Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Süssek Sylv und halb baumwollenen Gewe-bes, dessen sich das Frauenzimmer zu Schnupfftüchern, das Gesinde aber zu Halstüchern bedienet. Süsse Kanne, Ist der gewöhnliche Kindtauf- de la Suze, Eine berühmte und gelehrte Sylvia, Des Stadthalters zu Alexan- Sylv Sync oder 7. mahl übersahe; sie war inder Heil. Schrifft so bewandert, daß sie weit besser denn mancher Doctor Theologiae davon zu reden wuste. Vid. Spangenbergs A- delspiegel L. XIII. c. 7. p. 427. Sylvia, oder, Ilia, War die Mutter des berühmten Symon, Diana, war eine gelehrte Fran- Symondin, Martha, ein quäckerisches und Sympherosa, War ein wundernswürdiges Syncletica, Die Heilige stifftete A. Christi Synti- Frauenzimmer-Lexicon. Q q q
[Spaltenumbruch]
Suͤſſek Sylv und halb baumwollenen Gewe-bes, deſſen ſich das Frauenzimmer zu Schnupfftuͤchern, das Geſinde aber zu Halstuͤchern bedienet. Suͤſſe Kanne, Iſt der gewoͤhnliche Kindtauf- de la Suzé, Eine beruͤhmte und gelehrte Sylvia, Des Stadthalters zu Alexan- Sylv Sync oder 7. mahl uͤberſahe; ſie war inder Heil. Schrifft ſo bewandert, daß ſie weit beſſer denn mancher Doctor Theologiæ davon zu reden wuſte. Vid. Spangenbergs A- delſpiegel L. XIII. c. 7. p. 427. Sylvia, oder, Ilia, War die Mutter des beruͤhmten Symon, Diana, war eine gelehrte Fran- Symondin, Martha, ein quaͤckeriſches und Sympheroſa, War ein wundernswuͤrdiges Syncletica, Die Heilige ſtifftete A. Chriſti Synti- Frauenzimmer-Lexicon. Q q q
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0999"/><cb n="1953"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Suͤſſek Sylv</hi></fw><lb/> und halb baumwollenen Gewe-<lb/> bes, deſſen ſich das Frauenzimmer<lb/> zu Schnupfftuͤchern, das Geſinde<lb/> aber zu Halstuͤchern bedienet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Suͤſſe Kanne,</hi> </head><lb/> <p>Iſt der gewoͤhnliche Kindtauf-<lb/> fen-Wein mit Zucker und gantzen<lb/> durchſchnittenen Citronen ange-<lb/> macht, wird denen Gevattern und<lb/> andern darzu gehoͤrigen Perſonen<lb/> in der Wochen-Kanne, oder auch ei-<lb/> nem <hi rendition="#aq">Pocal</hi> bey der Kindtauffe vor-<lb/> geſetzet und zugetruncken. An etli-<lb/> chen Orten heiſſet es die <hi rendition="#fr">Suͤſſe<lb/> Pletzſche.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">de la Suzé,</hi> </head><lb/> <p>Eine beruͤhmte und gelehrte<lb/> Graͤfin, der <hi rendition="#aq">Reformirten Religion</hi><lb/> zugethan, und eine Tochter des<lb/><hi rendition="#aq">Marchals de Chatillon,</hi> ſo ſich das<lb/> erſtemahl mit dem Graf <hi rendition="#aq">d’ Adin-<lb/> ton</hi> und zum andern mahl mit dem<lb/> Graff <hi rendition="#aq">de la Suzé</hi> vermaͤhlet. Ih-<lb/> re <hi rendition="#aq">Poeti</hi>ſchen Wercke, worinnen<lb/> viel <hi rendition="#aq">Tendreſſe</hi> und Anmuth ſtecket,<lb/> ſind bey des <hi rendition="#aq">Peliſſons</hi> zu Paris, und<lb/> in Holland in vielen Theilen her-<lb/> aus gekommen. <hi rendition="#aq">Vid. la Galerie<lb/> des Peintures Edit. Paris. 1663. p.<lb/> 49. Les Oeures galantes en Proſe &<lb/> en Vers de Mr. Cotin. p.</hi> 362. 359.<lb/> 360. 365.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Sylvia,</hi> </head><lb/> <p>Des Stadthalters zu <hi rendition="#aq">Alexan-<lb/> dria Ruffini</hi> Schweſter, eine in de-<lb/> nen <hi rendition="#aq">Theologi</hi>ſchen Wiſſenſchaff-<lb/> ten ſehr erfahrne Weibes-Perſon,<lb/> war im <hi rendition="#aq">Studieren</hi> ſo fleißig, daß ſie<lb/> Tag und Nacht uͤber den Buͤchern<lb/> ſaß, alle alten <hi rendition="#aq">Scribenten</hi> durch-<lb/> gieng, und einen jeden <hi rendition="#aq">Autorem</hi> 6.<lb/><cb n="1954"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Sylv Sync</hi></fw><lb/> oder 7. mahl uͤberſahe; ſie war in<lb/> der Heil. Schrifft ſo bewandert,<lb/> daß ſie weit beſſer denn mancher<lb/><hi rendition="#aq">Doctor Theologiæ</hi> davon zu reden<lb/> wuſte. <hi rendition="#aq">Vid.</hi> Spangenbergs A-<lb/> delſpiegel <hi rendition="#aq">L. XIII. c. 7. p.</hi> 427.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Sylvia,</hi> oder, <hi rendition="#aq">Ilia,</hi></head><lb/> <p>War die Mutter des beruͤhmten<lb/><hi rendition="#aq">Romuli.</hi> Siehe <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ilia.