Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. gen. Ewre Christliche Liebe mercke fleissig auff. Der grundgü-tige GOtt verleihe zu dieser Handlung Gnad und Segen umb sei- nes allerliebsten Sohns unsers Herrn und Heylands willen! Amen! EKsEGESIS. MEine Geliebte im Herrn/ dem ersten Anblick Jn denenselben wird vors Erste beschrieben die Zeit/ in1. Temporis Dic E e 2
Vber den Propheten Haggai. gen. Ewre Chriſtliche Liebe mercke fleiſſig auff. Der grundguͤ-tige GOtt verleihe zu dieſer Handlung Gnad und Segen umb ſei- nes allerliebſten Sohns unſers Herrn und Heylands willen! Amen! ΕΞΗΓΗΣΙΣ. MEine Geliebte im Herrn/ dem erſten Anblick Jn denenſelben wird vors Erſte beſchrieben die Zeit/ in1. Temporis Dic E e 2
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Vber den Propheten Haggai.
gen. Ewre Chriſtliche Liebe mercke fleiſſig auff. Der grundguͤ-
tige GOtt verleihe zu dieſer Handlung Gnad und Segen umb ſei-
nes allerliebſten Sohns unſers Herrn und Heylands willen!
Amen!
ΕΞΗΓΗΣΙΣ.
MEine Geliebte im Herrn/ dem erſten Anblick
nach ſcheinet es/ als ob der verleſene Text fuͤr die Chriſten
im newen Teſtament nicht gehoͤrete/ als in welchem alles
Schattenwerck iſt abgethan; oder hat doch zum wenigſten
das Anſehen/ als ob ſchlechter Nutz daraus zu ſchoͤpffen und zuneh-
men were. Aber wenn wir der Sache etwas fleiſſiger nachdencken/
ſo findet ſichs weit anders/ denn auch in den Ceremonien altes Te-
ſtaments groſſe Weißheit verborgen iſt/ dahero vorgenommene
Wort wohl zu behertzigen ſind/ als die uns gar viel zu Gemuͤthe fuͤh-
ren koͤnnen.
Jn denenſelben wird vors Erſte beſchrieben die Zeit/ in
welcher der Mann Gottes anderweit eine Offenbahrung gehabt/
do ihm nochmahls eine Bottſchafft auffgetragen/ und er mit gewiſ-
ſer Inſtruction zu denen Jüden geſandt worden. Hiervon han-
deln folgende Wort: Am vier und zwantzigſten Tage des
neundten Monden/ im andern Jahr Darii/ geſchach des
HErrn Wort zu dem Propheten Haggai. Diß iſt die ge-
woͤhnliche/ und bey uns durch Gottes Gnade bekandte Vorrede/
darinnen gedacht wird der Zeit/ in welcher nochmals GOTT der
Herr ſeinem Diener die Weiſſagung eingegeben/ und ihm das
Wort in den Mund geleget hat. Diß iſt geſchehen am 24. Tage des
neundten Monden/ welcher theils mit unſerm Novembri/ theils
mit unſerm Decembri oder Chriſt Monden ſich vergleichet. Da
denn zu wiſſen/ daß die Hebreer ihr Jahr im Mertzen haben ange-
fangen/ wie auch vor alten Zeiten die Roͤmer/ wiewol ſie es her-
nach geendert/ davon Ovidius in Faſtis alſo ſchreibet:
1. Temporis
Punctiſti-
tium.
Dic
E e 2
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