2) auf welche Stükke wir sehen müssen, wenn die- se Wässerung nützlich werden soll.
§. 83.
So weit von dem ersten Umstande. Jn AnsehungAndere gründen sich in der Lage gegen die Weltgegen- den. des andern Umstandes hat man hierauf zu sehen, ob der Akker gegen Abend, Mittag, Mitternacht, oder Morgen abhänget. Die Aecker werden in dieser Be- trachtung in Abend-Mittägige-Mitternächtige und Morgen-Aekker eingetheilet. Die Sonne erwärmet den Akker. Hieraus ist es klar, daß die Mittägigen Aekker wärmer als die Morgen-Aekker. Diese wär- mer, als die Abend-Aekker, und diese wärmer als die Mitternächtigen. Aus diesem ist es klar, daß man nicht schlechterdings sagen könne, die Mittags-Aek- ker sind besser, als die Morgen-Aekker, u. s. f. Es ist dieß eine Eintheilung, die sich auf das Gewächse beziehet, das auf dem Akker soll gebauet werden. Es giebt verschiedene Gewächse, welche die Strenge der Sonnenhitze wohl vertragen können. Es giebt aber auch wiederum verschiedene, die nur im Kühlen wachsen. Da aber doch dieß klar ist, daß die kalten Nordwinde dem Wachsthum der Erdgewächse sehr nachtheilig sind; so wird man es uns sehr leicht ver- willigen, daß wir diesen Satz bilden: die mitter- nächtigen Aekker sind die schlechtesten.
§. 84.
Aus dieser Betrachtung fließet eine besondereWie dieß nützlich und schädlich seyn könne. Wirthschafts-Beschäftigung, die zwar von vielen ver- absäumet wird, doch aber, wie ich es glaube, in An- sehung des Nutzen von Wichtigkeit ist. Sie ist diese:
wenn
F
Beſchaffenheit derjenigen Dinge, in welche ꝛc.
Anmerk. Jn den Fuͤrleſungen kan gezeiget werden,
1) wie dieſe Waͤſſerung moͤglich ſey:
2) auf welche Stuͤkke wir ſehen muͤſſen, wenn die- ſe Waͤſſerung nuͤtzlich werden ſoll.
§. 83.
So weit von dem erſten Umſtande. Jn AnſehungAndere gruͤnden ſich in der Lage gegen die Weltgegen- den. des andern Umſtandes hat man hierauf zu ſehen, ob der Akker gegen Abend, Mittag, Mitternacht, oder Morgen abhaͤnget. Die Aecker werden in dieſer Be- trachtung in Abend-Mittaͤgige-Mitternaͤchtige und Morgen-Aekker eingetheilet. Die Sonne erwaͤrmet den Akker. Hieraus iſt es klar, daß die Mittaͤgigen Aekker waͤrmer als die Morgen-Aekker. Dieſe waͤr- mer, als die Abend-Aekker, und dieſe waͤrmer als die Mitternaͤchtigen. Aus dieſem iſt es klar, daß man nicht ſchlechterdings ſagen koͤnne, die Mittags-Aek- ker ſind beſſer, als die Morgen-Aekker, u. ſ. f. Es iſt dieß eine Eintheilung, die ſich auf das Gewaͤchſe beziehet, das auf dem Akker ſoll gebauet werden. Es giebt verſchiedene Gewaͤchſe, welche die Strenge der Sonnenhitze wohl vertragen koͤnnen. Es giebt aber auch wiederum verſchiedene, die nur im Kuͤhlen wachſen. Da aber doch dieß klar iſt, daß die kalten Nordwinde dem Wachsthum der Erdgewaͤchſe ſehr nachtheilig ſind; ſo wird man es uns ſehr leicht ver- willigen, daß wir dieſen Satz bilden: die mitter- naͤchtigen Aekker ſind die ſchlechteſten.
§. 84.
Aus dieſer Betrachtung fließet eine beſondereWie dieß nuͤtzlich und ſchaͤdlich ſeyn koͤnne. Wirthſchafts-Beſchaͤftigung, die zwar von vielen ver- abſaͤumet wird, doch aber, wie ich es glaube, in An- ſehung des Nutzen von Wichtigkeit iſt. Sie iſt dieſe:
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Beſchaffenheit derjenigen Dinge, in welche ꝛc.
Anmerk. Jn den Fuͤrleſungen kan gezeiget
werden,
1) wie dieſe Waͤſſerung moͤglich ſey:
2) auf welche Stuͤkke wir ſehen muͤſſen, wenn die-
ſe Waͤſſerung nuͤtzlich werden ſoll.
§. 83.
So weit von dem erſten Umſtande. Jn Anſehung
des andern Umſtandes hat man hierauf zu ſehen, ob
der Akker gegen Abend, Mittag, Mitternacht, oder
Morgen abhaͤnget. Die Aecker werden in dieſer Be-
trachtung in Abend-Mittaͤgige-Mitternaͤchtige und
Morgen-Aekker eingetheilet. Die Sonne erwaͤrmet
den Akker. Hieraus iſt es klar, daß die Mittaͤgigen
Aekker waͤrmer als die Morgen-Aekker. Dieſe waͤr-
mer, als die Abend-Aekker, und dieſe waͤrmer als die
Mitternaͤchtigen. Aus dieſem iſt es klar, daß man
nicht ſchlechterdings ſagen koͤnne, die Mittags-Aek-
ker ſind beſſer, als die Morgen-Aekker, u. ſ. f. Es
iſt dieß eine Eintheilung, die ſich auf das Gewaͤchſe
beziehet, das auf dem Akker ſoll gebauet werden.
Es giebt verſchiedene Gewaͤchſe, welche die Strenge
der Sonnenhitze wohl vertragen koͤnnen. Es giebt
aber auch wiederum verſchiedene, die nur im Kuͤhlen
wachſen. Da aber doch dieß klar iſt, daß die kalten
Nordwinde dem Wachsthum der Erdgewaͤchſe ſehr
nachtheilig ſind; ſo wird man es uns ſehr leicht ver-
willigen, daß wir dieſen Satz bilden: die mitter-
naͤchtigen Aekker ſind die ſchlechteſten.
Andere
gruͤnden ſich
in der Lage
gegen die
Weltgegen-
den.
§. 84.
Aus dieſer Betrachtung fließet eine beſondere
Wirthſchafts-Beſchaͤftigung, die zwar von vielen ver-
abſaͤumet wird, doch aber, wie ich es glaube, in An-
ſehung des Nutzen von Wichtigkeit iſt. Sie iſt dieſe:
wenn
Wie dieß
nuͤtzlich und
ſchaͤdlich
ſeyn koͤnne.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/101>, abgerufen am 21.11.2024.
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