Eine Tochter des Atlantis und die jüngste unter den sieben Pleja- den.
Jacke oder, Jäcklein,
Heisset denen gemeinen Weibes- Bildern, so viel als ein kurtzes Wämstlein, Röckgen oder Ca- misol.
Jacobi,
Anna Eva. Eine verführeri- sche und begeisterte Frau in Qued- linburg, ward sonst nur Schinder- Anne genennet, weil ihr letzter Mann, den sie A. 1686. heyrathete, dergleichen Profeßion zugethan war. Sie hatte sehr seltsame Vi- siones, Träume und Erscheinun- gen, so sie vorgab: absonderlich soll sie einmahl Blut geweinet und geschwitzet haben, daher sie einige die Blut-Schwitzerin nennen. Vid. D. Hellwig. P. 2. Piet. Sect. p. 228. Man muß dieses Weib nicht mit der Barbara Jacobea con fundiren, so A. 1685. in der Stadt Harlem durch ihre phantastischen Prophezeyungen und betrüglichen Blendwercke allerhand Teuffeleyen erregte. Vid. Anton. van Dalen. d. Divinat. cap. 10. p. 654.
Jael,
Hebers Frau, ein heldenmüthi- ges Weib, so durch ihre List und Tapfferkeit den Feld-Hauptmann Jabin Sissera gefället, indem sie sel- bigem im Schlaffe einen Nagel durch den Topff geschlagen. Judic. IV, 18. 19.
[Spaltenumbruch]
Jätef Janus
Jäte-Frau oder, Jeterinn,
Heissen diejenigen gemeinen, Weiber, so in denen grossen Gärten um das Tage-Lohn das Unkraut aus denen Rabatten und Beeten ausjäten.
Jagellonica,
Catharina. Königs Sigismundi in Polen Tochter, und Johannis eines Finnländischen Fürstens Ge- mahlin, so ihren Gemahl als er König in Schweden ward, dahin bewog, daß er die Päbstische Reli- ligion annehmen, auch seinen älte- sten Sohn Sigismundum darinnen informiren lassen muste, weßwegen auch in selbigen Königreich zwey Factiones entstunden, nehmlich die Liturgici und die Orthodoxi: die letztern wurden suspendiret, remo- viret, incarceriret und verfolget, die erstern aber vom Hoffe sehr gelie- bet, geehret und geadelt. Auff dieser Jagellonicae Anstifften kam endlich A. 1576. die neue Liturgia Missatica zum Vorschein, welche aber der König endlich wieder auff- hub. Sie starb bald nach ihres Gemahls Tode, welcher An. 1592. erfolgte.
vonJahnus,
Dorothea Elisabeth Fräulein. Des Königlichen Pohlnischen und Chur-Sächsischen Generals von Jahnus Fräulein Schwester. Eine galante teutsche Poetin. Man findet von ihr eine poetische Abmahnung von dem Laster des Sauffens, wel- che wegen des wohlfliessenden und netten Verses lesenswürdig ist; es ist solches mit in denen teutschen
Actis
[Spaltenumbruch]
J Ja Jael
I.
Ja,
Eine Tochter des Atlantis und die juͤngſte unter den ſieben Pleja- den.
Jacke oder, Jaͤcklein,
Heiſſet denen gemeinen Weibes- Bildern, ſo viel als ein kurtzes Waͤmſtlein, Roͤckgen oder Ca- miſol.
Jacobi,
Anna Eva. Eine verfuͤhreri- ſche und begeiſterte Frau in Qued- linburg, ward ſonſt nur Schinder- Anne genennet, weil ihr letzter Mann, den ſie A. 1686. heyrathete, dergleichen Profeßion zugethan war. Sie hatte ſehr ſeltſame Vi- ſiones, Traͤume und Erſcheinun- gen, ſo ſie vorgab: abſonderlich ſoll ſie einmahl Blut geweinet und geſchwitzet haben, daher ſie einige die Blut-Schwitzerin nennen. Vid. D. Hellwig. P. 2. Piet. Sect. p. 228. Man muß dieſes Weib nicht mit der Barbara Jacobea con fundiren, ſo A. 1685. in der Stadt Harlem durch ihre phantaſtiſchen Prophezeyungen und betruͤglichen Blendwercke allerhand Teuffeleyen erregte. Vid. Anton. van Dalen. d. Divinat. cap. 10. p. 654.
Jael,
Hebers Frau, ein heldenmuͤthi- ges Weib, ſo durch ihre Liſt und Tapfferkeit den Feld-Hauptmann Jabin Siſſera gefaͤllet, indem ſie ſel- bigem im Schlaffe einen Nagel durch den Topff geſchlagen. Judic. IV, 18. 19.
[Spaltenumbruch]
Jaͤtef Janus
Jaͤte-Frau oder, Jeterinn,
Heiſſen diejenigen gemeinen, Weiber, ſo in denen groſſen Gaͤrten um das Tage-Lohn das Unkraut aus denen Rabatten und Beeten ausjaͤten.
