Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Cossäk Costa cken, Historien und andere Sachennach dem Leben durch ihre kluge Schattirung künstlich zu ent- werffen wuste, sondern auch durch ihre Nadel lebhaffte und ähnliche Contrefaies auf eine besondere Art verfertigen konte, sie hat etliche son- derliche Kunst-Stücke ausgenehet, so in grosser Herren Kunst-Kammer genommen worden, hatte auch das Glück, daß nicht nur viel adeli- che junge Fräulein vom Lande, sondern auch das vornehmste Frauenzimmer in Leipzig ihrer Unterweisung und Auffsicht an- vertrauet wurden. Das Wun- dernswürdigste von ihr ist dieses, daß sie fast biß in das 80. Jahr ih- res Alters sonder einige Brillen oder Vergrösserungs-Glaß der- gleichen künstliche Nahd verferti- get. Sie starb A. 1693. den 8. Maji. Coßäcklein, siehe Courset. de Costa Blancha, Maria. Eine Frantzösin aus Costa, Marguerite. Eine galante Po- Cotel culo gelebet. Sie hielte sich einezeitlang bey dem Groß-Hertzog von Florentz Ferdinando II. auf, und beschrieb seine Reise. Man findet von ihr Une Fete a Chevalen forme de Caroussel & de Ballet; allwo ein Kampff zwischen dem Apollo und Mars fingiret wird. Hiernechst hat Mazarini etliche Comödien, Satyren, Oden, auch ihr Carmen Epicum vom Martyr- thum der H. Caecilia und andere Sachen, zu Pariß prächtig drucken lassen. Vid. Bayle dans l'Article Costa. p. 972. T. I. it. Menetrier re- presentations en Musique p. 231. seq. Cotelettes, Sind Ripplein von allerhand Cotelettes oder Carbonade zu machen. Nehmet von einem Schöps die ver-
[Spaltenumbruch]
Coſſaͤk Coſta cken, Hiſtorien und andere Sachennach dem Leben durch ihre kluge Schattirung kuͤnſtlich zu ent- werffen wuſte, ſondern auch durch ihre Nadel lebhaffte und aͤhnliche Contrefaies auf eine beſondere Art verfertigen konte, ſie hat etliche ſon- derliche Kunſt-Stuͤcke ausgenehet, ſo in groſſer Herren Kunſt-Kam̃er genommen worden, hatte auch das Gluͤck, daß nicht nur viel adeli- che junge Fraͤulein vom Lande, ſondern auch das vornehmſte Frauenzimmer in Leipzig ihrer Unterweiſung und Auffſicht an- vertrauet wurden. Das Wun- dernswuͤrdigſte von ihr iſt dieſes, daß ſie faſt biß in das 80. Jahr ih- res Alters ſonder einige Brillen oder Vergroͤſſerungs-Glaß der- gleichen kuͤnſtliche Nahd verferti- get. Sie ſtarb A. 1693. den 8. Maji. Coßäcklein, ſiehe Courſet. de Coſta Blancha, Maria. Eine Frantzoͤſin aus Coſta, Marguerite. Eine galante Po- Cotel culo gelebet. Sie hielte ſich einezeitlang bey dem Groß-Hertzog von Florentz Ferdinando II. auf, und beſchrieb ſeine Reiſe. Man findet von ihr Une Fête à Chevalen forme de Carouſſel & de Ballet; allwo ein Kampff zwiſchen dem Apollo und Mars fingiret wird. Hiernechſt hat Mazarini etliche Comoͤdien, Satyren, Oden, auch ihr Carmen Epicum vom Martyr- thum der H. Cæcilia und andere Sachen, zu Pariß praͤchtig drucken laſſen. Vid. Bayle dans l’Article Coſta. p. 972. T. I. it. Menétrier re- preſentations en Muſique p. 231. ſeq. Cotelettes, Sind Ripplein von allerhand Cotelettes oder Carbonade zu machen. Nehmet von einem Schoͤps die ver-
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Coſſaͤk Coſta
Cotel
cken, Hiſtorien und andere Sachen
nach dem Leben durch ihre kluge
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werffen wuſte, ſondern auch durch
ihre Nadel lebhaffte und aͤhnliche
Contrefaies auf eine beſondere Art
verfertigen konte, ſie hat etliche ſon-
derliche Kunſt-Stuͤcke ausgenehet,
ſo in groſſer Herren Kunſt-Kam̃er
genommen worden, hatte auch das
Gluͤck, daß nicht nur viel adeli-
che junge Fraͤulein vom Lande,
ſondern auch das vornehmſte
Frauenzimmer in Leipzig ihrer
Unterweiſung und Auffſicht an-
vertrauet wurden. Das Wun-
dernswuͤrdigſte von ihr iſt dieſes,
daß ſie faſt biß in das 80. Jahr ih-
res Alters ſonder einige Brillen
oder Vergroͤſſerungs-Glaß der-
gleichen kuͤnſtliche Nahd verferti-
get. Sie ſtarb A. 1693. den 8.
Maji.
Coßäcklein, ſiehe Courſet.
de Coſta Blancha,
Maria. Eine Frantzoͤſin aus
Pariß gebuͤrtig, war in der Philo-
ſophie abſonderlich in der Mathe-
matic ſehr wohl erfahren, wie ſie
denn auch in der Phyſica, und vor
andern in allerhand Sprachen
was rechtſchaffenes præſtiret hat-
te. Solches bezeugen die 3. Dia-
logi des Petri Mesſia, eines Spa-
niers, de Natura Solis & Terræ,
welche ſie ins Frantzoͤſiſche uͤberſe-
tzet, und zu Pariß A. 1566. her-
aus gegeben hat. Vid. Hoffman.
in Lexic. Univerſ. Tom. I. p. 994.
Coſta,
Marguerite. Eine galante Po-
etin aus Rom, ſo in dem XVII. Se-
culo gelebet. Sie hielte ſich eine
zeitlang bey dem Groß-Hertzog
von Florentz Ferdinando II. auf,
und beſchrieb ſeine Reiſe. Man
findet von ihr Une Fête à Chevalen
forme de Carouſſel & de Ballet;
allwo ein Kampff zwiſchen dem
Apollo und Mars fingiret wird.
Hiernechſt hat Mazarini etliche
Comoͤdien, Satyren, Oden, auch
ihr Carmen Epicum vom Martyr-
thum der H. Cæcilia und andere
Sachen, zu Pariß praͤchtig drucken
laſſen. Vid. Bayle dans l’Article
Coſta. p. 972. T. I. it. Menétrier re-
preſentations en Muſique p. 231. ſeq.
Cotelettes,
Sind Ripplein von allerhand
Vieh, zum Exempel Cotelettes de
porc, de mouton, &c. Coſtulæ por-
cinæ, vervecinæ &c. Schweins-
oder Hammels-Ripplein, welche
unſer Koch zu braten, mit guten
Soſſen zubereiten und zu farciren
lehret.
Cotelettes oder Carbonade zu
machen.
Nehmet von einem Schoͤps die
Rippen, ſchneidet eine jede beſon-
ders herunter, ſchabet vorher an
der Spitze der Rippen eines Glie-
des lang das Bein gantz glatt,
klopffet ſelbige fein breit und duͤn-
ne, leget ſie auf ein ſauber Bret,
und beſtreuet ſie mit Saltz. Laſ-
ſet hernach Butter in einer Caſſe-
role zergehen, vermiſchet geriebene
Semmel, mit etwas Ingber und
gehackter Peterſilie; duncket die
Carbonade in die Butter und be-
ſtreuet ſie, weil ſie noch naß, mit der
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