Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
J Ja Jael I. Ja, Eine Tochter des Atlantis und Jacke oder, Jäcklein, Heisset denen gemeinen Weibes- Jacobi, Anna Eva. Eine verführeri- Jael, Hebers Frau, ein heldenmüthi- Jätef Janus Jäte-Frau oder, Jeterinn, Heissen diejenigen gemeinen, Jagellonica, Catharina. Königs Sigismundi von Jahnus, Dorothea Elisabeth Fräulein. Actis
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J Ja Jael I. Ja, Eine Tochter des Atlantis und Jacke oder, Jaͤcklein, Heiſſet denen gemeinen Weibes- Jacobi, Anna Eva. Eine verfuͤhreri- Jael, Hebers Frau, ein heldenmuͤthi- Jaͤtef Janus Jaͤte-Frau oder, Jeterinn, Heiſſen diejenigen gemeinen, Jagellonica, Catharina. Koͤnigs Sigismundi von Jahnus, Dorothea Eliſabeth Fraͤulein. Actis
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J Ja Jael
Jaͤtef Janus
I.
Ja,
Eine Tochter des Atlantis und
die juͤngſte unter den ſieben Pleja-
den.
Jacke oder, Jaͤcklein,
Heiſſet denen gemeinen Weibes-
Bildern, ſo viel als ein kurtzes
Waͤmſtlein, Roͤckgen oder Ca-
miſol.
Jacobi,
Anna Eva. Eine verfuͤhreri-
ſche und begeiſterte Frau in Qued-
linburg, ward ſonſt nur Schinder-
Anne genennet, weil ihr letzter
Mann, den ſie A. 1686. heyrathete,
dergleichen Profeßion zugethan
war. Sie hatte ſehr ſeltſame Vi-
ſiones, Traͤume und Erſcheinun-
gen, ſo ſie vorgab: abſonderlich ſoll
ſie einmahl Blut geweinet und
geſchwitzet haben, daher ſie einige
die Blut-Schwitzerin nennen.
Vid. D. Hellwig. P. 2. Piet. Sect.
p. 228. Man muß dieſes Weib
nicht mit der Barbara Jacobea con
fundiren, ſo A. 1685. in der Stadt
Harlem durch ihre phantaſtiſchen
Prophezeyungen und betruͤglichen
Blendwercke allerhand Teuffeleyen
erregte. Vid. Anton. van Dalen. d.
Divinat. cap. 10. p. 654.
Jael,
Hebers Frau, ein heldenmuͤthi-
ges Weib, ſo durch ihre Liſt und
Tapfferkeit den Feld-Hauptmann
Jabin Siſſera gefaͤllet, indem ſie ſel-
bigem im Schlaffe einen Nagel
durch den Topff geſchlagen. Judic.
IV, 18. 19.
Jaͤte-Frau oder, Jeterinn,
Heiſſen diejenigen gemeinen,
Weiber, ſo in denen groſſen Gaͤrten
um das Tage-Lohn das Unkraut
aus denen Rabatten und Beeten
ausjaͤten.
Jagellonica,
Catharina. Koͤnigs Sigismundi
in Polen Tochter, und Johannis
eines Finnlaͤndiſchen Fuͤrſtens Ge-
mahlin, ſo ihren Gemahl als er
Koͤnig in Schweden ward, dahin
bewog, daß er die Paͤbſtiſche Reli-
ligion annehmen, auch ſeinen aͤlte-
ſten Sohn Sigismundum darinnen
informiren laſſen muſte, weßwegen
auch in ſelbigen Koͤnigreich zwey
Factiones entſtunden, nehmlich die
Liturgici und die Orthodoxi: die
letztern wurden ſuſpendiret, remo-
viret, incarceriret und verfolget, die
erſtern aber vom Hoffe ſehr gelie-
bet, geehret und geadelt. Auff
dieſer Jagellonicæ Anſtifften kam
endlich A. 1576. die neue Liturgia
Miſſatica zum Vorſchein, welche
aber der Koͤnig endlich wieder auff-
hub. Sie ſtarb bald nach ihres
Gemahls Tode, welcher An. 1592.
erfolgte.
von Jahnus,
Dorothea Eliſabeth Fraͤulein.
Des Koͤniglichen Pohlniſchen und
Chur-Saͤchſiſchen Generals von
Jahnus Fraͤulein Schweſter. Eine
galante teutſche Poetin. Man findet
von ihr eine poetiſche Abmahnung
von dem Laſter des Sauffens, wel-
che wegen des wohlflieſſenden und
netten Verſes leſenswuͤrdig iſt;
es iſt ſolches mit in denen teutſchen
Actis
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