Jagellonica,
Catharina. Koͤnigs Sigismundi in Polen Tochter, und Johannis eines Finnlaͤndiſchen Fuͤrſtens Ge- mahlin, ſo ihren Gemahl als er Koͤnig in Schweden ward, dahin bewog, daß er die Paͤbſtiſche Reli- ligion annehmen, auch ſeinen aͤlte- ſten Sohn Sigismundum darinnen informiren laſſen muſte, weßwegen auch in ſelbigen Koͤnigreich zwey Factiones entſtunden, nehmlich die Liturgici und die Orthodoxi: die letztern wurden ſuſpendiret, remo- viret, incarceriret und verfolget, die erſtern aber vom Hoffe ſehr gelie- bet, geehret und geadelt. Auff dieſer Jagellonicæ Anſtifften kam endlich A. 1576. die neue Liturgia Miſſatica zum Vorſchein, welche aber der Koͤnig endlich wieder auff- hub. Sie ſtarb bald nach ihres Gemahls Tode, welcher An. 1592. erfolgte.
vonJahnus,
Dorothea Eliſabeth Fraͤulein. Des Koͤniglichen Pohlniſchen und Chur-Saͤchſiſchen Generals von Jahnus Fraͤulein Schweſter. Eine galante teutſche Poetin. Man findet von ihr eine poetiſche Abmahnung von dem Laſter des Sauffens, wel- che wegen des wohlflieſſenden und netten Verſes leſenswuͤrdig iſt; es iſt ſolches mit in denen teutſchen
Actis
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[0480]
J Ja Jael
Jaͤtef Janus
I.
Ja,
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die juͤngſte unter den ſieben Pleja-
den.
Jacke oder, Jaͤcklein,
Heiſſet denen gemeinen Weibes-
Bildern, ſo viel als ein kurtzes
Waͤmſtlein, Roͤckgen oder Ca-
miſol.
Jacobi,
Anna Eva. Eine verfuͤhreri-
ſche und begeiſterte Frau in Qued-
linburg, ward ſonſt nur Schinder-
Anne genennet, weil ihr letzter
Mann, den ſie A. 1686. heyrathete,
dergleichen Profeßion zugethan
war. Sie hatte ſehr ſeltſame Vi-
ſiones, Traͤume und Erſcheinun-
gen, ſo ſie vorgab: abſonderlich ſoll
ſie einmahl Blut geweinet und
geſchwitzet haben, daher ſie einige
die Blut-Schwitzerin nennen.
Vid. D. Hellwig. P. 2. Piet. Sect.
p. 228. Man muß dieſes Weib
nicht mit der Barbara Jacobea con
fundiren, ſo A. 1685. in der Stadt
Harlem durch ihre phantaſtiſchen
Prophezeyungen und betruͤglichen
Blendwercke allerhand Teuffeleyen
erregte. Vid. Anton. van Dalen. d.
Divinat. cap. 10. p. 654.
Jael,
Hebers Frau, ein heldenmuͤthi-
ges Weib, ſo durch ihre Liſt und
Tapfferkeit den Feld-Hauptmann
Jabin Siſſera gefaͤllet, indem ſie ſel-
bigem im Schlaffe einen Nagel
durch den Topff geſchlagen. Judic.
IV, 18. 19.
Jaͤte-Frau oder, Jeterinn,
Heiſſen diejenigen gemeinen,
Weiber, ſo in denen groſſen Gaͤrten
um das Tage-Lohn das Unkraut
aus denen Rabatten und Beeten
ausjaͤten.
Jagellonica,
Catharina. Koͤnigs Sigismundi
in Polen Tochter, und Johannis
eines Finnlaͤndiſchen Fuͤrſtens Ge-
mahlin, ſo ihren Gemahl als er
Koͤnig in Schweden ward, dahin
bewog, daß er die Paͤbſtiſche Reli-
ligion annehmen, auch ſeinen aͤlte-
ſten Sohn Sigismundum darinnen
informiren laſſen muſte, weßwegen
auch in ſelbigen Koͤnigreich zwey
Factiones entſtunden, nehmlich die
Liturgici und die Orthodoxi: die
letztern wurden ſuſpendiret, remo-
viret, incarceriret und verfolget, die
erſtern aber vom Hoffe ſehr gelie-
bet, geehret und geadelt. Auff
dieſer Jagellonicæ Anſtifften kam
endlich A. 1576. die neue Liturgia
Miſſatica zum Vorſchein, welche
aber der Koͤnig endlich wieder auff-
hub. Sie ſtarb bald nach ihres
Gemahls Tode, welcher An. 1592.
erfolgte.
von Jahnus,
Dorothea Eliſabeth Fraͤulein.
Des Koͤniglichen Pohlniſchen und
Chur-Saͤchſiſchen Generals von
Jahnus Fraͤulein Schweſter. Eine
galante teutſche Poetin. Man findet
von ihr eine poetiſche Abmahnung
von dem Laſter des Sauffens, wel-
che wegen des wohlflieſſenden und
netten Verſes leſenswuͤrdig iſt;
es iſt ſolches mit in denen teutſchen
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/480>, abgerufen am 23.02.2025.
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