Heißt das nicht, sich und dem Kinde die Segnungen der h. Kirche vorenthalten, und sich des heilsamen Einflusses dieser erbaulichen Handlung berauben? Möchte daher der schöne Brauch wieder recht all- gemein werden! Mögen alle Mütter, welche ihn ausführen, es mit solchen Gesinnungen und in solcher Weise thun, wie wir es angedeutet haben. Gewiß es wird ein Segen sein für Mütter und Kinder.
Beruf und Heranbildung der Mutter.
Ernst fasset unsere h. Kirche - wir vernahmen es - den Beruf der christlichen Mutter auf; da- her führet sie unter Gebet und Segnungen bei ihrem ersten Kirchengange dieselbe feierlich in den- selben ein. Sie soll fortan zunächst den jungen Menschen, ihr Söhnchen oder Töchterlein in das von Christo dem Herrn bereitete Heil, und daher in den Geist wahrer Gottesfurcht und Frömmig- keit einführen an ihrer (der Kirche) Statt und in ihrem Namem. Was die Diener der h. Kirche bei den Erwachsenen, das soll in gewissem Be- trachte die Mutter in den ersten jugendlichen Jahren an dem Kinde thun und also recht eigentlich eine Dienerin der h. Kirche sein. Erhabener Beruf! Fassen wir ihn ein wenig näher in's Auge.
Dem leiblichen Leben nach ist das Kind in seinen ersten Jahren fast ausschließlich auf die Mutter angewiesen. Seine körperlichen Organe sind noch zu zart, als daß es seine leibliche Nahrung, wie
Heißt das nicht, sich und dem Kinde die Segnungen der h. Kirche vorenthalten, und sich des heilsamen Einflusses dieser erbaulichen Handlung berauben? Möchte daher der schöne Brauch wieder recht all- gemein werden! Mögen alle Mütter, welche ihn ausführen, es mit solchen Gesinnungen und in solcher Weise thun, wie wir es angedeutet haben. Gewiß es wird ein Segen sein für Mütter und Kinder.
Beruf und Heranbildung der Mutter.
Ernst fasset unsere h. Kirche – wir vernahmen es – den Beruf der christlichen Mutter auf; da- her führet sie unter Gebet und Segnungen bei ihrem ersten Kirchengange dieselbe feierlich in den- selben ein. Sie soll fortan zunächst den jungen Menschen, ihr Söhnchen oder Töchterlein in das von Christo dem Herrn bereitete Heil, und daher in den Geist wahrer Gottesfurcht und Frömmig- keit einführen an ihrer (der Kirche) Statt und in ihrem Namem. Was die Diener der h. Kirche bei den Erwachsenen, das soll in gewissem Be- trachte die Mutter in den ersten jugendlichen Jahren an dem Kinde thun und also recht eigentlich eine Dienerin der h. Kirche sein. Erhabener Beruf! Fassen wir ihn ein wenig näher in's Auge.
Dem leiblichen Leben nach ist das Kind in seinen ersten Jahren fast ausschließlich auf die Mutter angewiesen. Seine körperlichen Organe sind noch zu zart, als daß es seine leibliche Nahrung, wie
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Heißt das nicht, sich und dem Kinde die Segnungen
der h. Kirche vorenthalten, und sich des heilsamen
Einflusses dieser erbaulichen Handlung berauben?
Möchte daher der schöne Brauch wieder recht all-
gemein werden! Mögen alle Mütter, welche ihn
ausführen, es mit solchen Gesinnungen und in
solcher Weise thun, wie wir es angedeutet haben.
Gewiß es wird ein Segen sein für Mütter und
Kinder.
Beruf und Heranbildung der Mutter.
Ernst fasset unsere h. Kirche – wir vernahmen
es – den Beruf der christlichen Mutter auf; da-
her führet sie unter Gebet und Segnungen bei
ihrem ersten Kirchengange dieselbe feierlich in den-
selben ein. Sie soll fortan zunächst den jungen
Menschen, ihr Söhnchen oder Töchterlein in das
von Christo dem Herrn bereitete Heil, und daher
in den Geist wahrer Gottesfurcht und Frömmig-
keit einführen an ihrer (der Kirche) Statt und in
ihrem Namem. Was die Diener der h. Kirche
bei den Erwachsenen, das soll in gewissem Be-
trachte die Mutter in den ersten jugendlichen Jahren
an dem Kinde thun und also recht eigentlich eine
Dienerin der h. Kirche sein. Erhabener Beruf!
Fassen wir ihn ein wenig näher in's Auge.
Dem leiblichen Leben nach ist das Kind in seinen
ersten Jahren fast ausschließlich auf die Mutter
angewiesen. Seine körperlichen Organe sind noch
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/230>, abgerufen am 21.11.2024.
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