tua, und Gemahlin Antonii Ca- raffae, Fürsten von Mandragone, war in Humanioribus und Italiä- nischer Poesie wohl erfahren, ließ einige Gedichte, und starb A. 1513. den 9. Martii.
Gonzaga,
Lucretia, eine berühmte Wei- bes-Person im 16. Seculo, hat mit vielen gelehrten Leuten Correspon- denz gepflogen, auch wegen Erle- digung ihres Mannes aus seiner Gefangenschafft bewegliche Brief- fe an den Hertzog von Ferrara, Pabst Paulum III. und Julium III. das Cardinals-Collegium, den Käyser, den König von Franck- reich, den Türckischen Käyser, und andere Potentaten, wiewohl ver- geblich geschrieben, welche mit gros- sen Fleiß gesammlet, und A. 1552. zu Venedig gedruckt worden.
Gordon de Graeuw,
Eine gute Holländische Poetin, deren Ernstige Gedichte, A. 1710. zu Amsterdam in 4. heraus gekom- men, und welche gewiß recht nette sind.
Görichte Hemden. siehe. Hemden.
Gorgentine. siehe. Schnür- Brust.
Gorgippa,
Aus Nemysia; ein wunderns- würdiges Weibes-Bild, so nach ei- nem etliche Tage lang anhaltenden Schmertz einen männlichen Leib, rauhe Stimme und langen Bart bekam, und also auf einmahl in [Spaltenumbruch]
Gorl Gosch
ein Manns-Bild verwandelt ward.
Gorl-Spitzen,
Seynd eine absonderliche Art von weissen Spitzen, wo die Blu- men an statt des Spitzen-Bänd- leins mit runden gedreheten Gorl umleget, und von innen mit aller- hand Spitzen-Stichen ausgefül- let werden.
Gorgones,
Wurden zusammen genennet die 3. Töchter des Phorci. Medusa nehmlich, Stheno und Euryale. Ih- re Häupter waren mit Schlangen umflochten, die Zähne wie wilder Schweine, die Hände eisern, und waren mit Flügeln angethan. Wen sie ansahen, den konten sie gleich zum Steine machen.
Gorgonia,
Gregorii Nazianzeni, des im IV. Seculo berühmten Kirchen-Leh- rers gelehrte Schwester, hatte die heilige Schrifft und Theologie so fleißig studiret, daß sie in der inter- pretation der Schrifft-Stellen alle Doctores zu ihrer Zeit übertraff. Merckwürdig war auch von ihr, daß sie ihre Sterbestunde accurat zuvorher wuste. Vid. Sozomen. Orat. 2. n. 23. p. 415.
Goschkia,
Von Magdeburg, eine behertz- te und heroische Jungfer, so An. 1615. als Fridericus Ulricus Her- tzog von Braunschweig die Stadt belagerte, bewaffnet auf die Wälle mit gegangen, allda sich tapffer er- wiesen, und manchen Soldaten
sein
[Spaltenumbruch]
Gonza Gorgi
tua, und Gemahlin Antonii Ca- raffæ, Fuͤrſten von Mandragone, war in Humanioribus und Italiaͤ- niſcher Poeſie wohl erfahren, ließ einige Gedichte, und ſtarb A. 1513. den 9. Martii.
Gonzaga,
Lucretia, eine beruͤhmte Wei- bes-Perſon im 16. Seculo, hat mit vielen gelehrten Leuten Correſpon- denz gepflogen, auch wegen Erle- digung ihres Mannes aus ſeiner Gefangenſchafft bewegliche Brief- fe an den Hertzog von Ferrara, Pabſt Paulum III. und Julium III. das Cardinals-Collegium, den Kaͤyſer, den Koͤnig von Franck- reich, den Tuͤrckiſchen Kaͤyſer, und andere Potentaten, wiewohl ver- geblich geſchrieben, welche mit groſ- ſen Fleiß geſammlet, und A. 1552. zu Venedig gedruckt worden.
Gordon de Graeuw,
Eine gute Hollaͤndiſche Poetin, deren Ernſtige Gedichte, A. 1710. zu Amſterdam in 4. heraus gekom- men, und welche gewiß recht nette ſind.
Goͤrichte Hemden. ſiehe. Hemden.
Gorgentine. ſiehe. Schnuͤr- Bruſt.
Gorgippa,
Aus Nemyſia; ein wunderns- wuͤrdiges Weibes-Bild, ſo nach ei- nem etliche Tage lang anhaltenden Schmertz einen maͤnnlichen Leib, rauhe Stimme und langen Bart bekam, und alſo auf einmahl in [Spaltenumbruch]
Gorl Goſch
ein Manns-Bild verwandelt ward.
Gorl-Spitzen,
Seynd eine abſonderliche Art von weiſſen Spitzen, wo die Blu- men an ſtatt des Spitzen-Baͤnd- leins mit runden gedreheten Gorl umleget, und von innen mit aller- hand Spitzen-Stichen ausgefuͤl- let werden.
