Des Atheniensischen Königs Erechtei Tochter, in welche sich der Boreas verliebet; weil er aber sel- bige durch gute Worte als Weib nicht erhalten konte, entführte er selbige mit Gewalt, und flohe mit ihr nach Thracien, hat auch daselbst den Cethen und Calaim gezeuget.
Orithya,
War eine Königin der Amazo- nen.
vonOrleans,
Antonia. Marggräfin in Bel- luiste, eine sehr devote Frantzöische Princeßin, so den Orden der Bene- dictiner Closter-Frauen des Bergs Calvariae zu Poictiers gestifftet, wo- rinnen sie auch A. 1618. gestorben.
Orphne,
Eine Nymphe und Mutter des Ascalaphi, den sie in der Hölle ge- bohren.
Orsina,
Clarice. Soll eine sehr be- rühmte und scharffsinnige Poetin gewesen seyn. Vid. Gio. Felice Astolfi nella sua officin. Istorica. p. 114.
de Osorio,
Anna. Eine adeliche und ge- lehrte Spaniern von Burgos ge- bürtig, war in der Theologie sehr gelehrt, und deßwegen weit be- rühmt. Vid. Hispan. Illustr. Tom. II. pag. 822.
War eine Göttin bey den alten Sachsen in Deutschland, und in Brittanien, welcher zu Ehren ein besonderes Fest im April gefeyert und darbey geopffert wurde. Als nun nach der Reformation Caroli M. diese Abgötterey abgeschaffet und dargegen das Pascha Fest ein- geführet wurde, so haben dennoch die alten Deutschen ihrer hartnä- ckigten Gewohnheit nach den Nah- men beybehalten, und erwehntes Pascha das Oster-Fest genennet; wie denn auch noch die Engellän- der den April den Easter-Monath nennen. Beda. cap. 13. d. Temp. Rat.
Ottona,
Johanna, von Gent aus Flan- dern, des gelehrten Johannis Otto- nis gleichfalls gelehrte Tochter, und Guilielmi Magarti, eines Provin- cial Advocatens in Flandern Ehe- weib, eine gute Poetin, deren Poe- mata und Lusus Poetici Extempo- ranei zu Antwerpen A. 1617. her- aus gekommen. Vid. Joh. Haller- vord. Bibliothec. Curios p. 159. seq.
P.
Paan,
Heißt dasjenige Gewand, so das Frauen-Volck in Mohrenland an statt des Rocks um den Unter- Leib zu schlagen pfleget, es henget solches von dem Nabel biß auf die Füsse, und wird aus Sammet, Stoff, Taffet oder Tuch geschnitten.
Pacen-
[Spaltenumbruch]
Orinda Oſt-Indi
Orinda. ſiehe. Philips.
Orithya,
Des Athenienſiſchen Koͤnigs Erechtei Tochter, in welche ſich der Boreas verliebet; weil er aber ſel- bige durch gute Worte als Weib nicht erhalten konte, entfuͤhrte er ſelbige mit Gewalt, und flohe mit ihr nach Thracien, hat auch daſelbſt den Cethen und Calaim gezeuget.
Orithya,
War eine Koͤnigin der Amazo- nen.
vonOrleans,
Antonia. Marggraͤfin in Bel- luiſte, eine ſehr devote Frantzoͤiſche Princeßin, ſo den Orden der Bene- dictiner Cloſter-Frauen des Bergs Calvariæ zu Poictiers geſtifftet, wo- rinnen ſie auch A. 1618. geſtorben.
Orphne,
Eine Nymphe und Mutter des Aſcalaphi, den ſie in der Hoͤlle ge- bohren.
Orſina,
Clarice. Soll eine ſehr be- ruͤhmte und ſcharffſinnige Poetin geweſen ſeyn. Vid. Gio. Felice Aſtolfi nella ſua officin. Iſtorica. p. 114.
de Oſorio,
Anna. Eine adeliche und ge- lehrte Spaniern von Burgos ge- buͤrtig, war in der Theologie ſehr gelehrt, und deßwegen weit be- ruͤhmt. Vid. Hiſpan. Illuſtr. Tom. II. pag. 822.