</hi></hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Symon,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Diana,</hi> war eine gelehrte Fran-<lb/> tzoͤſin von Paris, lebte um das<lb/> Jahr 1570. und ſchrieb allerhand<lb/> nette Frantzoͤiſche Verſe.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Symondin,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Martha,</hi> ein quaͤckeriſches und<lb/><hi rendition="#aq">ſectiri</hi>ſches Weibes-Bild in Engel-<lb/> land, war eine <hi rendition="#aq">Adhærentin</hi> und<lb/> Glaubens-Schweſter der ſchwaͤr-<lb/> meriſchen <hi rendition="#aq">Hanna Strangerin.</hi> Sie-<lb/> he. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Strangerin</hi> Hanna.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Sympheroſa,</hi> </head><lb/> <p>War ein wundernswuͤrdiges<lb/> Maͤgdlein aus <hi rendition="#aq">Epidauro,</hi> welche<lb/> in ein Manns-Bild verwandelt<lb/> ward, und dahero den Nahmen<lb/><hi rendition="#aq">Sympheron</hi> bekam, nach ſolcher<lb/><hi rendition="#aq">Metamorphoſie</hi> hat ſie einen Gaͤrt-<lb/> ner abgegeben. <hi rendition="#aq">Vid. Phlegon.<lb/> Trallian. d. Mirabilib. & Longæv.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Syncletica,</hi> </head><lb/> <p>Die Heilige ſtifftete <hi rendition="#aq">A.</hi> Chriſti<lb/> 318. in der Aegyptiſchen Wuͤſten<lb/><hi rendition="#aq">Thebais</hi> den Orden der Aegypti-<lb/> ſchen Cloſter-Frauen, war Aebtiſ-<lb/> ſin daruͤber, und richtete ſelbige<lb/> nach denen Reguln des H. <hi rendition="#aq">Antonii</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Athanaſii</hi> ein.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Frauenzimmer-</hi><hi rendition="#aq">Lexicon.</hi> Q q q</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Synti-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0999]
Suͤſſek Sylv
Sylv Sync
und halb baumwollenen Gewe-
bes, deſſen ſich das Frauenzimmer
zu Schnupfftuͤchern, das Geſinde
aber zu Halstuͤchern bedienet.
Suͤſſe Kanne,
Iſt der gewoͤhnliche Kindtauf-
fen-Wein mit Zucker und gantzen
durchſchnittenen Citronen ange-
macht, wird denen Gevattern und
andern darzu gehoͤrigen Perſonen
in der Wochen-Kanne, oder auch ei-
nem Pocal bey der Kindtauffe vor-
geſetzet und zugetruncken. An etli-
chen Orten heiſſet es die Suͤſſe
Pletzſche.
de la Suzé,
Eine beruͤhmte und gelehrte
Graͤfin, der Reformirten Religion
zugethan, und eine Tochter des
Marchals de Chatillon, ſo ſich das
erſtemahl mit dem Graf d’ Adin-
ton und zum andern mahl mit dem
Graff de la Suzé vermaͤhlet. Ih-
re Poetiſchen Wercke, worinnen
viel Tendreſſe und Anmuth ſtecket,
ſind bey des Peliſſons zu Paris, und
in Holland in vielen Theilen her-
aus gekommen. Vid. la Galerie
des Peintures Edit. Paris. 1663. p.
49. Les Oeures galantes en Proſe &
en Vers de Mr. Cotin. p. 362. 359.
360. 365.
Sylvia,
Des Stadthalters zu Alexan-
dria Ruffini Schweſter, eine in de-
nen Theologiſchen Wiſſenſchaff-
ten ſehr erfahrne Weibes-Perſon,
war im Studieren ſo fleißig, daß ſie
Tag und Nacht uͤber den Buͤchern
ſaß, alle alten Scribenten durch-
gieng, und einen jeden Autorem 6.
oder 7. mahl uͤberſahe; ſie war in
der Heil. Schrifft ſo bewandert,
daß ſie weit beſſer denn mancher
Doctor Theologiæ davon zu reden
wuſte. Vid. Spangenbergs A-
delſpiegel L. XIII. c. 7. p. 427.
Sylvia, oder, Ilia,
War die Mutter des beruͤhmten
Romuli. Siehe Ilia.
Symon,
Diana, war eine gelehrte Fran-
tzoͤſin von Paris, lebte um das
Jahr 1570. und ſchrieb allerhand
nette Frantzoͤiſche Verſe.
Symondin,
Martha, ein quaͤckeriſches und
ſectiriſches Weibes-Bild in Engel-
land, war eine Adhærentin und
Glaubens-Schweſter der ſchwaͤr-
meriſchen Hanna Strangerin. Sie-
he. Strangerin Hanna.
Sympheroſa,
War ein wundernswuͤrdiges
Maͤgdlein aus Epidauro, welche
in ein Manns-Bild verwandelt
ward, und dahero den Nahmen
Sympheron bekam, nach ſolcher
Metamorphoſie hat ſie einen Gaͤrt-
ner abgegeben. Vid. Phlegon.
Trallian. d. Mirabilib. & Longæv.
Syncletica,
Die Heilige ſtifftete A. Chriſti
318. in der Aegyptiſchen Wuͤſten
Thebais den Orden der Aegypti-
ſchen Cloſter-Frauen, war Aebtiſ-
ſin daruͤber, und richtete ſelbige
nach denen Reguln des H. Antonii
und Athanaſii ein.
Synti-
Frauenzimmer-Lexicon. Q q q
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |