Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Mägdeg Magd Nachts über seinen Auffenthaltund Betten, wie auch Laden und Geräthe stehen hat. Mägde-Griff, siehe. Mägde- Bein. Mägde-Holtz, Ist eine Art einer gewissen Rin- Mägde-Lade, Ist eine höltzerne Truhe oder Magdthum, Heisset so viel, als wenn eine Magdalena, Gebohrne Hertzogin in Bäyern, Magd Magist Magdalena de Chemeraut. sie- he. de Chemeraut. Magdalena, Einohre. Eine ohne Arme A. Magdalena Sibylla, Gebohrne Land-Gräfin zu Hes- Magister-Crantz, Ist eine von allerhand bunten neuen
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Maͤgdeg Magd Nachts uͤber ſeinen Auffenthaltund Betten, wie auch Laden und Geraͤthe ſtehen hat. Maͤgde-Griff, ſiehe. Maͤgde- Bein. Maͤgde-Holtz, Iſt eine Art einer gewiſſen Rin- Maͤgde-Lade, Iſt eine hoͤltzerne Truhe oder Magdthum, Heiſſet ſo viel, als wenn eine Magdalena, Gebohrne Hertzogin in Baͤyern, Magd Magiſt Magdalena de Chemeraut. ſie- he. de Chemeraut. Magdalena, Einohre. Eine ohne Arme A. Magdalena Sibylla, Gebohrne Land-Graͤfin zu Heſ- Magiſter-Crantz, Iſt eine von allerhand bunten neuen
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Maͤgdeg Magd
Magd Magiſt
Nachts uͤber ſeinen Auffenthalt
und Betten, wie auch Laden und
Geraͤthe ſtehen hat.
Maͤgde-Griff, ſiehe. Maͤgde-
Bein.
Maͤgde-Holtz,
Iſt eine Art einer gewiſſen Rin-
de, ſo aus Holland koͤmmt, ſiehet
auswendig grau, iſt innewendig
braun und hat einen ſtarcken an-
haltenden Geſchmack, ſeinen Nah-
men hat es davon bekommen, weil
die Maͤgde oder auch ander Frau-
enzimmer dasjenige, was ſie bey
dem Spatzier-Gang der Dina ver-
lohren, dadurch wieder zu erzwin-
gen ſuchen ſollen.
Maͤgde-Lade,
Iſt eine hoͤltzerne Truhe oder
Kaſten, mit einem Schloß und
Schluͤſſel verſehen, worinnen die
Magd bey dem An- und Abzug ihre
Waͤſche und Kleider in das Hauß
bringet, und wieder weg tragen
laͤſt.
Magdthum,
Heiſſet ſo viel, als wenn eine
Tochter noch in ihrer Eltern Ge-
walt und Hauſe iſt, wir finden ſol-
che Benennung in der H. Schrifft.
Numer. XXX. v. 4.
Magdalena,
Gebohrne Hertzogin in Baͤyern,
Hertzog Wolffgang Wilhelms,
Pfaltz-Grafens am Rhein zu Neu-
burg Gemahlin, war eine gelehrte
Fuͤrſtin, und in der Lateiniſchen,
Italiaͤniſchen, Spaniſchen und
Frantzoͤiſchen Sprache ſehr wohl
geuͤbet.
Magdalena de Chemeraut. ſie-
he. de Chemeraut.
Magdalena,
Einohre. Eine ohne Arme A.
1596. zu Engershafe gebohrne
Oſt-Frießlaͤnderin. Sie konte
mit ihrem Fuß, woran ſie nur 4.
Zaͤhen hatte, eſſen, trincken, ſpielen
und allerhand Kuͤnſte machen, war
auch der Teutſchen, Frantzoͤiſchen
und Niederlaͤndiſchen Sprache
kundig. Vid. Spangenbergs A-
del-Spiegel P. I. L. XIII. p. 423.
Magdalena Sibylla,
Gebohrne Land-Graͤfin zu Heſ-
ſen und vermaͤhlte Hertzogin zu
Wuͤrtemberg und Teck, eine recht
kluge, devote und verſtaͤndige Fuͤr-
ſtin, auch zugleich geſchickte Poetin,
man findet von ihrer geiſtlichen
Poeſie etliche ſchoͤne Proben in
dem Stuttgarter Geſang-Buch ſo
A. 1705. heraus gekommen, als p.
153. ſeq. u. p 830. 31. & 32. Uber
dieſes hat auch dieſe andaͤchtige und
gelehrte Fuͤrſtin ein Buch unter
dem Titul: Das mit JEſu ge-
creutzigte Hertz, oder andaͤchtige
Betrachtungen des bittern Leidens
und Sterbens JEſu Chriſti, wie
auch der ſieben Worte am Creutz ꝛc.
verfertiget, welches A. 1691. zu
Stuttgard gedruckt worden. Sie
ſtarb den 11. Aug. A. 1712.
Magiſter-Crantz,
Iſt eine von allerhand bunten
ſeidenen und Schmeltz-Bluͤmgen
zuſammen geſetzte Crone, oͤffters
mit Perlen reich ausgezieret, wel-
che das Frauenzimmer nebſt einem
ſpitznen Schnupff-Tuch denen
neuen
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