Dahlmann, Friedrich Christoph: Geschichte der französischen Revolution bis auf die Stiftung der Republik. Leipzig, 1845.4. Das erste Anklopfen der Revolution. In der nächsten Zeit nach Turgots Sturze thaten ge- 4. Das erſte Anklopfen der Revolution. In der nächſten Zeit nach Turgots Sturze thaten ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0092" n="[82]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">4. Das erſte Anklopfen der Revolution.</hi> </head><lb/> <p>In der nächſten Zeit nach Turgots Sturze thaten ge-<lb/> wöhnliche Handlanger ihren Dienſt in den Finanzen: ſeit<lb/> aber der nahende Krieg außerordentliche Opfer heiſchte,<lb/> warf Maurepas ſeine Augen auf Necker. Dieſer war Aus-<lb/> länder, zu Genf 1732 geboren, wo ſein Vater die Pro-<lb/> feſſur des Staatsrechts bekleidete; er leitete ſein Geſchlecht<lb/> aus dem Brandenburgiſchen. Der junge Mann widmete<lb/> ſich Anfangs den Wiſſenſchaften, weil er aber ohne Ver-<lb/> mögen war, ſchlug er auf den Wunſch ſeines Vaters eine<lb/> andere Laufbahn ein, ging nach Paris zu ſeinem Oheim<lb/> Vernet aufs Comtoir, und bald finden wir ihn als Com-<lb/> pagnon des erſten Banquierhauſes der Hauptſtadt, des<lb/> Hauſes Theluſſon. Die Leitung der Geſchäfte kam in<lb/> ſeine Hände, gelungene Speculationen in Getraide legten<lb/> den Grund zu ſeinem Reichthum, öftere zu Terray’s Zeit<lb/> den bedrängten Finanzen gewährte Nothhülfen machten<lb/> ihn zugleich zum Manne der Krone und des Staates. Al-<lb/> lein der Reiz der Geldgeſchäfte genügte weder ſeinem Ehr-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[82]/0092]
4. Das erſte Anklopfen der Revolution.
In der nächſten Zeit nach Turgots Sturze thaten ge-
wöhnliche Handlanger ihren Dienſt in den Finanzen: ſeit
aber der nahende Krieg außerordentliche Opfer heiſchte,
warf Maurepas ſeine Augen auf Necker. Dieſer war Aus-
länder, zu Genf 1732 geboren, wo ſein Vater die Pro-
feſſur des Staatsrechts bekleidete; er leitete ſein Geſchlecht
aus dem Brandenburgiſchen. Der junge Mann widmete
ſich Anfangs den Wiſſenſchaften, weil er aber ohne Ver-
mögen war, ſchlug er auf den Wunſch ſeines Vaters eine
andere Laufbahn ein, ging nach Paris zu ſeinem Oheim
Vernet aufs Comtoir, und bald finden wir ihn als Com-
pagnon des erſten Banquierhauſes der Hauptſtadt, des
Hauſes Theluſſon. Die Leitung der Geſchäfte kam in
ſeine Hände, gelungene Speculationen in Getraide legten
den Grund zu ſeinem Reichthum, öftere zu Terray’s Zeit
den bedrängten Finanzen gewährte Nothhülfen machten
ihn zugleich zum Manne der Krone und des Staates. Al-
lein der Reiz der Geldgeſchäfte genügte weder ſeinem Ehr-
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