Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Proba Procris auch noch hin und wieder, als zu S.Elisabeth in Breßlau, und in der Bibliothec zu Basel in Manuscripto angetroffen werden. Astolsi in Officin. Istoric. L. 1. c. 20. rühmet sie sehr. Der Cardinal Baronius in seinem Tom. IV. Annal. Eccles. ad A. 395. führet ein Epitaphium an, so sie auf ihres Mannes Grab gesetzet, und welches im 16. Seculo zu Rom ist ausgegraben worden. Es soll auch noch ein ander Buch von ihr geschrieben in der Bodleja- nischen Bibliothec zu Oxfort ange- troffen werden. Proba Valeria Romana. siehe. Proba Valconia. Pröbstin, Ist eine Dame insgemein hohen Prockoli, Sind eigentlich Kohlsprossen, Procris, Des Atheniensischen Königs Procu Progne Procula, Der Euchrociae und Helpidii- Proetides, Hiessen der Argiven Königs Profeilen oder ein profilen, Heisset dem Frauen-Volck bey Progne, Des Athenienser Königs Pan- Proma,
[Spaltenumbruch]
Proba Procris auch noch hin und wieder, als zu S.Eliſabeth in Breßlau, und in der Bibliothec zu Baſel in Manuſcripto angetroffen werden. Aſtolſi in Officin. Iſtoric. L. 1. c. 20. ruͤhmet ſie ſehr. Der Cardinal Baronius in ſeinem Tom. IV. Annal. Eccleſ. ad A. 395. fuͤhret ein Epitaphium an, ſo ſie auf ihres Mannes Grab geſetzet, und welches im 16. Seculo zu Rom iſt ausgegraben worden. Es ſoll auch noch ein ander Buch von ihr geſchrieben in der Bodleja- niſchen Bibliothec zu Oxfort ange- troffen werden. Proba Valeria Romana. ſiehe. Proba Valconia. Proͤbſtin, Iſt eine Dame insgemein hohen Prockoli, Sind eigentlich Kohlſproſſen, Procris, Des Athenienſiſchen Koͤnigs Procu Progne Procula, Der Euchrociæ und Helpidii- Proëtides, Hieſſen der Argiven Koͤnigs Profeilen oder ein profilen, Heiſſet dem Frauen-Volck bey Progne, Des Athenienſer Koͤnigs Pan- Proma,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0802"/><cb n="1559"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Proba Procris</hi></fw><lb/> auch noch hin und wieder, als zu <hi rendition="#aq">S.<lb/> Eliſabeth</hi> in Breßlau, und in der<lb/><hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> zu Baſel in <hi rendition="#aq">Manuſcripto</hi><lb/> angetroffen werden. <hi rendition="#aq">Aſtolſi in<lb/> Officin. Iſtoric. L. 1. c.</hi> 20. ruͤhmet<lb/> ſie ſehr. Der <hi rendition="#aq">Cardinal Baronius</hi><lb/> in ſeinem <hi rendition="#aq">Tom. IV. Annal. Eccleſ.<lb/> ad A.</hi> 395. fuͤhret ein <hi rendition="#aq">Epitaphium</hi><lb/> an, ſo ſie auf ihres Mannes Grab<lb/> geſetzet, und welches im 16. <hi rendition="#aq">Seculo</hi><lb/> zu Rom iſt ausgegraben worden.<lb/> Es ſoll auch noch ein ander Buch<lb/> von ihr geſchrieben in der <hi rendition="#aq">Bodleja-<lb/> ni</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> zu Oxfort ange-<lb/> troffen werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Proba Valeria Romana.</hi> <hi rendition="#b">ſiehe.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Proba Valconia.</hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Proͤbſtin,</hi> </head><lb/> <p>Iſt eine <hi rendition="#aq">Dame</hi> insgemein hohen<lb/> Standes und Herkommens, ſo eine<lb/> vornehme Wuͤrde in einem geiſt-<lb/> lichen Stiffte beſitzet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Prockoli,</hi> </head><lb/> <p>Sind eigentlich Kohlſproſſen,<lb/> welche der Koch zuzurichten und<lb/> an gewiſſe Eſſen zu thun gewohnt<lb/> iſt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Procris,</hi> </head><lb/> <p>Des <hi rendition="#aq">Athenienſi</hi>ſchen Koͤnigs<lb/><hi rendition="#aq">Erichteus</hi> Tochter, und Eheweib<lb/> des <hi rendition="#aq">Cephalus,</hi> welche aus Eyfer-<lb/> ſucht ihrem Mann, den ſie in Ver-<lb/> dacht hatte, heimlich auf der Jagt<lb/> nachzuſchleichen pflegte; Indem<lb/> ſie ſich aber einsmahls hinter einen<lb/> Strauch verſtecket hatte, und ſich<lb/> ſolcher Buſch zu regen anfieng, ver-<lb/> meynte ihr <hi rendition="#aq">Cephalus,</hi> es muͤſte ein<lb/> Wild darhinter ſtecken, druͤckte ſei-<lb/> nen Pfeil darauff loß, und erſchoß<lb/> alſo unwiſſend ſein eigen Weib.</p><lb/> <cb n="1560"/> </div><lb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Procu Progne</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Procula,</hi> </head><lb/> <p>Der <hi rendition="#aq">Euchrociæ</hi> und <hi rendition="#aq">Helpidii-</hi><lb/> Tochter, ein <hi rendition="#aq">Sectiri</hi>ſches und <hi rendition="#aq">Fana-<lb/> ti</hi>ſches Weibes-Bild, und Hauß-<lb/> Prophetin des <hi rendition="#aq">Priſcilliani,</hi> mit<lb/> welchen ſie ſehr verdaͤchtig ſoll ge-<lb/> lebet haben. <hi rendition="#aq">Vid. Carolum igo-<lb/> nium ad Sulpic. p. 614. &</hi> 16.<lb/> Ihre Mutter ward zu Trier wegen<lb/> ihrer Gotteslaͤſterlichen Lehren<lb/> enthauptet, und ſoll dieſe <hi rendition="#aq">Procula</hi><lb/> eben dergleichen <hi rendition="#aq">Fata</hi> gehabt haben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Proëtides,</hi> </head><lb/> <p>Hieſſen der <hi rendition="#aq">Argiven</hi> Koͤnigs<lb/><hi rendition="#aq">Proeti</hi> Toͤchter, <hi rendition="#aq">Lyſippe, Hipponoe</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Cyrianaſſa</hi> genannt, welche,<lb/> weil ſie von ausbuͤndiger Schoͤn-<lb/> heit waren, ſich unterſtanden der<lb/><hi rendition="#aq">Juno</hi> vorzuziehen, woruͤber aber<lb/> die <hi rendition="#aq">Juno</hi> ſo entruͤſtet ward, daß ſie<lb/> dieſe hochmuͤthige Dirnen in ſolche<lb/> Verwirrung und Raſerey brachte,<lb/> ſo daß ſie zuletzt vermeynten, ſie<lb/> waͤren zu Kuͤhen geworden, rann-<lb/> ten dahero durch Feld und Wald;<lb/> wiewohl ſie der <hi rendition="#aq">Melampos</hi> durch<lb/> ein gewiſſes Kraut ſoll wiederum<lb/> zu rechte gebracht haben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Profeilen</hi> <hi rendition="#b">oder ein</hi> <hi rendition="#aq">profilen,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet dem Frauen-Volck bey<lb/> dem Gold und Silber ſticken den<lb/> Rand des Laub- und Blumen-<lb/> wercks mit erhabenen gold oder<lb/> ſilbernen Schnuͤrlein umlegen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Progne,</hi> </head><lb/> <p>Des <hi rendition="#aq">Athenienſer</hi> Koͤnigs <hi rendition="#aq">Pan-<lb/> dions</hi> Tochter, und Schweſter der<lb/><hi rendition="#aq">Philomela.</hi> Siehe <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Philomela.</hi></hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Proma,</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0802]
Proba Procris
Procu Progne
auch noch hin und wieder, als zu S.
