Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Fünffzehende (Erste)


Die Fünffzehende

Vber den dritten Articul/ und über die Wort
St. Pauli 1. Corinth. 3/ 16. 17.

Die Erste Predigt/

Von der einwohnenden Gnade
des H. Geistes.

Wisset ihr nicht/ daß ihr Gottes Tempel seyt/
und der Geist Gottes in euch wohnet? So
iemand den Tempel Gottes verderbet/ den
wird Gott verderben: dann der Tempel
Gottes ist heilig/ der seyt ihr.

GEliebte in Christo: Ein schreckliches spectacul und er-
bärmliches habitacul, Schauspiel und Wohnung eines
vom Teufel besessenen Menschen/ so Christo auffgestossen/
Marc. 5, 2.beschreibet sonderlich Marcus c. 5. da er uns für Augen
stellet einen Menschen/ als 1. eine Wohnung/
Hauß und Herberg des bösen Geistes/
daß er vom Teufel/ vom un-
faubern Geist/ ja nicht nur von einem/ sondern von einer gantzen Legion
Teufel besessen/ das macht nach der Römischen Kriegsverfassung sechs tau-
send/ sechs hundert und sechs und sechtzig Teufel/ so in diesem armen Men-
schen gewohnet. 2. Eine garstige/ unlustige/ elende/ erbärm-
liche Wohnung/
darinnen der Teufel grosse Tyranney und Boßheit
verübet; Ja zu gleicher weise/ wie dieser Mensch in Toden-Gräbern/ auff
den Bergen/ in Wüsten und Wildnüssen gewohnet/ also ist er selbst ein
solch Toden-Grab/ Mörder-Grube und Wildnüß gewest/ der nicht nur
andere Leute/ so fürüber gezogen/ grimmig und dürstiglich angefallen/ son-
dern sich selbst erbärmlich mit Steinen geschlagen. 3. Eine be-
ständige und feste Wohnung/ eine unüberwindliche Festung;

Der
Die Fuͤnffzehende (Erſte)


Die Fuͤnffzehende

Vber den dritten Articul/ und uͤber die Wort
St. Pauli 1. Corinth. 3/ 16. 17.

Die Erſte Predigt/

Von der einwohnenden Gnade
des H. Geiſtes.

Wiſſet ihr nicht/ daß ihr Gottes Tempel ſeyt/
und der Geiſt Gottes in euch wohnet? So
iemand den Tempel Gottes verderbet/ den
wird Gott verderben: dann der Tempel
Gottes iſt heilig/ der ſeyt ihr.

GEliebte in Chriſto: Ein ſchreckliches ſpectacul und er-
baͤrmliches habitacul, Schauſpiel und Wohnung eines
vom Teufel beſeſſenen Menſchen/ ſo Chriſto auffgeſtoſſen/
Marc. 5, 2.beſchreibet ſonderlich Marcus c. 5. da er uns fuͤr Augen
ſtellet einen Menſchen/ als 1. eine Wohnung/
Hauß und Herberg des boͤſen Geiſtes/
daß er vom Teufel/ vom un-
faubern Geiſt/ ja nicht nur von einem/ ſondern von einer gantzen Legion
Teufel beſeſſen/ das macht nach der Roͤmiſchẽ Kriegsverfaſſung ſechs tau-
ſend/ ſechs hundert und ſechs und ſechtzig Teufel/ ſo in dieſem armen Men-
ſchen gewohnet. 2. Eine garſtige/ unluſtige/ elende/ erbärm-
liche Wohnung/
darinnen der Teufel groſſe Tyranney und Boßheit
veruͤbet; Ja zu gleicher weiſe/ wie dieſer Menſch in Toden-Graͤbern/ auff
den Bergen/ in Wuͤſten und Wildnuͤſſen gewohnet/ alſo iſt er ſelbſt ein
ſolch Toden-Grab/ Moͤrder-Grube und Wildnuͤß geweſt/ der nicht nur
andere Leute/ ſo fuͤruͤber gezogen/ grimmig und duͤrſtiglich angefallen/ ſon-
dern ſich ſelbſt erbaͤrmlich mit Steinen geſchlagen. 3. Eine be-
ſtändige und feſte Wohnung/ eine unuͤberwindliche Feſtung;

