Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Ghiri Gicke fremden Gewächse, von einem bal-[s]amischen, kräfftigen und pene- [t]ranten Geschmack, welche in wohl- [b]estalten Küchen an die Essen ge- [t]han werden, davon die vornehm- [s]ten: Cardamomen, Zimmet, Nel- [c]ken, Saffran, Ingber, Pfeffer, Muscaten-Blüten, und Nüsse etc. von einem jeden an gehörigen Ort insonderheit. Ghirinzana, Magdalena, von Savona, eine Gibbens, Sara, eine Engelländische Quä- Gicke, Ist ein von Meßing oder Blech Gieß Gioe Frauenzimmer zur Winterszeit indie Kirchenstühle gesetzet. Gießbecken, Ist eine von Silber oder Zinn Gieß-Kanne, Ist eine von Silber oder Zinn Gige, Margaretha, eine gelehrte En- Gilberta Agnesia. Siehe. Johanna Papissa. Gillot. Siehe. Fuiguirede. Gioe, Mettea, eine Dänische gelehr- rum
[Spaltenumbruch]
Ghiri Gicke fremden Gewaͤchſe, von einem bal-[ſ]amiſchen, kraͤfftigen und pene- [t]ranten Geſchmack, welche in wohl- [b]eſtalten Kuͤchen an die Eſſen ge- [t]han werden, davon die vornehm- [ſ]ten: Cardamomen, Zimmet, Nel- [c]ken, Saffran, Ingber, Pfeffer, Muſcaten-Bluͤten, und Nuͤſſe ꝛc. von einem jeden an gehoͤrigen Ort inſonderheit. Ghirinzana, Magdalena, von Savona, eine Gibbens, Sara, eine Engellaͤndiſche Quaͤ- Gicke, Iſt ein von Meßing oder Blech Gieß Gioe Frauenzimmer zur Winterszeit indie Kirchenſtuͤhle geſetzet. Gießbecken, Iſt eine von Silber oder Zinn Gieß-Kanne, Iſt eine von Silber oder Zinn Gige, Margaretha, eine gelehrte En- Gilberta Agneſia. Siehe. Johanna Papiſſa. Gillot. Siehe. Fuiguirede. Gioe, Mettea, eine Daͤniſche gelehr- rum
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Ghiri Gicke
Gieß Gioe
fremden Gewaͤchſe, von einem bal-
ſamiſchen, kraͤfftigen und pene-
tranten Geſchmack, welche in wohl-
beſtalten Kuͤchen an die Eſſen ge-
than werden, davon die vornehm-
ſten: Cardamomen, Zimmet, Nel-
cken, Saffran, Ingber, Pfeffer,
Muſcaten-Bluͤten, und Nuͤſſe ꝛc.
von einem jeden an gehoͤrigen Ort
inſonderheit.
Ghirinzana,
Magdalena, von Savona, eine
Tochter des beruͤhmten Philoſophi
und Medici daſelbſt, ſtifftete nach
ihres Mannes Tode ein Cloſter
zu Genua, wohin ſie ſich mit ihrer
Mutter und Tochter begab. Sie
excellirte in der Mahlerey, ſo ſie
vom Antonio Vandeik erlernet,
und edirte 1639. ein Oratoriſch
Werck: Li progreſſi di S. Maria
Maddalena Principeſſa di Mad-
dalo.
Gibbens,
Sara, eine Engellaͤndiſche Quaͤ-
ckerin, ſo zu Boſton in Neu-En-
gelland ihre Qvaͤckeriſche Religion
einfuͤhren wolte, ſie ward aber deß-
wegen in das Gefaͤngniß geworf-
fen, und darinnen ſehr uͤbel gehal-
ten. Crœſ. Hiſtor. Quaker. p. 498.
& 506.
Gicke,
Iſt ein von Meßing oder Blech
rund getriebenes und um und um
durchbrochenes Behaͤltniß mit ei-
nem Spriegel verſehen, wird in-
wendig in einem abſonderlich dar-
zu verfertigten Einſatz mit gluͤhen-
den Kohlen angefuͤllt, und dem
Frauenzimmer zur Winterszeit in
die Kirchenſtuͤhle geſetzet.
Gießbecken,
Iſt eine von Silber oder Zinn
oval-rund getriebene flache Scha-
le, worinnen das darzu gehoͤrige
Gießkaͤnngen ſtehet.
Gieß-Kanne,
Iſt eine von Silber oder Zinn
in Form eines Wuͤrtz-Topffs mit
einer Schnautzen und Henckel ver-
ſehenes Geſchirr, in das Gießbe-
cken gehoͤrig, woraus man ſich die
Haͤnde waͤſcht.
Gige,
Margaretha, eine gelehrte En-
gellaͤnderin, war in des Thomæ
Mori Hauſe erzogen, und heyra-
thete einen Doctorem Medicinæ,
Johann Clemens. Sie begab ſich
hernach wegen der Verfolgung in
Engelland, nach die Niederlande,
und ſtarb zu Mecheln A. 1570.
Gilberta Agneſia. Siehe.
Johanna Papiſſa.
Gillot. Siehe. Fuiguirede.
Gioe,
Mettea, eine Daͤniſche gelehr-
te Dame von Adel, ſo ſich durch
unterſchiedene Schrifften bekannt
gemacht. Sie war nicht nur in
vielen Sprachen, ſondern auch in
der Poeſie wohl erfahren. Ihre
Mutter hieß Brigitta Tott, eine
gleichfalls gelehrte Dame, ſo des
Senecæ und andere Schrifften aus
unterſchiedenen Sprachen in das
Daͤniſche uͤberſetzet. Ihrer Oda-
rum
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