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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Laqvey Lasth
hältnisse, worein sie die abgegan-
genen und überbliebenen Läpplein
oder Flecken zu werffen pflegen, da-
mit sie selbige auf bedürffenden
Fall wieder hervor suchen können.

Laquey,

Ist ein mit gewisser Mondur
versehener Diener, den die Dames
oder Fräulein von Adel und vor-
nehmen Stamm an statt der Magd
hinter sich her gehen lassen. Das
Türckische und Persische Frauen-
zimmer wird von lauter Verschnit-
tenen oder Castraten, an statt der
Laqueyen bedienet.

Lara. siehe. Larunda.
Larve. siehe. Masque.
Larunda,

Eine Nymphe, des Fluß Almo-
nis
Tochter, mit welcher der Mer-
curius
die Zwillinge, Lares genannt,
gezeuget. Es wurde ihr von dem
Jupiter, weil sie seine ausschweif-
fende Liebe zu der Juturna, der Juno
verrathen, die Zunge aus dem Hal-
se geschnitten, der sie hernach durch
den Mercurium zu den unterirrdi-
schen Geistern führen ließ; auf
welcher Hinführung sie von dem
Mercurio geschwächet ward.

Lasthenia,

Aus Arcadien, ein gelehrtes
und edles Weib, so zugleich mit der
Axiothea Phliasia, oder Chiliasia, des
Platonis Lectiones, iedoch in
Manns-Habit verkleidet, besuchet,
und haben sich beyde eine grosse
Wissenschafft in der Philosophie
zu Wege gebracht. Wenn Plato
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Lata Latona
diese beyden masquirten Auditores
in der Lection nicht gesehen, hat er
niemahls lesen wollen, und wenn
er dessentwegen von denen andern
befraget worden, hat er zur Ant-
wort geben; der Verstand, der es
verstehen, und das Gedächtnüß, so
es behalten solle, wäre nicht zuge-
gen, darum könne er ohnmöglich
lesen. Laertius Lib. 3. in Pla-
ton. & Lib. 4. in Speusippo. Ron-
dellus d. Vit. Epicur. p. 114. Clem.
Alexandr. L. IV. Stromat. p. 381.
Esbergius in Mulierib Philosoph.

nennet sie Lascheniam Mantini-
cam.

Lata Gyzicena,

Eine alte Jungfer in Rom,
so eine vortreffliche Künstlerin in
Mahlen war. Sie lebte zu M.
Varronis
Zeiten. Plin. l. 35. c. 11.

Laterne,

Ist ein von Meßing oder Blech
rund oder eckigt gemachtes Be-
hältnüß mit Glaß- oder Horn-
Fenstern gezieret, und innewendig
mit 2. Tillen versehen, wormit
man des Abends zu leuchten pfle-
get.

Latomia,

Catharina, und Latomia Ba-
billa,
waren zwey beruffene Zaube-
rinnen und Hexen.

Latona,

Eine Tochter des Coei und
Phoebes, ward von dem Jupiter,
wegen ihrer ungemeinen Schön-
heit heimlich geschwächt, welches
seine Juno so sehr verdrossen, daß
sie die entsetzliche und grosse

Schlange

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Laqvey Laſth
haͤltniſſe, worein ſie die abgegan-
genen und uͤberbliebenen Laͤpplein
oder Flecken zu werffen pflegen, da-
mit ſie ſelbige auf beduͤrffenden
Fall wieder hervor ſuchen koͤnnen.

Laquey,

Iſt ein mit gewiſſer Mondur
verſehener Diener, den die Dames
oder Fraͤulein von Adel und vor-
nehmen Stamm an ſtatt der Magd
hinter ſich her gehen laſſen. Das
Tuͤrckiſche und Perſiſche Frauen-
zimmer wird von lauter Verſchnit-
tenen oder Caſtraten, an ſtatt der
Laqueyen bedienet.

Lara. ſiehe. Larunda.
Larve. ſiehe. Maſque.
Larunda,

Eine Nymphe, des Fluß Almo-
nis
Tochter, mit welcher der Mer-
curius
die Zwillinge, Lares genañt,
gezeuget. Es wurde ihr von dem
Jupiter, weil ſie ſeine ausſchweif-
fende Liebe zu der Juturna, der Juno
verrathen, die Zunge aus dem Hal-
ſe geſchnitten, der ſie hernach durch
den Mercurium zu den unterirrdi-
ſchen Geiſtern fuͤhren ließ; auf
welcher Hinfuͤhrung ſie von dem
Mercurio geſchwaͤchet ward.

Laſthenia,

Aus Arcadien, ein gelehrtes
und edles Weib, ſo zugleich mit der
Axiothea Phliaſia, oder Chiliaſia, des
Platonis Lectiones, iedoch in
Manns-Habit verkleidet, beſuchet,
und haben ſich beyde eine groſſe
Wiſſenſchafft in der Philoſophie
zu Wege gebracht. Wenn Plato
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Lata Latona
dieſe beyden maſquirten Auditores
in der Lection nicht geſehen, hat er
niemahls leſen wollen, und wenn
er deſſentwegen von denen andern
befraget worden, hat er zur Ant-
wort geben; der Verſtand, der es
verſtehen, und das Gedaͤchtnuͤß, ſo
es behalten ſolle, waͤre nicht zuge-
gen, darum koͤnne er ohnmoͤglich
leſen. Laertius Lib. 3. in Pla-
ton. & Lib. 4. in Speuſippo. Ron-
dellus d. Vit. Epicur. p. 114. Clem.
Alexandr. L. IV. Stromat. p. 381.
Esbergius in Mulierib Philoſoph.

nennet ſie Laſcheniam Mantini-
cam.

Lata Gyzicena,

Eine alte Jungfer in Rom,
ſo eine vortreffliche Kuͤnſtlerin in
Mahlen war. Sie lebte zu M.
Varronis
Zeiten. Plin. l. 35. c. 11.

Laterne,

Iſt ein von Meßing oder Blech
rund oder eckigt gemachtes Be-
haͤltnuͤß mit Glaß- oder Horn-
Fenſtern gezieret, und innewendig
mit 2. Tillen verſehen, wormit
man des Abends zu leuchten pfle-
get.

Latomia,

Catharina, und Latomia Ba-
billa,
waren zwey beruffene Zaube-
rinnen und Hexen.

Latona,

Eine Tochter des Coei und
Phœbes, ward von dem Jupiter,
wegen ihrer ungemeinen Schoͤn-
heit heimlich geſchwaͤcht, welches
ſeine Juno ſo ſehr verdroſſen, daß
ſie die entſetzliche und groſſe

Schlange
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[0588] Laqvey Laſth Lata Latona haͤltniſſe, worein ſie die abgegan- genen und uͤberbliebenen Laͤpplein oder Flecken zu werffen pflegen, da- mit ſie ſelbige auf beduͤrffenden Fall wieder hervor ſuchen koͤnnen. Laquey, Iſt ein mit gewiſſer Mondur verſehener Diener, den die Dames oder Fraͤulein von Adel und vor- nehmen Stamm an ſtatt der Magd hinter ſich her gehen laſſen. Das Tuͤrckiſche und Perſiſche Frauen- zimmer wird von lauter Verſchnit- tenen oder Caſtraten, an ſtatt der Laqueyen bedienet. Lara. ſiehe. Larunda. Larve. ſiehe. Maſque. Larunda, Eine Nymphe, des Fluß Almo- nis Tochter, mit welcher der Mer- curius die Zwillinge, Lares genañt, gezeuget. Es wurde ihr von dem Jupiter, weil ſie ſeine ausſchweif- fende Liebe zu der Juturna, der Juno verrathen, die Zunge aus dem Hal- ſe geſchnitten, der ſie hernach durch den Mercurium zu den unterirrdi- ſchen Geiſtern fuͤhren ließ; auf welcher Hinfuͤhrung ſie von dem Mercurio geſchwaͤchet ward. Laſthenia, Aus Arcadien, ein gelehrtes und edles Weib, ſo zugleich mit der Axiothea Phliaſia, oder Chiliaſia, des Platonis Lectiones, iedoch in Manns-Habit verkleidet, beſuchet, und haben ſich beyde eine groſſe Wiſſenſchafft in der Philoſophie zu Wege gebracht. Wenn Plato dieſe beyden maſquirten Auditores in der Lection nicht geſehen, hat er niemahls leſen wollen, und wenn er deſſentwegen von denen andern befraget worden, hat er zur Ant- wort geben; der Verſtand, der es verſtehen, und das Gedaͤchtnuͤß, ſo es behalten ſolle, waͤre nicht zuge- gen, darum koͤnne er ohnmoͤglich leſen. Laertius Lib. 3. in Pla- ton. & Lib. 4. in Speuſippo. Ron- dellus d. Vit. Epicur. p. 114. Clem. Alexandr. L. IV. Stromat. p. 381. Esbergius in Mulierib Philoſoph. nennet ſie Laſcheniam Mantini- cam. Lata Gyzicena, Eine alte Jungfer in Rom, ſo eine vortreffliche Kuͤnſtlerin in Mahlen war. Sie lebte zu M. Varronis Zeiten. Plin. l. 35. c. 11. Laterne, Iſt ein von Meßing oder Blech rund oder eckigt gemachtes Be- haͤltnuͤß mit Glaß- oder Horn- Fenſtern gezieret, und innewendig mit 2. Tillen verſehen, wormit man des Abends zu leuchten pfle- get. Latomia, Catharina, und Latomia Ba- billa, waren zwey beruffene Zaube- rinnen und Hexen. Latona, Eine Tochter des Coei und Phœbes, ward von dem Jupiter, wegen ihrer ungemeinen Schoͤn- heit heimlich geſchwaͤcht, welches ſeine Juno ſo ſehr verdroſſen, daß ſie die entſetzliche und groſſe Schlange

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/588>, abgerufen am 18.11.2024.