Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Albu Alber mählich kochen lassen, biß du mey-nest, daß es gnug sey. Endlich thue es vom Feuer, setze es an einen kühlen Ort, und laß es erkalten. Wilt du anrichten, nimm den Hahn aus der Sosse und wickle ihn aus der Serviette, lege ihn auf eine Schüssel, garnire mit Citronen und Gelee und giebs hin. NB. Ob gleich der Hahn gantz weich in der Serviette gekochet wird, kan es nicht zerfallen; Vielmehr bekommt er, nachdem er kalt worden, ein An- sehen, wie eine Gallerie, wird auch auffs neue gantz feste. Solte derselbe wieder von der Tafel kom- men, so stecke ihn in seine vorige Sosse, auch ist ein solch Essen wohl über 6. Wochen gut zu behalten. Wer etwan ein Capaune, Gans, Ente und dergleichen auf diese Art zurichten will, der gehe nur nach obiger Vorschrifft, er wird nicht irren. Albunea, siehe Sibylla Ti- burtina. Alberta Catharina, aus Böhmen, so um Alberta Joanna, war eine berühmte Hexe Alber Alcme Albertini Detta la Reggiana Givoanni. d' Albuquerque, Eine Spanische Fürstin, Wittbe Alceste, Die Gemahlin des Thessalischen Alcistene, War eine zu ihrer Zeit vortreff- Alcithoe, Ein Thebanisches Weib, wel- Alcmena, Amphitruonis Weib, so in ihres
[Spaltenumbruch]
Albu Alber maͤhlich kochen laſſen, biß du mey-neſt, daß es gnug ſey. Endlich thue es vom Feuer, ſetze es an einen kuͤhlen Ort, und laß es erkalten. Wilt du anrichten, nimm den Hahn aus der Soſſe und wickle ihn aus der Serviette, lege ihn auf eine Schuͤſſel, garnire mit Citronen und Gelée und giebs hin. NB. Ob gleich der Hahn gantz weich in der Serviette gekochet wird, kan es nicht zerfallen; Vielmehr bekommt er, nachdem er kalt worden, ein An- ſehen, wie eine Gallerie, wird auch auffs neue gantz feſte. Solte derſelbe wieder von der Tafel kom- men, ſo ſtecke ihn in ſeine vorige Soſſe, auch iſt ein ſolch Eſſen wohl uͤber 6. Wochen gut zu behalten. Wer etwan ein Capaune, Gans, Ente und dergleichen auf dieſe Art zurichten will, der gehe nur nach obiger Vorſchrifft, er wird nicht irren. Albunea, ſiehe Sibylla Ti- burtina. Alberta Catharina, aus Boͤhmen, ſo um Alberta Joanna, war eine beruͤhmte Hexe Alber Alcme Albertini Detta la Reggiana Givoanni. d’ Albuquerque, Eine Spaniſche Fuͤrſtin, Wittbe Alceſte, Die Gemahlin des Theſſaliſchen Alciſtene, War eine zu ihrer Zeit vortreff- Alcithoe, Ein Thebaniſches Weib, wel- Alcmena, Amphitruonis Weib, ſo in ihres
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Albu Alber
Alber Alcme
maͤhlich kochen laſſen, biß du mey-
neſt, daß es gnug ſey. Endlich
thue es vom Feuer, ſetze es an einen
kuͤhlen Ort, und laß es erkalten.
Wilt du anrichten, nimm den Hahn
aus der Soſſe und wickle ihn aus
der Serviette, lege ihn auf eine
Schuͤſſel, garnire mit Citronen und
Gelée und giebs hin. NB. Ob
gleich der Hahn gantz weich in der
Serviette gekochet wird, kan es nicht
zerfallen; Vielmehr bekommt er,
nachdem er kalt worden, ein An-
ſehen, wie eine Gallerie, wird auch
auffs neue gantz feſte. Solte
derſelbe wieder von der Tafel kom-
men, ſo ſtecke ihn in ſeine vorige
Soſſe, auch iſt ein ſolch Eſſen wohl
uͤber 6. Wochen gut zu behalten.
Wer etwan ein Capaune, Gans,
Ente und dergleichen auf dieſe Art
zurichten will, der gehe nur nach
obiger Vorſchrifft, er wird nicht
irren.
Albunea, ſiehe Sibylla Ti-
burtina.
Alberta
Catharina, aus Boͤhmen, ſo um
den Anfang des XVII. Seculi gele-
bet, war M. Nicolai Alberti in Boͤh-
men gelehrte Tochter, und war
nebſt ihrer Mutter-Sprache der
Hebraͤiſchen, Griechiſchen und La-
teiniſchen ſehr kundig. G. Mart. a
Baldhoven in Catalog. Virgin. Eru-
ditar. Parthenic. Weſthon. annexo.
Alberta
Joanna, war eine beruͤhmte Hexe
und Zauberin.
Albertini
Detta la Reggiana Givoanni.
Eine virtuoſe und beruͤhmte Saͤn-
gerin in Italien.
d’ Albuquerque,
Eine Spaniſche Fuͤrſtin, Wittbe
des Duc d’ Albuquerque, und erſte-
re Cammer-Frau der Koͤnigin, eine
Dame von groſſen Geiſt und ge-
lehrter Wiſſenſchafft. Die Ano-
nyma des Memoires de La Cour d’
Eſpagne leget ihr ein groſſes Lob
bey. P. II. p. 98. & 99.
Alceſte,
Die Gemahlin des Theſſaliſchen
Koͤnigs Admetus, welche ihren Ge-
mahl ſo getreu und beſtaͤndig gelie-
bet, daß, nachdem ſie von dem Ora-
culo vernommen, daß ihr Gemahl
anders nicht von der toͤdtlichen
Kranckheit auffkaͤhme, als wenn ie-
mand vor ihm ſtuͤrbe, ſie ſolches in
Ermanglung und Darbiethung ei-
nes andern, aus Liebe ſelbſt auf ſich
genommen.
Alciſtene,
War eine zu ihrer Zeit vortreff-
liche Mahlerin und Kuͤnſtlerin.
Alcithoe,
Ein Thebaniſches Weib, wel-
che, weil ſie dem Baccho nicht an-
dern Weibern gleich opffern wolte,
ſondern bey ihren Wollſpinnen zu
Hauſe verblieb, von dem erzuͤrnten
Baccho in eine Fleder-Mauß ver-
wandelt ward.
Alcmena,
Amphitruonis Weib, ſo in
ihres
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