Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Orden sammlung gebracht, indem er de-nen Frauen den Nahmen der Ein- siedlerinnen des H. Augustini ge- geben, und einerley Tracht zu hal- ten befohlen, nehmlich, daß die Un- ter-Kleider weiß, und die oberen schwartz, wie auch mit einem leder- nen Riemen und elffenbeinernen Stifft gegürtet seyn sollen. Zu gegenwärtiger Zeit haben sie sich durch die gantze Christenheit sehr ausgebreitet. Orden der Einsiedlerinnen des H. Hieronymi, Die H. Paula von Rom gebür- F. Orden der Foliantinnin, Margaretha de Palestran, hat zu Orden trincken auch keinen Wein, eswäre denn im äussersten Nothfall: und seynd in gantz schlecht weisses Tuch gekleidet, und tragen eine schwartze Weyhel. Orden der Recollecten Clo- ster-Frauen, so der Regul des Heil. Francisci zugethan, Um das Jahr 648. hat eine Orden der bußfertigen Clo- ster-Frauen, der dritten Re- gul des H-Francisci in Teutschland, In Hoch-Teutschland wird noch se X x 2
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Orden ſammlung gebracht, indem er de-nen Frauen den Nahmen der Ein- ſiedlerinnen des H. Auguſtini ge- geben, und einerley Tracht zu hal- ten befohlen, nehmlich, daß die Un- ter-Kleider weiß, und die oberen ſchwartz, wie auch mit einem leder- nen Riemen und elffenbeinernen Stifft geguͤrtet ſeyn ſollen. Zu gegenwaͤrtiger Zeit haben ſie ſich durch die gantze Chriſtenheit ſehr ausgebreitet. Orden der Einſiedlerinnen des H. Hieronymi, Die H. Paula von Rom gebuͤr- F. Orden der Foliantinnin, Margaretha de Paleſtran, hat zu Orden trincken auch keinen Wein, eswaͤre denn im aͤuſſerſten Nothfall: und ſeynd in gantz ſchlecht weiſſes Tuch gekleidet, und tragen eine ſchwartze Weyhel. Orden der Recollecten Clo- ſter-Frauen, ſo der Regul des Heil. Franciſci zugethan, Um das Jahr 648. hat eine Orden der bußfertigen Clo- ſter-Frauen, der dritten Re- gul des H-Franciſci in Teutſchland, In Hoch-Teutſchland wird noch ſe X x 2
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Orden
Orden
ſammlung gebracht, indem er de-
nen Frauen den Nahmen der Ein-
ſiedlerinnen des H. Auguſtini ge-
geben, und einerley Tracht zu hal-
ten befohlen, nehmlich, daß die Un-
ter-Kleider weiß, und die oberen
ſchwartz, wie auch mit einem leder-
nen Riemen und elffenbeinernen
Stifft geguͤrtet ſeyn ſollen. Zu
gegenwaͤrtiger Zeit haben ſie ſich
durch die gantze Chriſtenheit ſehr
ausgebreitet.
Orden der Einſiedlerinnen
des H. Hieronymi,
Die H. Paula von Rom gebuͤr-
tig, ſtifftete ein Cloſter zu Bethle-
hem, deme der H. Hieronymus eine
lange Zeit vorgeſtanden, erbauete
auch in denen Egyptiſchen Wuͤſte-
neyen viel Cloͤſter, die nach der Er-
mahnung des H. Hieronymi ihren
Lebens-Wandel anſtellen muſten.
Sie ſtarb Anno 404. in Cloſter zu
Bethlehem. Ihr Orden iſt Anno
1374. vom Pabſt Gregorio XI.
unter der Regul des H. Auguſtini
confirmiret, und ihnen der Nahme
der Einſiedlerinnen des H. Hiero-
nymi beygeleget worden. Sie ha-
ben einen grauen Rock mit einem
ledernen Riemen umguͤrtet, nebſt
einem gleichfaͤrbigen Mantel und
einer ſchwartzen Weyhel getragen.
F.
Orden der Foliantinnin,
Margaretha de Paleſtran, hat zu
Toulouſe in Franckreich das erſte
Cloſter dieſer Ordens-Frauen An.
1588. aufgerichtet. Sie fuͤhren
ein ſehr ſtrenges Leben, denn ſie eſ-
ſen kein Fleiſch, Fiſch noch Eyer,
trincken auch keinen Wein, es
waͤre denn im aͤuſſerſten Nothfall:
und ſeynd in gantz ſchlecht weiſſes
Tuch gekleidet, und tragen eine
ſchwartze Weyhel.
Orden der Recollecten Clo-
ſter-Frauen, ſo der Regul
des Heil. Franciſci
zugethan,
Um das Jahr 648. hat eine
Spanierin, Benedicta genannt, ei-
ne Art Cloſter-Frauen unter An-
fuͤhrung des Heil. Fructuoſi, Ertz-
Biſchoffen zu Brocharn, geſtifftet.
Dieſer Orden iſt nachgehends von
denen Paͤbſten der Regul des Heil.
Franciſci untergeben worden. Sie
gehen gantz grau, guͤrten den Rock
mit einem ledernen Riemen, tra-
gen einen Kappen-Mantel, wie die
Moͤnchen, und zwar alles von gro-
ben Tuch, gehen barfuß, und bedie-
nen ſich nur groſſer Holtz-Schuhe.
Orden der bußfertigen Clo-
ſter-Frauen, der dritten Re-
gul des H-Franciſci in
Teutſchland,
In Hoch-Teutſchland wird noch
eine Art gewiſſer Kloſter-Frauen
des H. Franciſci gefunden, welche
ſich aus dem Cloſter in Buͤſch und
Waͤlder begeben, um daſelbſt ihrer
Buß und Strengheit deſto mehrer
obzuliegen. Sie halten ſich als
die aͤlteſten Einſiedlerinnen in ei-
nem von denen Staͤdten weit ab-
gelegenen Ort in kleinen Huͤttlein
auf, und leben von Kraͤutern und
Wurtzeln. Ihre Kleidung iſt ein
grauer Rock, den ſie mit einem
Strick umguͤrten, und tragen groſ-
ſe
X x 2
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