Gorgones,
Wurden zuſammen genennet die 3. Toͤchter des Phorci. Meduſa nehmlich, Stheno und Euryale. Ih- re Haͤupter waren mit Schlangen umflochten, die Zaͤhne wie wilder Schweine, die Haͤnde eiſern, und waren mit Fluͤgeln angethan. Wen ſie anſahen, den konten ſie gleich zum Steine machen.
Gorgonia,
Gregorii Nazianzeni, des im IV. Seculo beruͤhmten Kirchen-Leh- rers gelehrte Schweſter, hatte die heilige Schrifft und Theologie ſo fleißig ſtudiret, daß ſie in der inter- pretation der Schrifft-Stellen alle Doctores zu ihrer Zeit uͤbertraff. Merckwuͤrdig war auch von ihr, daß ſie ihre Sterbeſtunde accurat zuvorher wuſte. Vid. Sozomen. Orat. 2. n. 23. p. 415.
Goſchkia,
Von Magdeburg, eine behertz- te und heroiſche Jungfer, ſo An. 1615. als Fridericus Ulricus Her- tzog von Braunſchweig die Stadt belagerte, bewaffnet auf die Waͤlle mit gegangen, allda ſich tapffer er- wieſen, und manchen Soldaten
ſein
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0360"/><cbn="675"/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Gonza Gorgi</hi></fw><lb/>
tua, und Gemahlin <hirendition="#aq">Antonii Ca-<lb/>
raffæ,</hi> Fuͤrſten von <hirendition="#aq">Mandragone,</hi><lb/>
war in <hirendition="#aq">Humanioribus</hi> und Italiaͤ-<lb/>
niſcher Poeſie wohl erfahren, ließ<lb/>
einige Gedichte, und ſtarb <hirendition="#aq">A.</hi> 1513.<lb/>
den 9. Martii.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">Gonzaga,</hi></head><lb/><p><hirendition="#aq">Lucretia,</hi> eine beruͤhmte Wei-<lb/>
bes-Perſon im 16. <hirendition="#aq">Seculo,</hi> hat mit<lb/>
vielen gelehrten Leuten <hirendition="#aq">Correſpon-<lb/>
denz</hi> gepflogen, auch wegen Erle-<lb/>
digung ihres Mannes aus ſeiner<lb/>
Gefangenſchafft bewegliche Brief-<lb/>
fe an den Hertzog von Ferrara,<lb/>
Pabſt <hirendition="#aq">Paulum III.</hi> und <hirendition="#aq">Julium III.</hi><lb/>
das Cardinals-<hirendition="#aq">Collegium,</hi> den<lb/>
Kaͤyſer, den Koͤnig von Franck-<lb/>
reich, den Tuͤrckiſchen Kaͤyſer, und<lb/>
andere Potentaten, wiewohl ver-<lb/>
geblich geſchrieben, welche mit groſ-<lb/>ſen Fleiß geſammlet, und <hirendition="#aq">A.</hi> 1552.<lb/>
zu Venedig gedruckt worden.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">Gordon de Graeuw,</hi></head><lb/><p>Eine gute Hollaͤndiſche Poetin,<lb/>
deren <hirendition="#aq">Ernſtige Gedichte, A.</hi> 1710.<lb/>
zu Amſterdam in 4. heraus gekom-<lb/>
men, und welche gewiß recht nette<lb/>ſind.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Goͤrichte Hemden. ſiehe.<lb/>
Hemden.</hi></head></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">Gorgentine.</hi>ſiehe. <hirendition="#b">Schnuͤr-<lb/>
Bruſt.</hi></head></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">Gorgippa,</hi></head><lb/><p>Aus Nemyſia; ein wunderns-<lb/>
wuͤrdiges Weibes-Bild, ſo nach ei-<lb/>
nem etliche Tage lang anhaltenden<lb/>
Schmertz einen maͤnnlichen Leib,<lb/>
rauhe Stimme und langen Bart<lb/>
bekam, und alſo auf einmahl in<lb/><cbn="676"/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Gorl Goſch</hi></fw><lb/>
ein Manns-Bild verwandelt<lb/>
ward.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Gorl-Spitzen,</hi></head><lb/><p>Seynd eine abſonderliche Art<lb/>
von weiſſen Spitzen, wo die Blu-<lb/>
men an ſtatt des Spitzen-Baͤnd-<lb/>
leins mit runden gedreheten Gorl<lb/>
umleget, und von innen mit aller-<lb/>
hand Spitzen-Stichen ausgefuͤl-<lb/>
let werden.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">Gorgones,</hi></head><lb/><p>Wurden zuſammen genennet<lb/>
die 3. Toͤchter des <hirendition="#aq">Phorci. Meduſa</hi><lb/>
nehmlich, <hirendition="#aq">Stheno</hi> und <hirendition="#aq">Euryale.</hi> Ih-<lb/>
re Haͤupter waren mit Schlangen<lb/>
