Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Goß Goz sein Leben genommen. Sie achtete esnicht, ob ihr gleich die Kugeln um dem Kopff herum flogen. Wie- wohl einige in denen Gedancken gestanden, ob hätte sie sich können feste machen. Vid. Braunschwei- gische Krieges-Handlungen. Goßstein, Ist ein hohl ausgehauener de Gournay, Maria Jarsia. oder, le Jars. siehe. Jarsia Ma- ria. Gozadina, Beltizia, Amatoris Gozadini, Grac Gräfin niemahls verheyrathet. Vid. Hi-larion de Coste des eloges & vies des Regines, Princesses. it. Li- mnaeum in addit. ad Jus Publ. L. V. l. 8. c. 8. n. 96. Graccha. siehe. Cornelia Graccha. Gra de Tour, Ist eine Art eines seidenen Zeu- Gra di Napel, Ist ein glatter einfarbigter sei- Gräfin, Ist eine Dame hohen Standes, Gräserin, Eva Juliana, war ein ge- Grävin, Dorothea Magdalena, gebohr- schen Y 2
[Spaltenumbruch]
Goß Goz ſein Leben genommen. Sie achtete esnicht, ob ihr gleich die Kugeln um dem Kopff herum flogen. Wie- wohl einige in denen Gedancken geſtanden, ob haͤtte ſie ſich koͤnnen feſte machen. Vid. Braunſchwei- giſche Krieges-Handlungen. Goßſtein, Iſt ein hohl ausgehauener de Gournay, Maria Jarſia. oder, le Jars. ſiehe. Jarſia Ma- ria. Gozadina, Beltizia, Amatoris Gozadini, Grac Graͤfin niemahls verheyrathet. Vid. Hi-larion de Coſte des eloges & vies des Regines, Princeſſes. it. Li- mnæum in addit. ad Jus Publ. L. V. l. 8. c. 8. n. 96. Graccha. ſiehe. Cornelia Graccha. Gra de Tour, Iſt eine Art eines ſeidenen Zeu- Gra di Napel, Iſt ein glatter einfarbigter ſei- Graͤfin, Iſt eine Dame hohen Standes, Graͤſerin, Eva Juliana, war ein ge- Graͤvin, Dorothea Magdalena, gebohr- ſchen Y 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0361"/><cb n="677"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Goß Goz</hi></fw><lb/> ſein Leben genommen. Sie achtete es<lb/> nicht, ob ihr gleich die Kugeln um<lb/> dem Kopff herum flogen. Wie-<lb/> wohl einige in denen Gedancken<lb/> geſtanden, ob haͤtte ſie ſich koͤnnen<lb/> feſte machen. <hi rendition="#aq">Vid.</hi> Braunſchwei-<lb/> giſche Krieges-Handlungen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Goßſtein,</hi> </head><lb/> <p>Iſt ein hohl ausgehauener<lb/> Stein, mit einem langen kupf-<lb/> fernen oder blechernen Canal und<lb/> Roͤhre, meiſtentheils vor dem Kuͤ-<lb/> chen-Fenſter angemacht, worein<lb/> die Magd die Spielig-Gelte aus-<lb/> zugieſſen pfleget.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">de Gournay, Maria Jarſia.</hi> oder,<lb/><hi rendition="#aq">le Jars.</hi> ſiehe. <hi rendition="#aq">Jarſia Ma-<lb/> ria.</hi></head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Gozadina,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Beltizia, Amatoris Gozadini,</hi><lb/> aus Bononien Tochter, war eine<lb/> ſehr gelehrte Jungfer, und hielte<lb/><hi rendition="#aq">Anno Chriſti</hi> 1532. in ihrem 23.<lb/> Jahre auf den damahligen ver-<lb/> ſtorbenen Biſchoff zu Bononien,<lb/><hi rendition="#aq">Ludovicum Frattam,</hi> einen vor-<lb/> trefflichen <hi rendition="#aq">Panegyricum</hi> in Latei-<lb/> niſcher Sprache, woruͤber ein ie-<lb/> des faſt eꝛſtaunen muſte. Ihre Wiſ-<lb/> ſenſchafft in <hi rendition="#aq">Jure</hi> war ſo hoch ge-<lb/> ſtiegen, daß ſie zu Bononien in<lb/> dem 26. Jahre ihres Alters den<lb/><hi rendition="#aq">Doctor-</hi>Hut erhielte, worauf ſie<lb/> nicht nur uͤber die <hi rendition="#aq">Inſtitutiones Ju-<lb/> ris privatim</hi> laß, ſondern auch ſel-<lb/> biges, nachdem man ihr eine <hi rendition="#aq">Pro-<lb/> feſſion conferirte,</hi> oͤffentlich verꝛich-<lb/> tete. Sie ſoll viel ſchoͤne Schriff-<lb/> ten unter einem verſteckten Nah-<lb/> men heraus gegeben haben. Aus<lb/> Liebe zu denen <hi rendition="#aq">Studi<supplied>i</supplied>s</hi> hat ſie ſich<lb/><cb n="678"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Grac Graͤfin</hi></fw><lb/> niemahls verheyrathet. <hi rendition="#aq">Vid. Hi-<lb/> larion de Coſte des eloges & vies<lb/> des Regines, Princeſſes. it. Li-<lb/> mnæum in addit. ad Jus Publ. L. V.<lb/> l. 8. c. 8. n.</hi> 96.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Graccha.