Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.vnd auch jeglicher nach seines Calenders aequinoctio, das ist nach dem 21 Mar- IV. Solt es denn nicht besser sein gewesen/ das man das O- sterfest hette fixum gemacht vnd wie den Chrisitag auff einen gewissen Monatstag geordnet? SO habens in der Ersten Kirchen etliche Christen in Asia gefeyret/ nemlich Juden
vnd auch jeglicher nach ſeines Calenders æquinoctio, das iſt nach dem 21 Mar- IV. Solt es denn nicht beſſer ſein geweſen/ das man das O- ſterfeſt hette fixum gemacht vnd wie den Chriſitag auff einen gewiſſen Monatstag geordnet? SO habens in der Erſten Kirchen etliche Chriſten in Aſia gefeyret/ nemlich Juden
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vnd auch jeglicher nach ſeines Calenders æquinoctio, das iſt nach dem 21 Mar-
tij, einfallen: wie Anno 1624 geſchehn iſt/ vnd 1627. 1628. 1629. geſchehen
wird. Fellt aber deß Newen Calenders Vollmond zeiger nur 3 oder weniger ta-
ge fuͤrm ende der Wochen ein/ ſo feyren wir zwar nachm Newen Calender den
nechſten Sontag hernacher den Oſtertag: Deß Alten Calenders Mondzeiger
aber/ weil er 4 Tage zu ſpaͤt zeiget/ deutet den Voll Mond allererſt in der folgen-
den Woch an/ vnd alſo koͤmpt deß Alten Calenders Oſtertag eine Woch ſpaͤter.
Solchs wird auch nechſtkuͤnfftiges 1626 Jahr geſchehen/ da der Newe Mond
zeiger einen Voll Mond den 11 Aprilis weiſet/ an einem Sonnabend/ da derhal-
ben wir dem 12 Aprilis vnſern Oſtertag feyren werden: Aber der Alte Mond-
zeiger zeigt ſeinen allererſt den 14 (das iſt nach ſeinem Calender den 4) Aprilis,
in der andern Woch/ derhalben deß Alten Ealenders Oſtern allererſt den 9 A-
prilis Altes (das iſt den 19 Newes) Calenders einfallen/ 8 tage nach dem New-
en. Ferner/ wenn der Newe Mondzeiger einen Voll Mond zwiſchen dem 21
Martij Newes incluſivè, vnd 21 Martij Altes Calenders exclufivè anzeigt/ ſo
feyren wir zwar nachm Newen Calender den nechſten Sontag hernaher die O-
ſtern: Aber der Alte Calender erkennet ſolchen Vollmond nicht fuͤr einen Oſter-
mond/ weil er fuͤr ſeinem 21 Martij eingefallen/ ſondern erwartet eines andern
Voll Monds/ vnd zeiget alſo ſeine Oſtern einen gantzen Monat zu ſpaͤt/ wie diß
1625 Jahr. Wenn endlich die beyden Mondzeiger mit jhrer diſcrepantz noch
dazu kommen/ ſo ſcheiden ſie beyder Calender Oſtern 5 Wochen von einander/
wie Anno 1622/ vnd kuͤnfftig Anno 1623. Vnd das ſind nun alle Variationes
beider Calender in der Oſterzeit. Entweder ſie kommen vber ein/ oder ſie diſcre-
piren auff 8 tage/ oder vmb 4 Wochen/ oder vmb 5 Wochen. Auff 3 aber oder
2 Wochen verſchelen ſie nicht.
IV.
Solt es denn nicht beſſer ſein geweſen/ das man das O-
ſterfeſt hette fixum gemacht vnd wie den Chriſitag auff
einen gewiſſen Monatstag geordnet?
SO habens in der Erſten Kirchen etliche Chriſten in Aſia gefeyret/ nemlich
den 25 Martij. Vnd es ſind auch newlicher zeit fuͤr vnd nach der Baͤpſtli-
chen Emendation Leute geweſen/ die ſich ein ſolches mehr haben belieben laſſen/
als das man 10 Tage auß dem Calender abthete/ vnd ſich nach dem ſchwirigen
Lauff deß Monds richtete. Aber weil das Nicæniſche Concilium, welchs alle
rechtgleubige Chriſten jederzeit fuͤr einen Allgemeinen Außſchuß der waren Kir-
chen gehalten/ ſichs einmahl hat gefallen laſſen/ das man keines weges mit den
Juden
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Zitationshilfe: | Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/194>, abgerufen am 04.03.2025. |