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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Böcklinge
sen Tonnen Böcklinge, und sind
gar hart gesaltzen, diese so etwas
besser und süsser seyn, werden
Stroh-Böcklinge genennet. Wie-
wohl wir hier zu Lande dieser Negotie
wahres Fundament noch nicht recht
penetriren können, indem auch in
Holland die Englischen Buckings
eingeführet und verkaufft werden,
da hergegen der Holländer die so
genannten Y Boeken, so in 6. a 8.
Tagen können fertig werden, zur
Landes Consumtion verbraucht:
und weil sie sich nicht ausser Landes
verführen lassen, es sey denn in
Stroh, so glaub ich, die vorgemeld-
ten sind würcklich Englische, und
diese Holländische. Wie denn zu
dessen Erläuterung die Schrifften
können gelesen werden, die wegen
des Heringsfangs zwischen Engel-
und Holland ergangen. Krancken
und zarten Leuten dienen sie nicht,
sondern nur gesunden, die einen gu-
ten Magen haben, und tapffer ar-
beiten. In einer Haushaltung
sind sie sehr nützlich, weil man solche
gleich rohe essen und braten, oder
auch in Eyerkuchen bringen kan.

Böcklinge zu braten,

Nehmet Böcklinge, schneidet
diese auf dem Rücken auf, daß sie
breit werden, thut das Eingeweide
heraus, leget sie in ein Geschirr,
und giesset, wenn sie sehr dürre sind,
etwas Bier drauf. Wenn sie nun
also angefeuchtet eine Weile gele-
gen, so nehmet sie heraus, be-
schmieret sie dick mit recht ausge-
waschener Butter, leget sie auf den
Rost, und lasset sie gar gemählich
braten, richtet sie alsdenn an, machet
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Böcklinge Bohne
braune Butter drüber und lasset
sie auftragen.

Böcklinge in Eyerkuchen,
siehe. Eyerkuchen mit
Böcklingen.
Boemin,

Wilhelmina, war eine Ertz-
Schwärmerin, so sich unterschied-
licher Gesichter und göttlicher Of-
fenbahrungen rühmete. Unter an-
dern irrigen Lehren, gab sie auch vor;
Ob habe Christus durch sie mensch-
liche Natur angenommen. Vid.
Joh. Mabillon. in Museo Ital. T. I.
p.
19.

Boeo,

Eine alte Griechischische Poetin,
so einen Hymnum auff Delphis ge-
macht. Vid. Pausan. in Phocic. c. VI.
p.
801.

Boetia,

Elpis oder Helpis. War des be-
rühmten Philosophi Amti Manlii
Severini Boetii
Gemahlin aus Sici-
lien,
eine vortreffliche Poetin, lebte
umbs Jahr I)XXX. und verfertig-
te nebst andern Sachen ein nettes
Lateinisches Carmen von der Ent-
hauptung Petri und Pauli. Vid.
Joh. Frauenlob in der löblichen
Gesellschafft gelehrter Weiber
p. 13. & 14.

Bogatta

Claudia, von Brindus, war eine
beruffene Zauberin und Hexe.

Bohne,

Faba, Feve, ist eine in Küchen
wohl bekannte Hülsenfrucht. Es
giebt derer unterschiedliche Arten,
als rothe, weisse, grosse und kleine.

Sie

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Boͤcklinge
ſen Tonnen Boͤcklinge, und ſind
gar hart geſaltzen, dieſe ſo etwas
beſſer und ſuͤſſer ſeyn, werden
Stroh-Boͤcklinge genennet. Wie-
wohl wir hier zu Lande dieſeꝛ Negotie
wahres Fundament noch nicht recht
penetriren koͤnnen, indem auch in
Holland die Engliſchen Buckings
eingefuͤhret und verkaufft werden,
da hergegen der Hollaͤnder die ſo
genannten Y Boeken, ſo in 6. à 8.
Tagen koͤnnen fertig werden, zur
Landes Conſumtion verbraucht:
und weil ſie ſich nicht auſſer Landes
verfuͤhren laſſen, es ſey denn in
Stroh, ſo glaub ich, die vorgemeld-
ten ſind wuͤrcklich Engliſche, und
dieſe Hollaͤndiſche. Wie denn zu
deſſen Erlaͤuterung die Schrifften
koͤnnen geleſen werden, die wegen
des Heringsfangs zwiſchen Engel-
und Holland ergangen. Krancken
und zarten Leuten dienen ſie nicht,
ſondern nur geſunden, die einen gu-
ten Magen haben, und tapffer ar-
beiten. In einer Haushaltung
ſind ſie ſehr nuͤtzlich, weil man ſolche
gleich rohe eſſen und braten, oder
auch in Eyerkuchen bringen kan.

Boͤcklinge zu braten,

Nehmet Boͤcklinge, ſchneidet
dieſe auf dem Ruͤcken auf, daß ſie
breit werden, thut das Eingeweide
heraus, leget ſie in ein Geſchirr,
und gieſſet, wenn ſie ſehr duͤrre ſind,
etwas Bier drauf. Wenn ſie nun
alſo angefeuchtet eine Weile gele-
gen, ſo nehmet ſie heraus, be-
ſchmieret ſie dick mit recht ausge-
waſchener Butter, leget ſie auf den
Roſt, und laſſet ſie gar gemaͤhlich
braten, richtet ſie alsdeñ an, machet
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Boͤcklinge Bohne
braune Butter druͤber und laſſet
ſie auftragen.