War eine Goͤttin bey den alten Sachſen in Deutſchland, und in Brittanien, welcher zu Ehren ein beſonderes Feſt im April gefeyert und darbey geopffert wurde. Als nun nach der Reformation Caroli M. dieſe Abgoͤtterey abgeſchaffet und dargegen das Paſcha Feſt ein- gefuͤhret wurde, ſo haben dennoch die alten Deutſchen ihrer hartnaͤ- ckigten Gewohnheit nach den Nah- men beybehalten, und erwehntes Paſcha das Oſter-Feſt genennet; wie denn auch noch die Engellaͤn- der den April den Eaſter-Monath nennen. Beda. cap. 13. d. Temp. Rat.
Ottona,
Johanna, von Gent aus Flan- dern, des gelehrten Johannis Otto- nis gleichfalls gelehrte Tochter, und Guilielmi Magarti, eines Provin- cial Advocatens in Flandern Ehe- weib, eine gute Poetin, deren Poe- mata und Luſus Poetici Extempo- ranei zu Antwerpen A. 1617. her- aus gekommen. Vid. Joh. Haller- vord. Bibliothec. Curioſ p. 159. ſeq.
P.
Paan,
Heißt dasjenige Gewand, ſo das Frauen-Volck in Mohrenland an ſtatt des Rocks um den Unter- Leib zu ſchlagen pfleget, es henget ſolches von dem Nabel biß auf die Fuͤſſe, und wird aus Sammet, Stoff, Taffet odeꝛ Tuch geſchnitten.
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[0726]
Orinda Oſt-Indi
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Boreas verliebet; weil er aber ſel-
bige durch gute Worte als Weib
nicht erhalten konte, entfuͤhrte er
ſelbige mit Gewalt, und flohe mit
ihr nach Thracien, hat auch daſelbſt
den Cethen und Calaim gezeuget.
Orithya,
War eine Koͤnigin der Amazo-
nen.
von Orleans,
Antonia. Marggraͤfin in Bel-
luiſte, eine ſehr devote Frantzoͤiſche
Princeßin, ſo den Orden der Bene-
dictiner Cloſter-Frauen des Bergs
Calvariæ zu Poictiers geſtifftet, wo-
rinnen ſie auch A. 1618. geſtorben.
Orphne,
Eine Nymphe und Mutter des
Aſcalaphi, den ſie in der Hoͤlle ge-
bohren.
Orſina,
Clarice. Soll eine ſehr be-
ruͤhmte und ſcharffſinnige Poetin
geweſen ſeyn. Vid. Gio. Felice
Aſtolfi nella ſua officin. Iſtorica.
p. 114.
de Oſorio,
Anna. Eine adeliche und ge-
lehrte Spaniern von Burgos ge-
buͤrtig, war in der Theologie ſehr
gelehrt, und deßwegen weit be-
ruͤhmt. Vid. Hiſpan. Illuſtr.
Tom. II. pag. 822.
Oſt-Indiſche Vogel-Neſter.
Siehe. Vogel-Neſter Oſt-
Indiſche.
Oſtra, oder, Eoſtra, auch Aſtar-
te und Eſtar,
War eine Goͤttin bey den alten
Sachſen in Deutſchland, und in
Brittanien, welcher zu Ehren ein
beſonderes Feſt im April gefeyert
und darbey geopffert wurde. Als
nun nach der Reformation Caroli
M. dieſe Abgoͤtterey abgeſchaffet
und dargegen das Paſcha Feſt ein-
gefuͤhret wurde, ſo haben dennoch
die alten Deutſchen ihrer hartnaͤ-
ckigten Gewohnheit nach den Nah-
men beybehalten, und erwehntes
Paſcha das Oſter-Feſt genennet;
wie denn auch noch die Engellaͤn-
der den April den Eaſter-Monath
nennen. Beda. cap. 13. d. Temp.
Rat.
Ottona,
Johanna, von Gent aus Flan-
dern, des gelehrten Johannis Otto-
nis gleichfalls gelehrte Tochter, und
Guilielmi Magarti, eines Provin-
cial Advocatens in Flandern Ehe-
weib, eine gute Poetin, deren Poe-
mata und Luſus Poetici Extempo-
ranei zu Antwerpen A. 1617. her-
aus gekommen. Vid. Joh. Haller-
vord. Bibliothec. Curioſ p. 159. ſeq.
P.
Paan,
Heißt dasjenige Gewand, ſo
das Frauen-Volck in Mohrenland
an ſtatt des Rocks um den Unter-
Leib zu ſchlagen pfleget, es henget
ſolches von dem Nabel biß auf die
Fuͤſſe, und wird aus Sammet,
Stoff, Taffet odeꝛ Tuch geſchnitten.
Pacen-
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/726>, abgerufen am 23.02.2025.
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