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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Sigäa Silva
Sigaea,

Angela, der vorigen gelehrten
Aloysae Sigaeae gleichfalls geschickte
und erfahrne Schwester, maßen sie
nicht nur die Lateinische und Grie-
chische Sprache vortrefflich ver-
stand, sondern auch eine gute Mu-
siea
war. Thuan. Lib. 26. in fine.

Sigbritta,

Eine gemeine Frau aus Hol-
land, war die Mutter der Colum-
bulae,
so der König von Dänne-
marck Christianus II. oder, wie ihn
einige nennen, Christiernus, zur
Concubine hatte; dieser Christier-
nus
war der Sigbrittae so unterthä-
nig, daß er im gantzen Reich ohne
ihr Gutbefinden niemahls etwas
vornahm. Ihre Tochter die Co-
lumbula
ward zuletzt heimlich mit
Gifft vergeben, der König aber aus
dem Reiche verjaget.

Silber-Köthe oder Silber-
Schranck,

Heisset dem Frauenzimmer das-
jenige Behältnüß, worinnen sie ihr
Silber-Geschirr und Pretiosa zu
verwahren pflegen, sie seynd öffters
mit Glaß-Thüren versehen.

Silberner Spiegel,

Ist ein mittelmäßiges in einem
silbernen und Zier-vergoldten oder
blosen saubern Rahm eingeschlos-
senes Spiegel-Glas, welches das
Frauenzimmer bey dem Auffsetzen
auf dem Nacht-Tische vor sich ste-
hen hat.

de Silva,

Beatrix, eine devote Dame in
[Spaltenumbruch]

Silvest Singen
Portugall, so A. 1484. den Orden
der Closter-Frauen der Empfäng-
nüß Mariä gestifftet.

Silvestrina,

Regina, eine Italiänerin von
sonderbahrer Gelehrsamkeit, Ver-
stand und Geschickligkeit; sie mach-
te vielmahls einen Vers ex tem-
pore,
der sinnreicher war als ande-
rer ihre mühsamen Meditationes.
Uberdieß hatte sie auch von andern
galanten Sachen Wissenschafft,
und war darbey eine vortreffliche
und herrliche Sängerin. Vid.
Gvalther. Tom. II. Chronic. pag.

1189.

Simaetha,

Eine berühmte Hure, welche,
weil sie etliche junge Leute von
Athen entführet, Gelegenheit zum
Peloponnesischen Kriege gab, und
einig und allein die Ursache dessen
war.

de Simetzky,

Madame, auf Sadow, eine ge-
lehrte Baronesse von Wilezeck aus
dem Oppelnischen Fürstenthume
Schlesiens, sie spricht und schrei-
bet fünff Sprachen in der grösten
Perfection, als: Deutsch, Polnisch,
Frantzöisch, Italiänisch und Latei-
nisch. Vid. Ebert. im gelehrten
Frauenzimmer-Cabinet. p. 339.

Singen,

Ist eine Kunst und Wissenschafft
allerhand Arien, Cantaten und Lie-
der auf eine künstliche und schmei-
chelhaffte Manier nach den vorge-
schriebenen Noten in richtigen
Thon und abgemessenen Tacte in
ein darein spielendes Instrument

ab-
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Sigaͤa Silva
Sigæa,

Angela, der vorigen gelehrten
Aloyſæ Sigææ gleichfalls geſchickte
und erfahrne Schweſter, maßen ſie
nicht nur die Lateiniſche und Grie-
chiſche Sprache vortrefflich ver-
ſtand, ſondern auch eine gute Mu-
ſiea
war. Thuan. Lib. 26. in fine.

Sigbritta,

Eine gemeine Frau aus Hol-
land, war die Mutter der Colum-
bulæ,
ſo der Koͤnig von Daͤnne-
marck Chriſtianus II. oder, wie ihn
einige nennen, Chriſtiernus, zur
Concubine hatte; dieſer Chriſtier-
nus
war der Sigbrittæ ſo unterthaͤ-
nig, daß er im gantzen Reich ohne
ihr Gutbefinden niemahls etwas
vornahm. Ihre Tochter die Co-
lumbula
ward zuletzt heimlich mit
Gifft vergeben, der Koͤnig aber aus
dem Reiche verjaget.

Silber-Koͤthe oder Silber-
Schranck,

Heiſſet dem Frauenzimmer das-
jenige Behaͤltnuͤß, worinnen ſie ihr
Silber-Geſchirr und Pretioſa zu
verwahren pflegen, ſie ſeynd oͤffters
mit Glaß-Thuͤren verſehen.

Silberner Spiegel,

Iſt ein mittelmaͤßiges in einem
ſilbernen und Zier-vergoldten oder
bloſen ſaubern Rahm eingeſchloſ-
ſenes Spiegel-Glas, welches das
Frauenzimmer bey dem Auffſetzen
auf dem Nacht-Tiſche vor ſich ſte-
hen hat.

de Silva,

Beatrix, eine devote Dame in
[Spaltenumbruch]

Silveſt Singen
Portugall, ſo A. 1484. den Orden
der Cloſter-Frauen der Empfaͤng-
nuͤß Mariaͤ geſtifftet.