Boͤcklinge in Eyerkuchen,
ſiehe. Eyerkuchen mit
Boͤcklingen.
Boemin,

Wilhelmina, war eine Ertz-
Schwaͤrmerin, ſo ſich unterſchied-
licher Geſichter und goͤttlicher Of-
fenbahrungen ruͤhmete. Unter an-
deꝛn irrigen Lehren, gab ſie auch vor;
Ob habe Chriſtus durch ſie menſch-
liche Natur angenommen. Vid.
Joh. Mabillon. in Muſeo Ital. T. I.
p.
19.

Boeo,

Eine alte Griechiſchiſche Poetin,
ſo einen Hymnum auff Delphis ge-
macht. Vid. Pauſan. in Phocic. c. VI.
p.
801.

Boetia,

Elpis oder Helpis. War des be-
ruͤhmten Philoſophi Amti Manlii
Severini Boetii
Gemahlin aus Sici-
lien,
eine vortreffliche Poetin, lebte
umbs Jahr IↃXXX. und verfertig-
te nebſt andern Sachen ein nettes
Lateiniſches Carmen von der Ent-
hauptung Petri und Pauli. Vid.
Joh. Frauenlob in der loͤblichen
Geſellſchafft gelehrter Weiber
p. 13. & 14.

Bogatta

Claudia, von Brindus, war eine
beruffene Zauberin und Hexe.

Bohne,

Faba, Féve, iſt eine in Kuͤchen
wohl bekannte Huͤlſenfrucht. Es
giebt derer unterſchiedliche Arten,
als rothe, weiſſe, groſſe und kleine.

Sie
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[0140] Boͤcklinge Boͤcklinge Bohne ſen Tonnen Boͤcklinge, und ſind gar hart geſaltzen, dieſe ſo etwas beſſer und ſuͤſſer ſeyn, werden Stroh-Boͤcklinge genennet. Wie- wohl wir hier zu Lande dieſeꝛ Negotie wahres Fundament noch nicht recht penetriren koͤnnen, indem auch in Holland die Engliſchen Buckings eingefuͤhret und verkaufft werden, da hergegen der Hollaͤnder die ſo genannten Y Boeken, ſo in 6. à 8. Tagen koͤnnen fertig werden, zur Landes Conſumtion verbraucht: und weil ſie ſich nicht auſſer Landes verfuͤhren laſſen, es ſey denn in Stroh, ſo glaub ich, die vorgemeld- ten ſind wuͤrcklich Engliſche, und dieſe Hollaͤndiſche. Wie denn zu deſſen Erlaͤuterung die Schrifften koͤnnen geleſen werden, die wegen des Heringsfangs zwiſchen Engel- und Holland ergangen. Krancken und zarten Leuten dienen ſie nicht, ſondern nur geſunden, die einen gu- ten Magen haben, und tapffer ar- beiten. In einer Haushaltung ſind ſie ſehr nuͤtzlich, weil man ſolche gleich rohe eſſen und braten, oder auch in Eyerkuchen bringen kan. Boͤcklinge zu braten, Nehmet Boͤcklinge, ſchneidet dieſe auf dem Ruͤcken auf, daß ſie breit werden, thut das Eingeweide heraus, leget ſie in ein Geſchirr, und gieſſet, wenn ſie ſehr duͤrre ſind, etwas Bier drauf. Wenn ſie nun alſo angefeuchtet eine Weile gele- gen, ſo nehmet ſie heraus, be- ſchmieret ſie dick mit recht ausge- waſchener Butter, leget ſie auf den Roſt, und laſſet ſie gar gemaͤhlich braten, richtet ſie alsdeñ an, machet braune Butter druͤber und laſſet ſie auftragen. Boͤcklinge in Eyerkuchen, ſiehe. Eyerkuchen mit Boͤcklingen. Boemin, Wilhelmina, war eine Ertz- Schwaͤrmerin, ſo ſich unterſchied- licher Geſichter und goͤttlicher Of- fenbahrungen ruͤhmete. Unter an- deꝛn irrigen Lehren, gab ſie auch vor; Ob habe Chriſtus durch ſie menſch- liche Natur angenommen. Vid. Joh. Mabillon. in Muſeo Ital. T. I. p. 19. Boeo, Eine alte Griechiſchiſche Poetin, ſo einen Hymnum auff Delphis ge- macht. Vid. Pauſan. in Phocic. c. VI. p. 801. Boetia, Elpis oder Helpis. War des be- ruͤhmten Philoſophi Amti Manlii Severini Boetii Gemahlin aus Sici- lien, eine vortreffliche Poetin, lebte umbs Jahr IↃXXX. und verfertig- te nebſt andern Sachen ein nettes Lateiniſches Carmen von der Ent- hauptung Petri und Pauli. Vid. Joh. Frauenlob in der loͤblichen Geſellſchafft gelehrter Weiber p. 13. & 14. Bogatta Claudia, von Brindus, war eine beruffene Zauberin und Hexe. Bohne, Faba, Féve, iſt eine in Kuͤchen wohl bekannte Huͤlſenfrucht. Es giebt derer unterſchiedliche Arten, als rothe, weiſſe, groſſe und kleine. Sie

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/140>, abgerufen am 18.11.2024.