejenigen Plätze betrachten, wo die
Mist-Haufen gelegen haben.

§. 151.

Wenn wir bey diesem die innere Beschaffenheit desBesondere
Vortheile.

Schnees in Erwegung ziehen, und bedenken, daß der
Schnee nothwendig im Frühjahr zerschmelzen und in
die Erde dringen muß; so wird es uns nicht schwer fal-
len, zu begreifen, daß dieß ein merklicher Vortheil
sey, wenn man die Felder kurz vor dem Winter dünget:
oder, wenn man die Felder im Winter mit Mist befäh-
ret, (§. 149.) diesen auf große Haufen bringet (§.
145.) und den Mist alsdenn streuet, wenn es anfängt
zu dauen, und nicht so bald ein starker Frost, wohl aber
Schnee zu vermuthen ist, (§. 150.).

§. 152.

So weit von dem Düngen. Bey dem andernBey der Be-
arbeitung
der Felder
sind verschie-
dene Stükke
zu unter-
scheiden.

Punkte, mit welchem sich dieses Kapitel beschäftiget,
nemlich bey der Bearbeitung der Felder, müssen wir
wiederum einige Stükke unterscheiden. Einmahl,
wenn soll man den Akker bearbeiten? Fürs andere,
wie tief soll man akkern? Fürs dritte, wie kann man
das Feld durch die Bearbeitung recht lukker machen?
Fürs vierte, womit soll man den Akker bearbeiten?

Wir
H 4
von dem Akkerbau.

Jſt der Miſt alsdenn auf dem Akker ausgebreitet,
wenn es feuchtes Wetter iſt, ſo verſchluckt die Feuch-
tigkeit die weſentlichwuͤrkenden Dinge des Miſtes.
Die Feuchtigkeit dringt in die Erde, und daher werden
die weſentlichwuͤrkenden Dinge des Miſtes mit der
Erde voͤllig vermiſchet. Dieß iſt ein merklicher Vor-
theil (§. 144).

Anmerk. Den Nutzen dieſer Vermiſchung lehret
der Augenſchein. Man darf nur, wenn das Feld
bewachſen iſt, diejenigen Plaͤtze betrachten, wo die
Miſt-Haufen gelegen haben.

§. 151.

Wenn wir bey dieſem die innere Beſchaffenheit desBeſondere
Vortheile.

Schnees in Erwegung ziehen, und bedenken, daß der
Schnee nothwendig im Fruͤhjahr zerſchmelzen und in
die Erde dringen muß; ſo wird es uns nicht ſchwer fal-
len, zu begreifen, daß dieß ein merklicher Vortheil
ſey, wenn man die Felder kurz vor dem Winter duͤnget:
oder, wenn man die Felder im Winter mit Miſt befaͤh-
ret, (§. 149.) dieſen auf große Haufen bringet (§.
145.) und den Miſt alsdenn ſtreuet, wenn es anfaͤngt
zu dauen, und nicht ſo bald ein ſtarker Froſt, wohl aber
Schnee zu vermuthen iſt, (§. 150.).

§. 152.

So weit von dem Duͤngen. Bey dem andernBey der Be-
arbeitung
der Felder
ſind verſchie-
dene Stuͤkke
zu unter-
ſcheiden.

Punkte, mit welchem ſich dieſes Kapitel beſchaͤftiget,
nemlich bey der Bearbeitung der Felder, muͤſſen wir
wiederum einige Stuͤkke unterſcheiden. Einmahl,
wenn ſoll man den Akker bearbeiten? Fuͤrs andere,
wie tief ſoll man akkern? Fuͤrs dritte, wie kann man
das Feld durch die Bearbeitung recht lukker machen?
Fuͤrs vierte, womit ſoll man den Akker bearbeiten?