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0216" n="184"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Fu&#x0364;nffzehende (Er&#x017F;te)</hi> </fw><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">Die Fu&#x0364;nffzehende</hi> </head><lb/>
        <argument>
          <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Vber den dritten Articul/ und u&#x0364;ber die Wort</hi><lb/>
St. Pauli 1. Corinth. 3/ 16. 17.</hi> </p>
        </argument><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Die Er&#x017F;te Predigt/</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von der einwohnenden Gnade<lb/>
des H. Gei&#x017F;tes.</hi> </hi> </p>
          </argument><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#fr">Wi&#x017F;&#x017F;et ihr nicht/ daß ihr Gottes Tempel &#x017F;eyt/<lb/><hi rendition="#et">und der Gei&#x017F;t Gottes in euch wohnet? So<lb/>
iemand den Tempel Gottes verderbet/ den<lb/>
wird Gott verderben: dann der Tempel<lb/>
Gottes i&#x017F;t heilig/ der &#x017F;eyt ihr.</hi></hi> </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <p><hi rendition="#in">G</hi>Eliebte in Chri&#x017F;to: Ein &#x017F;chreckliches <hi rendition="#aq">&#x017F;pectacul</hi> und er-<lb/>
ba&#x0364;rmliches <hi rendition="#aq">habitacul,</hi> Schau&#x017F;piel und Wohnung eines<lb/>
vom Teufel be&#x017F;e&#x017F;&#x017F;enen Men&#x017F;chen/ &#x017F;o Chri&#x017F;to auffge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Marc.</hi> 5, 2.</note>be&#x017F;chreibet &#x017F;onderlich Marcus <hi rendition="#aq">c.</hi> 5. da er uns fu&#x0364;r Augen<lb/>
&#x017F;tellet <hi rendition="#fr">einen Men&#x017F;chen/</hi> als 1. <hi rendition="#fr">eine Wohnung/<lb/>
Hauß und Herberg des bo&#x0364;&#x017F;en Gei&#x017F;tes/</hi> daß er vom Teufel/ vom un-<lb/>
faubern Gei&#x017F;t/ ja nicht nur von einem/ &#x017F;ondern von einer gantzen Legion<lb/>
Teufel be&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en/ das macht nach der Ro&#x0364;mi&#x017F;che&#x0303; Kriegsverfa&#x017F;&#x017F;ung &#x017F;echs tau-<lb/>
&#x017F;end/ &#x017F;echs hundert und &#x017F;echs und &#x017F;echtzig Teufel/ &#x017F;o in die&#x017F;em armen Men-<lb/>
&#x017F;chen gewohnet. 2. <hi rendition="#fr">Eine gar&#x017F;tige/ unlu&#x017F;tige/ elende/ erbärm-<lb/>
liche Wohnung/</hi> darinnen der Teufel gro&#x017F;&#x017F;e Tyranney und Boßheit<lb/>
veru&#x0364;bet; Ja zu gleicher wei&#x017F;e/ wie die&#x017F;er Men&#x017F;ch in Toden-Gra&#x0364;bern/ auff<lb/>
den Bergen/ in Wu&#x0364;&#x017F;ten und Wildnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en gewohnet/ al&#x017F;o i&#x017F;t er &#x017F;elb&#x017F;t ein<lb/>
&#x017F;olch Toden-Grab/ Mo&#x0364;rder-Grube und Wildnu&#x0364;ß gewe&#x017F;t/ der nicht nur<lb/>
andere Leute/ &#x017F;o fu&#x0364;ru&#x0364;ber gezogen/ grimmig und du&#x0364;r&#x017F;tiglich angefallen/ &#x017F;on-<lb/>
dern &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t erba&#x0364;rmlich mit Steinen ge&#x017F;chlagen. 3. <hi rendition="#fr">Eine be-<lb/>
&#x017F;tändige und fe&#x017F;te Wohnung/ eine unu&#x0364;berwindliche Fe&#x017F;tung;</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[184/0216] Die Fuͤnffzehende (Erſte) Die Fuͤnffzehende Vber den dritten Articul/ und uͤber die Wort St. Pauli 1. Corinth. 3/ 16. 17. Die Erſte Predigt/ Von der einwohnenden Gnade des H. Geiſtes. Wiſſet ihr nicht/ daß ihr Gottes Tempel ſeyt/ und der Geiſt Gottes in euch wohnet? So iemand den Tempel Gottes verderbet/ den wird Gott verderben: dann der Tempel Gottes iſt heilig/ der ſeyt ihr. GEliebte in Chriſto: Ein ſchreckliches ſpectacul und er- baͤrmliches habitacul, Schauſpiel und Wohnung eines vom Teufel beſeſſenen Menſchen/ ſo Chriſto auffgeſtoſſen/ beſchreibet ſonderlich Marcus c. 5. da er uns fuͤr Augen ſtellet einen Menſchen/ als 1. eine Wohnung/ Hauß und Herberg des boͤſen Geiſtes/ daß er vom Teufel/ vom un- faubern Geiſt/ ja nicht nur von einem/ ſondern von einer gantzen Legion Teufel beſeſſen/ das macht nach der Roͤmiſchẽ Kriegsverfaſſung ſechs tau- ſend/ ſechs hundert und ſechs und ſechtzig Teufel/ ſo in dieſem armen Men- ſchen gewohnet. 2. Eine garſtige/ unluſtige/ elende/ erbärm- liche Wohnung/ darinnen der Teufel groſſe Tyranney und Boßheit veruͤbet; Ja zu gleicher weiſe/ wie dieſer Menſch in Toden-Graͤbern/ auff den Bergen/ in Wuͤſten und Wildnuͤſſen gewohnet/ alſo iſt er ſelbſt ein ſolch Toden-Grab/ Moͤrder-Grube und Wildnuͤß geweſt/ der nicht nur andere Leute/ ſo fuͤruͤber gezogen/ grimmig und duͤrſtiglich angefallen/ ſon- dern ſich ſelbſt erbaͤrmlich mit Steinen geſchlagen. 3. Eine be- ſtändige und feſte Wohnung/ eine unuͤberwindliche Feſtung; Der Marc. 5, 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/216
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/216>, abgerufen am 19.11.2024.