Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Rula Rupffen tes Blech, worinnen die Rührlöf-fel in denen Küchen stecken. Rula, Eine heroische und tapffere Jung- Rumia, Hiesse bey denen Alten diejenige Rund- oder, Schraube- Schnüre, Seynd ein von Zwirn, Seide, Rupffen, Heisset dem Feder-Vieh, das Rusci Ruth Rusci, Margaretha, ein devotes Wei- Rusila, Ein tapfferes und heroisches Rusticana, Des Symmachi Weib, hatte ei- Ruth, Eine Moabitin, der Naemi Saane G g g 2
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Rula Rupffen tes Blech, worinnen die Ruͤhrloͤf-fel in denen Kuͤchen ſtecken. Rula, Eine heroiſche und tapffere Jung- Rumia, Hieſſe bey denen Alten diejenige Rund- oder, Schraube- Schnuͤre, Seynd ein von Zwirn, Seide, Rupffen, Heiſſet dem Feder-Vieh, das Ruſci Ruth Ruſci, Margaretha, ein devotes Wei- Ruſila, Ein tapfferes und heroiſches Ruſticana, Des Symmachi Weib, hatte ei- Ruth, Eine Moabitin, der Naemi Saane G g g 2
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Rula Rupffen
Ruſci Ruth
tes Blech, worinnen die Ruͤhrloͤf-
fel in denen Kuͤchen ſtecken.
Rula,
Eine heroiſche und tapffere Jung-
fer in Norwegen, des Trondi
Schweſter: als Ringo geſtorben,
theilten ſich die Fuͤrſten und Vor-
nehmſten des Reichs in ſelbiges,
und nahm ieder ein Stuͤck darvon;
worauf ſie gegen ſie insgeſamt die
Waffen ergrieff, auch einen nach
dem andern unter ſich brachte.
Nach dieſem machte ſie ſich an O-
mundum, und verjagte ſolchen
gleichfals, welches ſie ebenfals
auch mit ihrem Bruder Trendo
vorgenommen. Vid. Krantz Nor-
weg. l. 1. c. 33. p. 348.
Rumia,
Hieſſe bey denen Alten diejenige
Goͤttin, ſo uͤber die Bruͤſte und
ſaͤugenden Kinder beſtellet war;
wird auch ſonſten Rumilia ge-
nannt.
Rund- oder, Schraube-
Schnuͤre,
Seynd ein von Zwirn, Seide,
Gold oder Silbeꝛ, rund u. ſehr ſtaꝛck
gedrehetes Schnuͤrlein, wird ins-
gemein auf die Naͤhte geſetzet, oder
der Rand an Kleidern damit ein-
gefaſſet, ſeynd ſie aber von Zwirn,
werden ſie an Bett-Geraͤthe ge-
ſtochen.
Rupffen,
Heiſſet dem Feder-Vieh, das
man verſpeiſen will, vorher die Fe-
dern ausrauffen, als Gaͤnſe, En-
ten, Tauben u. d. g.
Ruſci,
Margaretha, ein devotes Wei-
besbild, ſo A. 1506. zu Ravenna
den Orden des guten Jeſu zu Ra-
venna geſtifftet.
Ruſila,
Ein tapfferes und heroiſches
Weibesbild, ſie fochte lange Zeit
wider Hirwillum Fuͤrſten zu
Walland, der mit den Daͤnen eine
Allianz getroffen, und Norwegen
gedachte wegzufiſchen, und zwar
zur Zeit derjenigen Troublen, da
Koͤnig Fridleuus in Daͤnnemarck
die Oberhand hatte. Vid. Krantz.
Norweg. L. 1. c. 10. §. 47. ſeq.
Ruſticana,
Des Symmachi Weib, hatte ei-
ne ſolche Begierde etwas kluges zu
erlernen, daß ſie ihrem Manne,
wenn er ſtudirte, das Licht hielte,
um darbey etwas zu erſchnappen.
Ruth,
Eine Moabitin, der Naemi
Schnur, und des Boas Eheweib,
zu dem ſie ſich auf Eingeben der
Naemi, als er des Nachts Ger-
ſten auf ſeiner Tenne worffelte,
nach vorher gegangener Badung
und Salbung, gantz ſtille und in
geheim legte, welcher ihr auch,
nachdem er ſelbige inne ward,
die Ehe verſprach, auch ſelbige
bald darauf vollzog, ſie gebahr
ihm den Obed, Davids Groß-
Vater. Ruth. I. & cap. IV.
verſ. 13.
Saane
G g g 2
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