Eliſabeth in Breßlau, und in der
Bibliothec zu Baſel in Manuſcripto
angetroffen werden. Aſtolſi in
Officin. Iſtoric. L. 1. c. 20. ruͤhmet
ſie ſehr. Der Cardinal Baronius
in ſeinem Tom. IV. Annal. Eccleſ.
ad A. 395. fuͤhret ein Epitaphium
an, ſo ſie auf ihres Mannes Grab
geſetzet, und welches im 16. Seculo
zu Rom iſt ausgegraben worden.
Es ſoll auch noch ein ander Buch
von ihr geſchrieben in der Bodleja-
niſchen Bibliothec zu Oxfort ange-
troffen werden.
Proba Valeria Romana. ſiehe.
Proba Valconia.
Proͤbſtin,
Iſt eine Dame insgemein hohen
Standes und Herkommens, ſo eine
vornehme Wuͤrde in einem geiſt-
lichen Stiffte beſitzet.
Prockoli,
Sind eigentlich Kohlſproſſen,
welche der Koch zuzurichten und
an gewiſſe Eſſen zu thun gewohnt
iſt.
Procris,
Des Athenienſiſchen Koͤnigs
Erichteus Tochter, und Eheweib
des Cephalus, welche aus Eyfer-
ſucht ihrem Mann, den ſie in Ver-
dacht hatte, heimlich auf der Jagt
nachzuſchleichen pflegte; Indem
ſie ſich aber einsmahls hinter einen
Strauch verſtecket hatte, und ſich
ſolcher Buſch zu regen anfieng, ver-
meynte ihr Cephalus, es muͤſte ein
Wild darhinter ſtecken, druͤckte ſei-
nen Pfeil darauff loß, und erſchoß
alſo unwiſſend ſein eigen Weib.
Procula,
Der Euchrociæ und Helpidii-
Tochter, ein Sectiriſches und Fana-
tiſches Weibes-Bild, und Hauß-
Prophetin des Priſcilliani, mit
welchen ſie ſehr verdaͤchtig ſoll ge-
lebet haben. Vid. Carolum igo-
nium ad Sulpic. p. 614. & 16.
Ihre Mutter ward zu Trier wegen
ihrer Gotteslaͤſterlichen Lehren
enthauptet, und ſoll dieſe Procula
eben dergleichen Fata gehabt haben.
Proëtides,
Hieſſen der Argiven Koͤnigs
Proeti Toͤchter, Lyſippe, Hipponoe
und Cyrianaſſa genannt, welche,
weil ſie von ausbuͤndiger Schoͤn-
heit waren, ſich unterſtanden der
Juno vorzuziehen, woruͤber aber
die Juno ſo entruͤſtet ward, daß ſie
dieſe hochmuͤthige Dirnen in ſolche
Verwirrung und Raſerey brachte,
ſo daß ſie zuletzt vermeynten, ſie
waͤren zu Kuͤhen geworden, rann-
ten dahero durch Feld und Wald;
wiewohl ſie der Melampos durch
ein gewiſſes Kraut ſoll wiederum
zu rechte gebracht haben.
Profeilen oder ein profilen,
Heiſſet dem Frauen-Volck bey
dem Gold und Silber ſticken den
Rand des Laub- und Blumen-
wercks mit erhabenen gold oder
ſilbernen Schnuͤrlein umlegen.
Progne,
Des Athenienſer Koͤnigs Pan-
dions Tochter, und Schweſter der
Philomela. Siehe Philomela.
Proma,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |