Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Predigt. Häuser des Friedens/ und darin werden sie ruhen und sagen außdem LXXXIV. Ps. Wie lieblich sind deine Wohnungen HErr Zebaoth/ mein Leib und Seel freuen sich in dein lebendigen GOTT. Dann der Vogel hat sein Hauß funden/ und die Schwalbe ihr Nest/ wol denen die in deinem Hause woh- nen/ die dich loben immerdar. Hilff uns dahin lieber HErre GOtt/ Durch Christi Tod und Wunden roth/ Amen. Die Sechste Predigt/ Von Der Thür des Schaaf-Stabls. GEliebte in Christo. Glück zu/ sagte die Ertz- fleisch-
Predigt. Haͤuſer des Friedens/ und darin werden ſie ruhen und ſagen außdem LXXXIV. Pſ. Wie lieblich ſind deine Wohnungen HErꝛ Zebaoth/ mein Leib und Seel freuen ſich in dein lebendigen GOTT. Dann der Vogel hat ſein Hauß funden/ und die Schwalbe ihr Neſt/ wol denen die in deinem Hauſe woh- nen/ die dich loben immerdar. Hilff uns dahin lieber HErre GOtt/ Durch Chriſti Tod und Wunden roth/ Amen. Die Sechste Predigt/ Von Der Thuͤr des Schaaf-Stabls. GEliebte in Chriſto. Gluͤck zu/ ſagte die Ertz- fleiſch-
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Predigt.
Haͤuſer des Friedens/ und darin werden ſie ruhen und ſagen auß
dem LXXXIV. Pſ. Wie lieblich ſind deine Wohnungen HErꝛ
Zebaoth/ mein Leib und Seel freuen ſich in dein lebendigen
GOTT. Dann der Vogel hat ſein Hauß funden/ und
die Schwalbe ihr Neſt/ wol denen die in deinem Hauſe woh-
nen/ die dich loben immerdar. Hilff uns dahin lieber HErre
GOtt/ Durch Chriſti Tod und Wunden roth/ Amen.
Die Sechste Predigt/
Von
Der Thuͤr des Schaaf-Stabls.
GEliebte in Chriſto. Gluͤck zu/ ſagte die Ertz-
Mutter Lea Gen. XXX. Da ihr auff dem Schoß ihrer
Magd Silpa ein Sohn gebohren/ den ſie Gad genennet/
und geſagt: Bagad, ruͤſtig/ wie es Lutherus gedeutſchet/
ἐν τύχη, mit Gluͤck/ die LXX. feliciter, Hieronymus, in
der Lateiniſchen Verſion: Gluͤcklich/ Gluͤck zu. Gott
geb/ daß dieſer mein Sohn ein Gluͤcks-Kind/ ein gluͤckhaffter Menſch
werden moͤchte. Jſt votum Catholicum, ein Allemanns Wunſch/
aller Welt Wunſch/ dichten und trachten. Jſt die Braut/ darum
jederman dantzt: Sie hat mehr Werber/ als die Penelope in Griechen-
land vor Zeiten gehabt: Sie heißt fortuna allerlland Gluͤck/ nach un-
terſchiedlichen geniis und Zueignungen der Menſchlichen Affecten und
Begierden/ Ehr-Gluͤck-Reichthum- und Schatz-Gluͤck/ Spiel-Gluͤck/
Erb-Gluͤck/ Geſchenck-Gluͤck/ Freund-Gluͤck/ Heurath-Gluͤck/ gluͤckli-
chen ſucceſs in allem Thun und Handlungen/ darum buhlen um ſie Koͤ-
nig und Kayſer/ Edel und Unedel/ Impiger extremos currit Merca-
tor ad Indos, Der Soldat ſetzt Leib und Seel in ſtich/ nur daß er das
Gluͤck bring unter ſich. Kom̃t Gluͤck/ ſo laufft man von allen Gaſſen/
Straſſen/ Officinen und Kuchen herzu. Aber meiſtentheil peccami-
nos, befleckt/ ſuͤndlich/ ungoͤttlich/ wann der Wunſch entſpringt auß
fleiſch-
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