Silveſtrina,

Regina, eine Italiaͤnerin von
ſonderbahrer Gelehrſamkeit, Ver-
ſtand und Geſchickligkeit; ſie mach-
te vielmahls einen Vers ex tem-
pore,
der ſinnreicher war als ande-
rer ihre muͤhſamen Meditationes.
Uberdieß hatte ſie auch von andern
galanten Sachen Wiſſenſchafft,
und war darbey eine vortreffliche
und herrliche Saͤngerin. Vid.
Gvalther. Tom. II. Chronic. pag.

1189.

Simætha,

Eine beruͤhmte Hure, welche,
weil ſie etliche junge Leute von
Athen entfuͤhret, Gelegenheit zum
Peloponneſiſchen Kriege gab, und
einig und allein die Urſache deſſen
war.

de Simetzky,

Madame, auf Sadow, eine ge-
lehrte Baroneſſe von Wilezeck aus
dem Oppelniſchen Fuͤrſtenthume
Schleſiens, ſie ſpricht und ſchrei-
bet fuͤnff Sprachen in der groͤſten
Perfection, als: Deutſch, Polniſch,
Frantzoͤiſch, Italiaͤniſch und Latei-
niſch. Vid. Ebert. im gelehrten
Frauenzimmer-Cabinet. p. 339.

Singen,

Iſt eine Kunſt und Wiſſenſchafft
allerhand Arien, Cantaten und Lie-
der auf eine kuͤnſtliche und ſchmei-
chelhaffte Manier nach den vorge-
ſchriebenen Noten in richtigen
Thon und abgemeſſenen Tacte in
ein darein ſpielendes Inſtrument

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[0948] Sigaͤa Silva Silveſt Singen Sigæa, Angela, der vorigen gelehrten Aloyſæ Sigææ gleichfalls geſchickte und erfahrne Schweſter, maßen ſie nicht nur die Lateiniſche und Grie- chiſche Sprache vortrefflich ver- ſtand, ſondern auch eine gute Mu- ſiea war. Thuan. Lib. 26. in fine. Sigbritta, Eine gemeine Frau aus Hol- land, war die Mutter der Colum- bulæ, ſo der Koͤnig von Daͤnne- marck Chriſtianus II. oder, wie ihn einige nennen, Chriſtiernus, zur Concubine hatte; dieſer Chriſtier- nus war der Sigbrittæ ſo unterthaͤ- nig, daß er im gantzen Reich ohne ihr Gutbefinden niemahls etwas vornahm. Ihre Tochter die Co- lumbula ward zuletzt heimlich mit Gifft vergeben, der Koͤnig aber aus dem Reiche verjaget. Silber-Koͤthe oder Silber- Schranck, Heiſſet dem Frauenzimmer das- jenige Behaͤltnuͤß, worinnen ſie ihr Silber-Geſchirr und Pretioſa zu verwahren pflegen, ſie ſeynd oͤffters mit Glaß-Thuͤren verſehen. Silberner Spiegel, Iſt ein mittelmaͤßiges in einem ſilbernen und Zier-vergoldten oder bloſen ſaubern Rahm eingeſchloſ- ſenes Spiegel-Glas, welches das Frauenzimmer bey dem Auffſetzen auf dem Nacht-Tiſche vor ſich ſte- hen hat. de Silva, Beatrix, eine devote Dame in Portugall, ſo A. 1484. den Orden der Cloſter-Frauen der Empfaͤng- nuͤß Mariaͤ geſtifftet. Silveſtrina, Regina, eine Italiaͤnerin von ſonderbahrer Gelehrſamkeit, Ver- ſtand und Geſchickligkeit; ſie mach- te vielmahls einen Vers ex tem- pore, der ſinnreicher war als ande- rer ihre muͤhſamen Meditationes. Uberdieß hatte ſie auch von andern galanten Sachen Wiſſenſchafft, und war darbey eine vortreffliche und herrliche Saͤngerin. Vid. Gvalther. Tom. II. Chronic. pag. 1189. Simætha, Eine beruͤhmte Hure, welche, weil ſie etliche junge Leute von Athen entfuͤhret, Gelegenheit zum Peloponneſiſchen Kriege gab, und einig und allein die Urſache deſſen war. de Simetzky, Madame, auf Sadow, eine ge- lehrte Baroneſſe von Wilezeck aus dem Oppelniſchen Fuͤrſtenthume Schleſiens, ſie ſpricht und ſchrei- bet fuͤnff Sprachen in der groͤſten Perfection, als: Deutſch, Polniſch, Frantzoͤiſch, Italiaͤniſch und Latei- niſch. Vid. Ebert. im gelehrten Frauenzimmer-Cabinet. p. 339. Singen, Iſt eine Kunſt und Wiſſenſchafft allerhand Arien, Cantaten und Lie- der auf eine kuͤnſtliche und ſchmei- chelhaffte Manier nach den vorge- ſchriebenen Noten in richtigen Thon und abgemeſſenen Tacte in ein darein ſpielendes Inſtrument ab-

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/948>, abgerufen am 18.11.2024.