Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Cameralwissensch. 2. Cap. von den
cherlin, die der Viehzucht sehr nützlich sind, und
die auf einem geringen Boden wohl wachsen. Wir
können auch im Fall der Noth die Felder ohne viele
Kosten düngen und in einer gewissen Art fruchtbar
machen. Wir werden dieß in dem Kapitel von der
Düngung beschreiben und beweisen. Dieß ist genug,
unsern Satz zu bevestigen, daß kein Wirth in seinem
Guthe eine Leede leidet.

§. 95.
Gangbare
Felder sind
brach- und
tragbare
Felder.

Gangbare Felder werden in brach- und tragbare
Felder eingetheilet. Brachfelder sind diejenigen, die
im Sommer nicht sind besäet worden, um solche zur
Wintersaat zuzubereiten. Tragbare Felder aber
sind diejenigen, die frisch bearbeitet, und im Sommer
mit Früchten bewachsen sind.

§. 96.
Diese sind
Winter- und
Sommer-
Felder.

Diese werden einmahl in Sommer- und Winter-
Felder. Fürs andere in Felder von der ersten, an-
dern
und dritten Art eingetheilet. Winter-Feld ist
dasjenige, was wir mit Winter-Früchten, und Som-
mer-Feld,
was wir mit Sommer-Früchten bestellen.

§. 97.
Ferner von
der ersten,
andern und
dritten Art.

Felder von der ersten Art, nennen wir diejenigen,
die wir in dem gegenwärtigem Jahre gedünget. Von
der andern Art, die wir in dem vorhergehendem Jah-
re gedünget, von der dritten Art, die vor zwey Jah-
ren sind gedünget worden, u. s. f.

§. 98.
Ob Brach-
Felder nö-
thig sind?

Wir wollen hiebey eine Frage untersuchen, bey de-
ren Beantwortung die Meynungen der Wirthe gethei-

let

Der Cameralwiſſenſch. 2. Cap. von den
cherlin, die der Viehzucht ſehr nuͤtzlich ſind, und
die auf einem geringen Boden wohl wachſen. Wir
koͤnnen auch im Fall der Noth die Felder ohne viele
Koſten duͤngen und in einer gewiſſen Art fruchtbar
machen. Wir werden dieß in dem Kapitel von der
Duͤngung beſchreiben und beweiſen. Dieß iſt genug,
unſern Satz zu beveſtigen, daß kein Wirth in ſeinem
Guthe eine Leede leidet.

§. 95.
Gangbare
Felder ſind
brach- und
tragbare
Felder.

Gangbare Felder werden in brach- und tragbare
Felder eingetheilet. Brachfelder ſind diejenigen, die
im Sommer nicht ſind beſaͤet worden, um ſolche zur
Winterſaat zuzubereiten. Tragbare Felder aber
ſind diejenigen, die friſch bearbeitet, und im Sommer
mit Fruͤchten bewachſen ſind.

§. 96.
Dieſe ſind
Winter- und
Sommer-
Felder.

Dieſe werden einmahl in Sommer- und Winter-
Felder. Fuͤrs andere in Felder von der erſten, an-
dern
und dritten Art eingetheilet. Winter-Feld iſt
dasjenige, was wir mit Winter-Fruͤchten, und Som-
mer-Feld,
was wir mit Sommer-Fruͤchten beſtellen.

§. 97.
Ferner von
der erſten,
andern und
dritten Art.

Felder von der erſten Art, nennen wir diejenigen,
die wir in dem gegenwaͤrtigem Jahre geduͤnget. Von
der andern Art, die wir in dem vorhergehendem Jah-
re geduͤnget, von der dritten Art, die vor zwey Jah-
ren ſind geduͤnget worden, u. ſ. f.

§. 98.
Ob Brach-
Felder noͤ-
thig ſind?

Wir wollen hiebey eine Frage unterſuchen, bey de-
ren Beantwortung die Meynungen der Wirthe gethei-

let
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0108" n="88"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Cameralwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;ch. 2. Cap. von den</hi></fw><lb/>
cherlin, die der Viehzucht &#x017F;ehr nu&#x0364;tzlich &#x017F;ind, und<lb/>
die auf einem geringen Boden wohl wach&#x017F;en. Wir<lb/>
ko&#x0364;nnen auch im Fall der Noth die Felder ohne viele<lb/>
Ko&#x017F;ten du&#x0364;ngen und in einer gewi&#x017F;&#x017F;en Art fruchtbar<lb/>
machen. Wir werden dieß in dem Kapitel von der<lb/>
Du&#x0364;ngung be&#x017F;chreiben und bewei&#x017F;en. Dieß i&#x017F;t genug,<lb/>
un&#x017F;ern Satz zu beve&#x017F;tigen, daß kein Wirth in &#x017F;einem<lb/>
Guthe eine Leede leidet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 95.</head><lb/>
              <note place="left">Gangbare<lb/>
Felder &#x017F;ind<lb/>
brach- und<lb/>
tragbare<lb/>
Felder.</note>
              <p>Gangbare Felder werden in brach- und tragbare<lb/>
Felder eingetheilet. <hi rendition="#fr">Brachfelder</hi> &#x017F;ind diejenigen, die<lb/>
im Sommer nicht &#x017F;ind be&#x017F;a&#x0364;et worden, um &#x017F;olche zur<lb/>
Winter&#x017F;aat zuzubereiten. <hi rendition="#fr">Tragbare Felder</hi> aber<lb/>
&#x017F;ind diejenigen, die fri&#x017F;ch bearbeitet, und im Sommer<lb/>
mit Fru&#x0364;chten bewach&#x017F;en &#x017F;ind.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 96.</head><lb/>
              <note place="left">Die&#x017F;e &#x017F;ind<lb/>
Winter- und<lb/>
Sommer-<lb/>
Felder.</note>
              <p>Die&#x017F;e werden <hi rendition="#fr">einmahl</hi> in Sommer- und Winter-<lb/>
Felder. <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere</hi> in Felder von <hi rendition="#fr">der er&#x017F;ten, an-<lb/>
dern</hi> und <hi rendition="#fr">dritten Art</hi> eingetheilet. <hi rendition="#fr">Winter-Feld</hi> i&#x017F;t<lb/>
dasjenige, was wir mit Winter-Fru&#x0364;chten, und <hi rendition="#fr">Som-<lb/>
mer-Feld,</hi> was wir mit Sommer-Fru&#x0364;chten be&#x017F;tellen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 97.</head><lb/>
              <note place="left">Ferner von<lb/>
der er&#x017F;ten,<lb/>
andern und<lb/>
dritten Art.</note>
              <p><hi rendition="#fr">Felder</hi> von der <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten Art,</hi> nennen wir diejenigen,<lb/>
die wir in dem gegenwa&#x0364;rtigem Jahre gedu&#x0364;nget. Von<lb/>
der <hi rendition="#fr">andern Art,</hi> die wir in dem vorhergehendem Jah-<lb/>
re gedu&#x0364;nget, von der <hi rendition="#fr">dritten Art,</hi> die vor zwey Jah-<lb/>
ren &#x017F;ind gedu&#x0364;nget worden, u. &#x017F;. f.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 98.</head><lb/>
              <note place="left">Ob Brach-<lb/>
Felder no&#x0364;-<lb/>
thig &#x017F;ind?</note>
              <p>Wir wollen hiebey eine Frage unter&#x017F;uchen, bey de-<lb/>
ren Beantwortung die Meynungen der Wirthe gethei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">let</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0108] Der Cameralwiſſenſch. 2. Cap. von den cherlin, die der Viehzucht ſehr nuͤtzlich ſind, und die auf einem geringen Boden wohl wachſen. Wir koͤnnen auch im Fall der Noth die Felder ohne viele Koſten duͤngen und in einer gewiſſen Art fruchtbar machen. Wir werden dieß in dem Kapitel von der Duͤngung beſchreiben und beweiſen. Dieß iſt genug, unſern Satz zu beveſtigen, daß kein Wirth in ſeinem Guthe eine Leede leidet. §. 95. Gangbare Felder werden in brach- und tragbare Felder eingetheilet. Brachfelder ſind diejenigen, die im Sommer nicht ſind beſaͤet worden, um ſolche zur Winterſaat zuzubereiten. Tragbare Felder aber ſind diejenigen, die friſch bearbeitet, und im Sommer mit Fruͤchten bewachſen ſind. §. 96. Dieſe werden einmahl in Sommer- und Winter- Felder. Fuͤrs andere in Felder von der erſten, an- dern und dritten Art eingetheilet. Winter-Feld iſt dasjenige, was wir mit Winter-Fruͤchten, und Som- mer-Feld, was wir mit Sommer-Fruͤchten beſtellen. §. 97. Felder von der erſten Art, nennen wir diejenigen, die wir in dem gegenwaͤrtigem Jahre geduͤnget. Von der andern Art, die wir in dem vorhergehendem Jah- re geduͤnget, von der dritten Art, die vor zwey Jah- ren ſind geduͤnget worden, u. ſ. f. §. 98. Wir wollen hiebey eine Frage unterſuchen, bey de- ren Beantwortung die Meynungen der Wirthe gethei- let

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/108
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/108>, abgerufen am 30.12.2024.