</hi> ſiehe. <hi rendition="#aq">Cornelia<lb/> Graccha.</hi></head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Gra de Tour,</hi> </head><lb/> <p>Iſt eine Art eines ſeidenen Zeu-<lb/> ges von gedreheten runden Faden,<lb/> doch nicht ſo breit und fein als <hi rendition="#aq">Fe-<lb/> rentin,</hi> deſſen ſich das Frauenzim-<lb/> mer zu ihrer Auskleidung zu bedie-<lb/> nen pfleget.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Gra di Napel,</hi> </head><lb/> <p>Iſt ein glatter einfarbigter ſei-<lb/> dener Zeug von gedreheten runden<lb/> Faden, deſſen ſich das Frauenzim-<lb/> mer zu ihrer Kleidung zu bedienen<lb/> pfleget.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Graͤfin,</hi> </head><lb/> <p>Iſt eine Dame hohen Standes,<lb/> ſo entweder aus einem Graͤflichen<lb/> Stamm-Hauſe entſproſſen, oder<lb/> durch Vermaͤhlung eines Grafens<lb/> in dergleichen <hi rendition="#aq">Digni</hi>taͤt und Wuͤr-<lb/> de erhoben worden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Graͤſerin,</hi> </head><lb/> <p>Eva Juliana, war ein ge-<lb/> ſchicktes und gelehrtes Frauenzim-<lb/> mer, ſo nicht nur in der <hi rendition="#aq">Geome-<lb/> trie.</hi> Rechenkunſt und Hiſtorie<lb/> wohl <hi rendition="#aq">verſiret</hi> war, ſondern auch<lb/> darbey die Muſic verſtande.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Graͤvin,</hi> </head><lb/> <p>Dorothea Magdalena, gebohr-<lb/> ne Brummerin, des Koͤnigl. Pol-<lb/> niſchen und Churfuͤrſtl. Saͤchſi-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Y 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ſchen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0361]
Goß Goz
Grac Graͤfin
ſein Leben genommen. Sie achtete es
nicht, ob ihr gleich die Kugeln um
dem Kopff herum flogen. Wie-
wohl einige in denen Gedancken
geſtanden, ob haͤtte ſie ſich koͤnnen
feſte machen. Vid. Braunſchwei-
giſche Krieges-Handlungen.
Goßſtein,
Iſt ein hohl ausgehauener
Stein, mit einem langen kupf-
fernen oder blechernen Canal und
Roͤhre, meiſtentheils vor dem Kuͤ-
chen-Fenſter angemacht, worein
die Magd die Spielig-Gelte aus-
zugieſſen pfleget.
de Gournay, Maria Jarſia. oder,
le Jars. ſiehe. Jarſia Ma-
ria.
Gozadina,
Beltizia, Amatoris Gozadini,
aus Bononien Tochter, war eine
ſehr gelehrte Jungfer, und hielte
Anno Chriſti 1532. in ihrem 23.
Jahre auf den damahligen ver-
ſtorbenen Biſchoff zu Bononien,
Ludovicum Frattam, einen vor-
trefflichen Panegyricum in Latei-
niſcher Sprache, woruͤber ein ie-
des faſt eꝛſtaunen muſte. Ihre Wiſ-
ſenſchafft in Jure war ſo hoch ge-
ſtiegen, daß ſie zu Bononien in
dem 26. Jahre ihres Alters den
Doctor-Hut erhielte, worauf ſie
nicht nur uͤber die Inſtitutiones Ju-
ris privatim laß, ſondern auch ſel-
biges, nachdem man ihr eine Pro-
feſſion conferirte, oͤffentlich verꝛich-
tete. Sie ſoll viel ſchoͤne Schriff-
ten unter einem verſteckten Nah-
men heraus gegeben haben. Aus
Liebe zu denen Studiis hat ſie ſich
niemahls verheyrathet. Vid. Hi-
larion de Coſte des eloges & vies
des Regines, Princeſſes. it. Li-
mnæum in addit. ad Jus Publ. L. V.
l. 8. c. 8. n. 96.
Graccha. ſiehe. Cornelia
Graccha.
Gra de Tour,
Iſt eine Art eines ſeidenen Zeu-
ges von gedreheten runden Faden,
doch nicht ſo breit und fein als Fe-
rentin, deſſen ſich das Frauenzim-
mer zu ihrer Auskleidung zu bedie-
nen pfleget.
Gra di Napel,
Iſt ein glatter einfarbigter ſei-
dener Zeug von gedreheten runden
Faden, deſſen ſich das Frauenzim-
mer zu ihrer Kleidung zu bedienen
pfleget.
Graͤfin,
Iſt eine Dame hohen Standes,
ſo entweder aus einem Graͤflichen
Stamm-Hauſe entſproſſen, oder
durch Vermaͤhlung eines Grafens
in dergleichen Dignitaͤt und Wuͤr-
de erhoben worden.
Graͤſerin,
Eva Juliana, war ein ge-
ſchicktes und gelehrtes Frauenzim-
mer, ſo nicht nur in der Geome-
trie. Rechenkunſt und Hiſtorie
wohl verſiret war, ſondern auch
darbey die Muſic verſtande.
Graͤvin,
Dorothea Magdalena, gebohr-
ne Brummerin, des Koͤnigl. Pol-
niſchen und Churfuͤrſtl. Saͤchſi-
ſchen
Y 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/361 |
Zitationshilfe: | Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/361>, abgerufen am 23.02.2025. |