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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
Fleisch/ wer uberwindet die Anfechtungen durch Glauben an Chri-
stum/ dem wird kein Leid geschehen vom andern Tode: Mit-
ten in dem Tod anficht uns der Höllen Rachen: Wer will
uns aus solcher Noth frey und ledig machen? Das thustu
HERR alleine! Vergossen ist dein theures Blut/ das gnug
für die Sunde thut. Heiliger HErre Gott! Heiliger starcker
Gott! Heiliger barmhertziger Heiland! du ewiger Gott!
Laß uns nicht entfallen von des rechten Glaubens Trost! Ky-
rieeleison/
Amen.



Die Acht und Funffzigste Predigt/

Vber den dritten Articul.
Von der Höll und ewigem Tode.

Die Fünffte Predigt/

Von der empfindlichen Pein und Marter-Straffe
der Verdamten/ und erstlich dem nagenden unsterb-
lichen Wurm der Verdamten.

GEliebte in Christo: Wann Syrach der weise Zucht-
Lehrer
c. 10. unter andern saget: Wann der MenschSyr. 10, 13.
tod ist/ so fressen ihn die Schlangen und die Wür-
me/
so beschreibet er zwar triste mortis consequens,
den elenden Zustand des Menschen nach dem
Tode/
was auff den Tod folget/ nemlich Schlangen und Würme;
Jm Griechischen Text heisset es also: en to apothanei~n anthropon klerono-
mesei erpeta kai theria kai skolekas, als wolt er sagen: An statt der rei-
chen Schätze/ die der Mensch in dieser Welt seinen Erben hinderlassen/
hat er keine andere Haab/ Schatz und Erbtheil zu erben im Grab/ als
scheutzliche Schlangen und Würme/ die ihn den armen skolekobroton,
Wurm-Aaß und Maden-Sack nagen und verzehren. Es wollen zwar

etliche
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Predigt.
Fleiſch/ wer ůberwindet die Anfechtungen durch Glauben an Chri-
ſtum/ dem wird kein Leid geſchehen vom andern Tode: Mit-
ten in dem Tod anficht uns der Hoͤllen Rachen: Wer will
uns aus ſolcher Noth frey und ledig machen? Das thuſtu
HERR alleine! Vergoſſen iſt dein theures Blut/ das gnug
fuͤr die Sůnde thut. Heiliger HErre Gott! Heiliger ſtarcker
Gott! Heiliger barmhertziger Heiland! du ewiger Gott!
Laß uns nicht entfallen von des rechten Glaubens Troſt! Ky-
rieeleiſon/
Amen.



Die Acht und Funffzigſte Predigt/

Vber den dritten Articul.
Von der Hoͤll und ewigem Tode.

Die Fuͤnffte Predigt/

Von der empfindlichen Pein und Marter-Straffe
der Verdamten/ und erſtlich dem nagenden unſterb-
lichen Wurm der Verdamten.

GEliebte in Chriſto: Wann Syrach der weiſe Zucht-
Lehrer
c. 10. unter andern ſaget: Wann der MenſchSyr. 10, 13.
tod iſt/ ſo freſſen ihn die Schlangen und die Wuͤr-
me/
ſo beſchreibet er zwar triſte mortis conſequens,
den elenden Zuſtand des Menſchen nach dem
Tode/
was auff den Tod folget/ nemlich Schlangen und Wuͤrme;
Jm Griechiſchen Text heiſſet es alſo: ἐν τῶ ἀποϑανει῀ν ἄνϑρωπον κληρονο-
μήσει ἑρπετα καὶ ϑηρἰα καὶ σκώληκας, als wolt er ſagen: An ſtatt der rei-
chen Schaͤtze/ die der Menſch in dieſer Welt ſeinen Erben hinderlaſſen/
hat er keine andere Haab/ Schatz und Erbtheil zu erben im Grab/ als
ſcheutzliche Schlangen und Wuͤrme/ die ihn den armen σκωληκόβρωτον,
Wurm-Aaß und Maden-Sack nagen und verzehren. Es wollen zwar

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[699/0731] Predigt. Fleiſch/ wer ůberwindet die Anfechtungen durch Glauben an Chri- ſtum/ dem wird kein Leid geſchehen vom andern Tode: Mit- ten in dem Tod anficht uns der Hoͤllen Rachen: Wer will uns aus ſolcher Noth frey und ledig machen? Das thuſtu HERR alleine! Vergoſſen iſt dein theures Blut/ das gnug fuͤr die Sůnde thut. Heiliger HErre Gott! Heiliger ſtarcker Gott! Heiliger barmhertziger Heiland! du ewiger Gott! Laß uns nicht entfallen von des rechten Glaubens Troſt! Ky- rieeleiſon/ Amen. Die Acht und Funffzigſte Predigt/ Vber den dritten Articul. Von der Hoͤll und ewigem Tode. Die Fuͤnffte Predigt/ Von der empfindlichen Pein und Marter-Straffe der Verdamten/ und erſtlich dem nagenden unſterb- lichen Wurm der Verdamten. GEliebte in Chriſto: Wann Syrach der weiſe Zucht- Lehrer c. 10. unter andern ſaget: Wann der Menſch tod iſt/ ſo freſſen ihn die Schlangen und die Wuͤr- me/ ſo beſchreibet er zwar triſte mortis conſequens, den elenden Zuſtand des Menſchen nach dem Tode/ was auff den Tod folget/ nemlich Schlangen und Wuͤrme; Jm Griechiſchen Text heiſſet es alſo: ἐν τῶ ἀποϑανει῀ν ἄνϑρωπον κληρονο- μήσει ἑρπετα καὶ ϑηρἰα καὶ σκώληκας, als wolt er ſagen: An ſtatt der rei- chen Schaͤtze/ die der Menſch in dieſer Welt ſeinen Erben hinderlaſſen/ hat er keine andere Haab/ Schatz und Erbtheil zu erben im Grab/ als ſcheutzliche Schlangen und Wuͤrme/ die ihn den armen σκωληκόβρωτον, Wurm-Aaß und Maden-Sack nagen und verzehren. Es wollen zwar etliche Syr. 10, 13. T t t t 2

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/731>, abgerufen am 21.12.2024.