umflochten, die Zaͤhne wie wilder<lb/>
Schweine, die Haͤnde eiſern, und<lb/>
waren mit Fluͤgeln angethan.<lb/>
Wen ſie anſahen, den konten ſie<lb/>
gleich zum Steine machen.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">Gorgonia,</hi></head><lb/><p><hirendition="#aq">Gregorii Nazianzeni,</hi> des im <hirendition="#aq">IV.<lb/>
Seculo</hi> beruͤhmten Kirchen-Leh-<lb/>
rers gelehrte Schweſter, hatte die<lb/>
heilige Schrifft und Theologie ſo<lb/>
fleißig ſtudiret, daß ſie in der <hirendition="#aq">inter-<lb/>
pretation</hi> der Schrifft-Stellen alle<lb/><hirendition="#aq">Doctores</hi> zu ihrer Zeit uͤbertraff.<lb/>
Merckwuͤrdig war auch von ihr,<lb/>
daß ſie ihre Sterbeſtunde <hirendition="#aq">accurat</hi><lb/>
zuvorher wuſte. <hirendition="#aq">Vid. Sozomen.<lb/>
Orat. 2. n. 23. p.</hi> 415.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">Goſchkia,</hi></head><lb/><p>Von Magdeburg, eine behertz-<lb/>
te und heroiſche Jungfer, ſo <hirendition="#aq">An.</hi><lb/>
1615. als <hirendition="#aq">Fridericus Ulricus</hi> Her-<lb/>
tzog von Braunſchweig die Stadt<lb/>
belagerte, bewaffnet auf die Waͤlle<lb/>
mit gegangen, allda ſich tapffer er-<lb/>
wieſen, und manchen Soldaten<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſein</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[0360]
Gonza Gorgi
Gorl Goſch
tua, und Gemahlin Antonii Ca-
raffæ, Fuͤrſten von Mandragone,
war in Humanioribus und Italiaͤ-
niſcher Poeſie wohl erfahren, ließ
einige Gedichte, und ſtarb A. 1513.
den 9. Martii.
Gonzaga,
Lucretia, eine beruͤhmte Wei-
bes-Perſon im 16. Seculo, hat mit
vielen gelehrten Leuten Correſpon-
denz gepflogen, auch wegen Erle-
digung ihres Mannes aus ſeiner
Gefangenſchafft bewegliche Brief-
fe an den Hertzog von Ferrara,
Pabſt Paulum III. und Julium III.
das Cardinals-Collegium, den
Kaͤyſer, den Koͤnig von Franck-
reich, den Tuͤrckiſchen Kaͤyſer, und
andere Potentaten, wiewohl ver-
geblich geſchrieben, welche mit groſ-
ſen Fleiß geſammlet, und A. 1552.
zu Venedig gedruckt worden.
Gordon de Graeuw,
Eine gute Hollaͤndiſche Poetin,
deren Ernſtige Gedichte, A. 1710.
zu Amſterdam in 4. heraus gekom-
men, und welche gewiß recht nette
ſind.
Goͤrichte Hemden. ſiehe.
Hemden.
Gorgentine. ſiehe. Schnuͤr-
Bruſt.
Gorgippa,
Aus Nemyſia; ein wunderns-
wuͤrdiges Weibes-Bild, ſo nach ei-
nem etliche Tage lang anhaltenden
Schmertz einen maͤnnlichen Leib,
rauhe Stimme und langen Bart
bekam, und alſo auf einmahl in
ein Manns-Bild verwandelt
ward.
Gorl-Spitzen,
Seynd eine abſonderliche Art
von weiſſen Spitzen, wo die Blu-
men an ſtatt des Spitzen-Baͤnd-
leins mit runden gedreheten Gorl
umleget, und von innen mit aller-
hand Spitzen-Stichen ausgefuͤl-
let werden.
Gorgones,
Wurden zuſammen genennet
die 3. Toͤchter des Phorci. Meduſa
nehmlich, Stheno und Euryale. Ih-
re Haͤupter waren mit Schlangen
umflochten, die Zaͤhne wie wilder
Schweine, die Haͤnde eiſern, und
waren mit Fluͤgeln angethan.
Wen ſie anſahen, den konten ſie
gleich zum Steine machen.
Gorgonia,
Gregorii Nazianzeni, des im IV.
Seculo beruͤhmten Kirchen-Leh-
rers gelehrte Schweſter, hatte die
heilige Schrifft und Theologie ſo
fleißig ſtudiret, daß ſie in der inter-
pretation der Schrifft-Stellen alle
Doctores zu ihrer Zeit uͤbertraff.
Merckwuͤrdig war auch von ihr,
daß ſie ihre Sterbeſtunde accurat
zuvorher wuſte. Vid. Sozomen.
Orat. 2. n. 23. p. 415.
Goſchkia,
Von Magdeburg, eine behertz-
te und heroiſche Jungfer, ſo An.
1615. als Fridericus Ulricus Her-
tzog von Braunſchweig die Stadt
belagerte, bewaffnet auf die Waͤlle
mit gegangen, allda ſich tapffer er-
wieſen, und manchen Soldaten
ſein
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/360>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.