Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. Christo dienen/ dem Nächsten verzeihen/ der Friede Christi soll den SiegMatt. 18, 35.und Preiß gewinnen/ das Hertz ringet gleichsam zwischen der Beleidigung und Gedult/ Gedult und Sanfftmuth soll den Siegs-Lohn/ den Siegs- Ruhm darvon tragen; So soll hinfüro die Sünde nicht herrschen/ zumRom. 6, 1[.] Schemel der Füsse soll sie ligen/ biß Christus das letzte consum matum est sprechen/ und die Sünde verschlingen wird in den Sieg/ und seine Gemei- ne gantz vollkommen/ heilig und unsträfflich darstellen/ daß allerdings keinEph. 5, 27. Flecken/ Runtzel oder des etwas mehr wird überbleiben/ da wir das grosseApoc. 19, 7. Confitemini anstimmen werden Ps. 107. und singen aus dem 124. Psal.8. Confer Thomam Aquin. part. 3. q. 8. art. 3. resp. ad 2. Gott Lob und Danck Strick ist entzwey/ wie ein Vogel des Stricks kommt ab/ ist unser Seel entgangen/ und wir sind frey/ Lob/ Preiß/ Ehr und Ruhm sey Gott dafür in alle Ewigkeit/ Amen. Die Zwölffte Predigt/ Vber den dritten Articul/ GEliebte in Christo: Es stellet St. Paulus in der zwar Onesi- Sechster Theil. T
Predigt. Chriſto dienen/ dem Naͤchſten verzeihen/ der Friede Chriſti ſoll den SiegMatt. 18, 35.und Preiß gewinnen/ das Hertz ringet gleichſam zwiſchen der Beleidigung und Gedult/ Gedult und Sanfftmuth ſoll den Siegs-Lohn/ den Siegs- Ruhm darvon tragen; So ſoll hinfuͤro die Suͤnde nicht herrſchen/ zumRom. 6, 1[.] Schemel der Fuͤſſe ſoll ſie ligen/ biß Chriſtus das letzte conſum matum eſt ſprechen/ und die Suͤnde verſchlingen wird in den Sieg/ und ſeine Gemei- ne gantz vollkommen/ heilig und unſtraͤfflich darſtellen/ daß allerdings keinEph. 5, 27. Flecken/ Runtzel oder des etwas mehr wird uͤberbleiben/ da wir das groſſeApoc. 19, 7. Confitemini anſtimmen werden Pſ. 107. und ſingen aus dem 124. Pſal.8. Confer Thomam Aquin. part. 3. q. 8. art. 3. reſp. ad 2. Gott Lob und Danck Strick iſt entzwey/ wie ein Vogel des Stricks kommt ab/ iſt unſer Seel entgangen/ und wir ſind frey/ Lob/ Preiß/ Ehr und Ruhm ſey Gott dafuͤr in alle Ewigkeit/ Amen. Die Zwoͤlffte Predigt/ Vber den dritten Articul/ GEliebte in Chriſto: Es ſtellet St. Paulus in der zwar Oneſi- Sechſter Theil. T
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Predigt.
Chriſto dienen/ dem Naͤchſten verzeihen/ der Friede Chriſti ſoll den Sieg
und Preiß gewinnen/ das Hertz ringet gleichſam zwiſchen der Beleidigung
und Gedult/ Gedult und Sanfftmuth ſoll den Siegs-Lohn/ den Siegs-
Ruhm darvon tragen; So ſoll hinfuͤro die Suͤnde nicht herrſchen/ zum
Schemel der Fuͤſſe ſoll ſie ligen/ biß Chriſtus das letzte conſum matum eſt
ſprechen/ und die Suͤnde verſchlingen wird in den Sieg/ und ſeine Gemei-
ne gantz vollkommen/ heilig und unſtraͤfflich darſtellen/ daß allerdings kein
Flecken/ Runtzel oder des etwas mehr wird uͤberbleiben/ da wir das groſſe
Confitemini anſtimmen werden Pſ. 107. und ſingen aus dem 124. Pſal.
Gott Lob und Danck Strick iſt entzwey/ wie ein Vogel des
Stricks kommt ab/ iſt unſer Seel entgangen/ und wir ſind
frey/ Lob/ Preiß/ Ehr und Ruhm ſey Gott dafuͤr in alle Ewigkeit/ Amen.
Matt. 18, 35.
Rom. 6, 1.
Eph. 5, 27.
Apoc. 19, 7.
8. Confer
Thomam
Aquin.
part. 3. q. 8.
art. 3. reſp.
ad 2.
Die Zwoͤlffte Predigt/
Vber den dritten Articul/
Von dem andern Theil der gerechtmachenden
Gnade Gottes/ die da heiſſet Poſitiva & imputativa, die ge-
rechtgebende und zugerechnete Gnade/ dadurch der arme
Suͤnder gerecht gemacht wird.
GEliebte in Chriſto: Es ſtellet St. Paulus in der zwar
kleinen aber ſehr Lehr-reichen und wichtigen Epiſtel an
den Philemonem einem edlen und nahrhafften Bur-
ger zu Coloſſen nach Ermeſſung D. Lutheri in der Vor-
rede daſelbſt/ ein ſchoͤnes Bild der Rechtfertigung
eines armen Suͤnders fuͤr GOTT vor/ und daſſelbe in drey
unterſchiedlichen Perſonen. I. Jn der Perſon des Oneſimi,
dem Namen nach nuͤtzlich/ aber re ἀχρηςου, in der That eines unnuͤtzen
Knecht v. 11. der ſeinem Herren zu Schaden gethan v. 18. und wie Hiero-
nymus dafuͤr haͤlt/ demſelben abgetragen/ auch hinter der Thuͤr Vrlaub
genommen/ von Coloſſen nach Rom kommen/ und da St. Paulum in der
Hafft und Banden angetroffen/ aber gleichwol hernach ſorte divinâ,
durch ein ſonderbar Goͤttliches Gluͤck und Gnaden-Geſchick ἔυχρηςος,
Oneſi-
Sechſter Theil. T
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