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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Fechh Feigen
zusammen gebundner Busch von
Strauß-Federn, wormit die Mäg-
de in denen Küchen das aufgestürtz-
te Zinn, auf welches sich der Staub
und Unflath geleget, wieder abzu-
stäuben und rein zu machen pflegen.

Fehaube oder Polnische
Haube,

Ist eine runde und hohe über
und über rauche Mütze, fast in Form
eines grossen und umgekehrten
Muffs, so die Weiber in Regen-
spurg zur Winterszeit aufzusetzen
pflegen.

Fehwamme,

Ist eine Art eines gewissen
Moscowitischen und Liefländischen
Grauwercks von eitel Bäuchen
oder Wammen zusammen gesetzet,
dessen sich das Frauenzimmer zur
Winterszeit statt Unterfutters un-
ter ihre Peltz und Kleider zu bedie-
nen pfleget.

Feigen,

Ficus, Figues, sind Baumfrüchte,
welche in Spanien, Italien und
Franckreich wachsen, auch nunmeh-
ro in Teutschland erzielet werden;
der Farbe nach sind etliche weiß, et-
liche roth, wiewohl jene rarer und
besser als diese. Ihr Geschmack
ist sehr angenehm und gesund, mas-
sen selbige nicht nur denen Lung-
und Schwindsüchtigen sehr dien-
lich; sondern auch dem Nierenstein
und äusserlich dem Gifft wiederste-
hen sollen. Ob nun zwar dieselben
in Küchen nicht sonderlich ge-
braucht werden: so läst doch unser
Koch bißweilen die bürren, Carycae
genannt, wie Prunellen zurichten,
[Spaltenumbruch]

Feldß Feller
und als ein gut und gesundes Zu-
gemüß aufsetzen.

Feldhuhn. siehe. Reb-
huhn.
Felicitas,

Eine edle und standhafte Röme-
rin, so mit Freuden und sonderbah-
rer Großmuth ihre 7. Kinder vor
den Christl. Glauben hinrichten sa-
he, nach deren Tod u. Hinrichtung sie
gleichfalls selber, als eine Martyrin
A. C. 146. unter dem Käyser Marco
Antonino Vero
enthauptet ward.
Volaterran. Lib. 19. Commentar.

Felicitas,

Ein gott esfürchtiges Weib, so
wegen des Christlichen Glaubens
A. C. 259. unter dem Käyser Vale-
riano
mit hoch schwangern Leibe den
wilden Thieren vorgeworffen, und
als eine standhafte Martyrin jäm-
merlich zerrissen ward. Volater.
Lib. 16. Commentar.

Felicula,

Eine vortrefliche Jungfrau, wel-
che, als man selbige weder durch
gutes Versprechen noch allerhand
Marter und Plagen von der
Christlichen Religion abhalten
konte, auf Befehl des Flacci
endlich in das heimliche Gemach
gestossen ward, und daselbst jämmer-
lich ersterben müssen.

Fellaea,

Claudia, war eine beruffene Zau-
berin und Hexe.

Fellerin,

Des berühmten Leipzigischen

Prof.

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Fechh Feigen
zuſammen gebundner Buſch von
Strauß-Federn, wormit die Maͤg-
de in denen Kuͤchen das aufgeſtuͤrtz-
te Zinn, auf welches ſich der Staub
und Unflath geleget, wieder abzu-
ſtaͤuben uñ rein zu machen pflegen.

Fehaube oder Polniſche
Haube,

Iſt eine runde und hohe uͤber
und uͤber rauche Muͤtze, faſt in Form
eines groſſen und umgekehrten
Muffs, ſo die Weiber in Regen-
ſpurg zur Winterszeit aufzuſetzen
pflegen.

Fehwam̃e,

Iſt eine Art eines gewiſſen
Moſcowitiſchen und Lieflaͤndiſchen
Grauwercks von eitel Baͤuchen
oder Wammen zuſammen geſetzet,
deſſen ſich das Frauenzimmer zur
Winterszeit ſtatt Unterfutters un-
ter ihre Peltz und Kleider zu bedie-
nen pfleget.

Feigen,

Ficus, Figues, ſind Baumfruͤchte,
welche in Spanien, Italien und
Franckreich wachſen, auch nunmeh-
ro in Teutſchland erzielet werden;
der Farbe nach ſind etliche weiß, et-
liche roth, wiewohl jene rarer und
beſſer als dieſe. Ihr Geſchmack
iſt ſehr angenehm und geſund, maſ-
ſen ſelbige nicht nur denen Lung-
und Schwindſuͤchtigen ſehr dien-
lich; ſondern auch dem Nierenſtein
und aͤuſſerlich dem Gifft wiederſte-
hen ſollen. Ob nun zwar dieſelben
in Kuͤchen nicht ſonderlich ge-
braucht werden: ſo laͤſt doch unſer
Koch bißweilen die buͤrren, Carycæ
genannt, wie Prunellen zurichten,
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Feldß Feller
und als ein gut und geſundes Zu-
gemuͤß aufſetzen.

