Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Flohr Flora zusammen gereyheter Uberschlagüber die Fontangen, mit langen Zipffeln, so das Frauenzimmer entweder nur hinten auf das Nest hinunter gestecket, oder von vorne unter dem Halse über einander schlinget, auch zur Sommerszeit bey dem Spatziergehen, über das gantze Gesichte schläget. Der- gleichen Tracht war schon den He- bräischen Jungfern bekannt, wel- che dergleichen Flohr-Kappen oder seidenes Netz, wenn sie ausgien- gen, über ihr Gesichte zu decken pflegten. Flohr-Wäscherin, Ist eine absonderliche Frau, so Flora, Der Römer Göttin, so sie über Flora, Johanna, ein vortreffliches ge- Floret Focher Floret-Band, Ist ein von grober und geringer Floret-Seide, Heisset der grobe und unreine Flügel-Kappe. Siehe. Kin- der-Käpplein. Fluonia. Siehe. Februa. Flüttig dicker, Heisset dem Weibes-Volck bey Flyßnerin, Margaretha. Ein in der H. Focher. Siehe. Fecher. de Foligni, Angela, sonst auch Fulginia ge- S. Fran- S 3
[Spaltenumbruch]
Flohr Flora zuſammen gereyheter Uberſchlaguͤber die Fontangen, mit langen Zipffeln, ſo das Frauenzimmer entweder nur hinten auf das Neſt hinunter geſtecket, oder von vorne unter dem Halſe uͤber einander ſchlinget, auch zur Sommerszeit bey dem Spatziergehen, uͤber das gantze Geſichte ſchlaͤget. Der- gleichen Tracht war ſchon den He- braͤiſchen Jungfern bekannt, wel- che dergleichen Flohr-Kappen oder ſeidenes Netz, wenn ſie ausgien- gen, uͤber ihr Geſichte zu decken pflegten. Flohr-Waͤſcherin, Iſt eine abſonderliche Frau, ſo Flora, Der Roͤmer Goͤttin, ſo ſie uͤber Flora, Johanna, ein vortreffliches ge- Floret Focher Floret-Band, Iſt ein von grober und geringer Floret-Seide, Heiſſet der grobe und unreine Fluͤgel-Kappe. Siehe. Kin- der-Kaͤpplein. Fluonia. Siehe. Februa. Fluͤttig dicker, Heiſſet dem Weibes-Volck bey Flyßnerin, Margaretha. Ein in der H. Focher. Siehe. Fecher. de Foligni, Angela, ſonſt auch Fulginia ge- S. Fran- S 3
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Flohr Flora
Floret Focher
zuſammen gereyheter Uberſchlag
uͤber die Fontangen, mit langen
Zipffeln, ſo das Frauenzimmer
entweder nur hinten auf das Neſt
hinunter geſtecket, oder von vorne
unter dem Halſe uͤber einander
ſchlinget, auch zur Sommerszeit
bey dem Spatziergehen, uͤber das
gantze Geſichte ſchlaͤget. Der-
gleichen Tracht war ſchon den He-
braͤiſchen Jungfern bekannt, wel-
che dergleichen Flohr-Kappen oder
ſeidenes Netz, wenn ſie ausgien-
gen, uͤber ihr Geſichte zu decken
pflegten.
Flohr-Waͤſcherin,
Iſt eine abſonderliche Frau, ſo
den eingeſchwaͤrtzten Flor zu Hau-
ben und andern Sachen wiederum
rein zu waſchen, und ſelbigen durch
Dragant oder Gummi wieder auff-
zuſteiffen und ſtarr zu machen, auch
reine zu ſchwefeln weiß.
Flora,
Der Roͤmer Goͤttin, ſo ſie uͤber
die Blumen geſetzet. Ihr Feſt,
ſo man ihr jaͤhrlich hielte, wurde
Floralia genennet, worbey es gar
liederlich und unverſchaͤmt herzu-
gehen pflegte. Ward ſonſten
von den Griechen Chloris, und
von andern Zephyritis genennet.
Flora,
Johanna, ein vortreffliches ge-
lehrtes Frauenzimmer, welche ih-
rer Wiſſenſchafft und Klugheit we-
gen ſehr geruͤhmet wird. Vid. Hoff-
manni Lexicon Univerſale. T. 1.
p. 837.
Floret-Band,
Iſt ein von grober und geringer
Seide zuſammen geſchlagenes Ge-
webe, insgemein ſchmahl, von al-
lerhand Farbe, wird meiſtentheils
zur Einfaſſung gebrauchet.
Floret-Seide,
Heiſſet der grobe und unreine
Abgang, welcher von der feinen
Seide geſondert und ausgeſchla-
gen wird.
Fluͤgel-Kappe. Siehe. Kin-
der-Kaͤpplein.
Fluonia. Siehe. Februa.
Fluͤttig dicker,
Heiſſet dem Weibes-Volck bey
dem Fleiſch-Einkauff dasjenige
Stuͤck Fleiſch am Rinde, ſo nach
dem Bruſt-Kern folget, und dar-
aus gehacket wird: was weiter hin-
unter folget, nennet man duͤnnen
Fluͤttig.
Flyßnerin,
Margaretha. Ein in der H.
Schrifft ſehr erfahrnes und ge-
lehrtes Weib, ſo ein gantz Com-
pendium Theologicum geſchrie-
ben, und mit denen Spruͤchen der
Kirchen-Lehrer beſtaͤrcket.
Focher. Siehe. Fecher.
de Foligni,
Angela, ſonſt auch Fulginia ge-
nannt. Eine Italiaͤniſche Schwaͤr-
merin, ſo zu Foligni in Spoletto
vor 400. Jahren gelebet, und eine
Kloſter-Frau des dritten Ordens
S. Fran-
S 3
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