Wir
H 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0139" n="119"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von dem Akkerbau.</hi> </fw><lb/>
              <p>J&#x017F;t der Mi&#x017F;t alsdenn auf dem Akker ausgebreitet,<lb/>
wenn es feuchtes Wetter i&#x017F;t, &#x017F;o ver&#x017F;chluckt die Feuch-<lb/>
tigkeit die we&#x017F;entlichwu&#x0364;rkenden Dinge des Mi&#x017F;tes.<lb/>
Die Feuchtigkeit dringt in die Erde, und daher werden<lb/>
die we&#x017F;entlichwu&#x0364;rkenden Dinge des Mi&#x017F;tes mit der<lb/>
Erde vo&#x0364;llig vermi&#x017F;chet. Dieß i&#x017F;t ein merklicher Vor-<lb/>
theil (§. 144).</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Anmerk.</hi> Den Nutzen die&#x017F;er Vermi&#x017F;chung lehret<lb/>
der Augen&#x017F;chein. Man darf nur, wenn das Feld<lb/>
bewach&#x017F;en i&#x017F;t, diejenigen Pla&#x0364;tze betrachten, wo die<lb/>
Mi&#x017F;t-Haufen gelegen haben.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 151.</head><lb/>
              <p>Wenn wir bey die&#x017F;em die innere Be&#x017F;chaffenheit des<note place="right">Be&#x017F;ondere<lb/>
Vortheile.</note><lb/>
Schnees in Erwegung ziehen, und bedenken, daß der<lb/>
Schnee nothwendig im Fru&#x0364;hjahr zer&#x017F;chmelzen und in<lb/>
die Erde dringen muß; &#x017F;o wird es uns nicht &#x017F;chwer fal-<lb/>
len, zu begreifen, daß dieß ein merklicher Vortheil<lb/>
&#x017F;ey, wenn man die Felder kurz vor dem Winter du&#x0364;nget:<lb/>
oder, wenn man die Felder im Winter mit Mi&#x017F;t befa&#x0364;h-<lb/>
ret, (§. 149.) die&#x017F;en auf große Haufen bringet (§.<lb/>
145.) und den Mi&#x017F;t alsdenn &#x017F;treuet, wenn es anfa&#x0364;ngt<lb/>
zu dauen, und nicht &#x017F;o bald ein &#x017F;tarker Fro&#x017F;t, wohl aber<lb/>
Schnee zu vermuthen i&#x017F;t, (§. 150.).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 152.</head><lb/>
              <p>So weit von dem Du&#x0364;ngen. Bey dem andern<note place="right">Bey der Be-<lb/>
arbeitung<lb/>
der Felder<lb/>
&#x017F;ind ver&#x017F;chie-<lb/>
dene Stu&#x0364;kke<lb/>
zu unter-<lb/>
&#x017F;cheiden.</note><lb/>
Punkte, mit welchem &#x017F;ich die&#x017F;es Kapitel be&#x017F;cha&#x0364;ftiget,<lb/>
nemlich bey der Bearbeitung der Felder, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir<lb/>
wiederum einige Stu&#x0364;kke unter&#x017F;cheiden. <hi rendition="#fr">Einmahl,</hi><lb/>
wenn &#x017F;oll man den Akker bearbeiten? <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere,</hi><lb/>
wie tief &#x017F;oll man akkern? <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs dritte,</hi> wie kann man<lb/>
das Feld durch die Bearbeitung recht lukker machen?<lb/><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs vierte,</hi> womit &#x017F;oll man den Akker bearbeiten?<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0139] von dem Akkerbau. Jſt der Miſt alsdenn auf dem Akker ausgebreitet, wenn es feuchtes Wetter iſt, ſo verſchluckt die Feuch- tigkeit die weſentlichwuͤrkenden Dinge des Miſtes. Die Feuchtigkeit dringt in die Erde, und daher werden die weſentlichwuͤrkenden Dinge des Miſtes mit der Erde voͤllig vermiſchet. Dieß iſt ein merklicher Vor- theil (§. 144). Anmerk. Den Nutzen dieſer Vermiſchung lehret der Augenſchein. Man darf nur, wenn das Feld bewachſen iſt, diejenigen Plaͤtze betrachten, wo die Miſt-Haufen gelegen haben. §. 151. Wenn wir bey dieſem die innere Beſchaffenheit des Schnees in Erwegung ziehen, und bedenken, daß der Schnee nothwendig im Fruͤhjahr zerſchmelzen und in die Erde dringen muß; ſo wird es uns nicht ſchwer fal- len, zu begreifen, daß dieß ein merklicher Vortheil ſey, wenn man die Felder kurz vor dem Winter duͤnget: oder, wenn man die Felder im Winter mit Miſt befaͤh- ret, (§. 149.) dieſen auf große Haufen bringet (§. 145.) und den Miſt alsdenn ſtreuet, wenn es anfaͤngt zu dauen, und nicht ſo bald ein ſtarker Froſt, wohl aber Schnee zu vermuthen iſt, (§. 150.). Beſondere Vortheile. §. 152. So weit von dem Duͤngen. Bey dem andern Punkte, mit welchem ſich dieſes Kapitel beſchaͤftiget, nemlich bey der Bearbeitung der Felder, muͤſſen wir wiederum einige Stuͤkke unterſcheiden. Einmahl, wenn ſoll man den Akker bearbeiten? Fuͤrs andere, wie tief ſoll man akkern? Fuͤrs dritte, wie kann man das Feld durch die Bearbeitung recht lukker machen? Fuͤrs vierte, womit ſoll man den Akker bearbeiten? Wir Bey der Be- arbeitung der Felder ſind verſchie- dene Stuͤkke zu unter- ſcheiden. H 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/139
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/139>, abgerufen am 13.11.2024.