Feldhuhn. ſiehe. Reb-
huhn.
Felicitas,

Eine edle und ſtandhafte Roͤme-
rin, ſo mit Freuden und ſonderbah-
rer Großmuth ihre 7. Kinder vor
den Chriſtl. Glauben hinrichten ſa-
he, nach deꝛen Tod u. Hinrichtung ſie
gleichfalls ſelber, als eine Martyrin
A. C. 146. unter dem Kaͤyſer Marco
Antonino Vero
enthauptet ward.
Volaterran. Lib. 19. Commentar.

Felicitas,

Ein gott esfuͤrchtiges Weib, ſo
wegen des Chriſtlichen Glaubens
A. C. 259. unter dem Kaͤyſer Vale-
riano
mit hoch ſchwangern Leibe den
wilden Thieren vorgeworffen, und
als eine ſtandhafte Martyrin jaͤm-
merlich zerriſſen ward. Volater.
Lib. 16. Commentar.

Felicula,

Eine voꝛtrefliche Jungfrau, wel-
che, als man ſelbige weder durch
gutes Verſprechen noch allerhand
Marter und Plagen von der
Chriſtlichen Religion abhalten
konte, auf Befehl des Flacci
endlich in das heimliche Gemach
geſtoſſen ward, und daſelbſt jaͤm̃er-
lich erſterben muͤſſen.

Fellæa,

Claudia, war eine beruffene Zau-
berin und Hexe.

Fellerin,

Des beruͤhmten Leipzigiſchen

Prof.
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[0288] Fechh Feigen Feldß Feller zuſammen gebundner Buſch von Strauß-Federn, wormit die Maͤg- de in denen Kuͤchen das aufgeſtuͤrtz- te Zinn, auf welches ſich der Staub und Unflath geleget, wieder abzu- ſtaͤuben uñ rein zu machen pflegen. Fehaube oder Polniſche Haube, Iſt eine runde und hohe uͤber und uͤber rauche Muͤtze, faſt in Form eines groſſen und umgekehrten Muffs, ſo die Weiber in Regen- ſpurg zur Winterszeit aufzuſetzen pflegen. Fehwam̃e, Iſt eine Art eines gewiſſen Moſcowitiſchen und Lieflaͤndiſchen Grauwercks von eitel Baͤuchen oder Wammen zuſammen geſetzet, deſſen ſich das Frauenzimmer zur Winterszeit ſtatt Unterfutters un- ter ihre Peltz und Kleider zu bedie- nen pfleget. Feigen, Ficus, Figues, ſind Baumfruͤchte, welche in Spanien, Italien und Franckreich wachſen, auch nunmeh- ro in Teutſchland erzielet werden; der Farbe nach ſind etliche weiß, et- liche roth, wiewohl jene rarer und beſſer als dieſe. Ihr Geſchmack iſt ſehr angenehm und geſund, maſ- ſen ſelbige nicht nur denen Lung- und Schwindſuͤchtigen ſehr dien- lich; ſondern auch dem Nierenſtein und aͤuſſerlich dem Gifft wiederſte- hen ſollen. Ob nun zwar dieſelben in Kuͤchen nicht ſonderlich ge- braucht werden: ſo laͤſt doch unſer Koch bißweilen die buͤrren, Carycæ genannt, wie Prunellen zurichten, und als ein gut und geſundes Zu- gemuͤß aufſetzen. Feldhuhn. ſiehe. Reb- huhn. Felicitas, Eine edle und ſtandhafte Roͤme- rin, ſo mit Freuden und ſonderbah- rer Großmuth ihre 7. Kinder vor den Chriſtl. Glauben hinrichten ſa- he, nach deꝛen Tod u. Hinrichtung ſie gleichfalls ſelber, als eine Martyrin A. C. 146. unter dem Kaͤyſer Marco Antonino Vero enthauptet ward. Volaterran. Lib. 19. Commentar. Felicitas, Ein gott esfuͤrchtiges Weib, ſo wegen des Chriſtlichen Glaubens A. C. 259. unter dem Kaͤyſer Vale- riano mit hoch ſchwangern Leibe den wilden Thieren vorgeworffen, und als eine ſtandhafte Martyrin jaͤm- merlich zerriſſen ward. Volater. Lib. 16. Commentar. Felicula, Eine voꝛtrefliche Jungfrau, wel- che, als man ſelbige weder durch gutes Verſprechen noch allerhand Marter und Plagen von der Chriſtlichen Religion abhalten konte, auf Befehl des Flacci endlich in das heimliche Gemach geſtoſſen ward, und daſelbſt jaͤm̃er- lich erſterben muͤſſen. Fellæa, Claudia, war eine beruffene Zau- berin und Hexe. Fellerin, Des beruͤhmten Leipzigiſchen Prof.

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/288>, abgerufen am 30.12.2024.