Seynd arme Tagelöhners-Wei- ber, so die Woche über auf die Wä- schen, um das Geld, in die Häuser zu gehen pflegen, die schwartze Wäsche allda einweichen, brühen, schmieren, waschen, ausspielen, ausringen, aufschlagen, treugen und rollen helffen.
Wäscher-Lohn,
Heisset dasjenige veraccordirte Geld, so die Weiber denen Wä- scherinnen vor ihre gehabte Mühe und Arbeit zu zahlen pflegen.
Wäscher-Mägdgen,
Seynd junge ledige Dirnen, so die eingeschwärtzte Wäsche wö- chentlich von denen Studenten- und andern Stuben zusammen zu tragen, selbige zu waschen, und wieder zu überbringen pflegen.
Wasch-Gelte,
Ist ein länglicht rund höltzer- nes Gefäß, mit 2. langen Hand- griffen, worinnen die Wäscherin- nen bey dem Auffbrühen, das ko- chende Wasser in die Wasch-Tese tragen, und solches über die Wä- sche giessen.
Wäsch- oder, Geräthe- Köthe,
Ist ein hohes und breites, von Holtz zusammen gesetztes Behält- nüß mit Fachen unterschieden, worinnen das Weibesvolck ihr Wasch-Geräthe zu verwahren und zu verschliessen pfleget.
[Spaltenumbruch]
Waschh Waschz
Waschhauß,
Ist dasjenige Behältnüß in dem untersten Theile des Hauses, wo die Wasch-Kessel eingemauert ste- hen, das Wasser und Lauge gesot- ten, und die schwartze Wäsche ge- brühet und gewaschen wird.
Wäsch-Kasten,
Ist ein absonderlich grosser, von Holtz zusammen gesetzter Kasten, worein das Frauenzimmer ihre Wäsche, und weisses Geräthe zu legen, und selbiges allda zu ver- wahren pflegen.
Wasch-Kessel,
Ist ein grosser, runder, küpffer- ner Kessel, eingemauert oder frey, worinnen das Wasser und die Lau- ge bey den Waschen gekocht und ge- sotten wird.
Wasch-Korb,
Ist ein grosser, länglicht runder zusammen geflochtener, und mit 2. Griffen versehener Korb, so bey dem Waschen zu allerhand kan ge- brauchet werden.
Wasch-Leinen. siehe. Leinen.
Wasch-Zettul,
Ist ein richtiges Verzeichnüß dererjenigen Wäsch-Geräthe-Stü- cken, so man in die Wäsche mit zu waschen giebet, damit das Wei- besvolck daraus ersehen kan, ob es alles wieder aus der Wäsche richtig bekömmt.
Wasen-
[Spaltenumbruch]
Waͤſche
Waͤſche legen. ſiehe. Legen Waͤſche. Waͤſcherin,
Seynd arme Tageloͤhners-Wei- ber, ſo die Woche uͤber auf die Waͤ- ſchen, um das Geld, in die Haͤuſer zu gehen pflegen, die ſchwartze Waͤſche allda einweichen, bruͤhen, ſchmieren, waſchen, ausſpielen, ausringen, aufſchlagen, treugen und rollen helffen.
Waͤſcher-Lohn,
Heiſſet dasjenige veraccordirte Geld, ſo die Weiber denen Waͤ- ſcherinnen vor ihre gehabte Muͤhe und Arbeit zu zahlen pflegen.
Waͤſcher-Maͤgdgen,
Seynd junge ledige Dirnen, ſo die eingeſchwaͤrtzte Waͤſche woͤ- chentlich von denen Studenten- und andern Stuben zuſammen zu tragen, ſelbige zu waſchen, und wieder zu uͤberbringen pflegen.
Waſch-Gelte,
Iſt ein laͤnglicht rund hoͤltzer- nes Gefaͤß, mit 2. langen Hand- griffen, worinnen die Waͤſcherin- nen bey dem Auffbruͤhen, das ko- chende Waſſer in die Waſch-Teſe tragen, und ſolches uͤber die Waͤ- ſche gieſſen.
Waͤſch- oder, Geraͤthe- Koͤthe,
Iſt ein hohes und breites, von Holtz zuſammen geſetztes Behaͤlt- nuͤß mit Fachen unterſchieden, worinnen das Weibesvolck ihr Waſch-Geraͤthe zu verwahren und zu verſchlieſſen pfleget.
[Spaltenumbruch]
Waſchh Waſchz
Waſchhauß,
Iſt dasjenige Behaͤltnuͤß in dem unterſten Theile des Hauſes, wo die Waſch-Keſſel eingemauert ſte- hen, das Waſſer und Lauge geſot- ten, und die ſchwartze Waͤſche ge- bruͤhet und gewaſchen wird.
Waͤſch-Kaſten,
Iſt ein abſonderlich groſſer, von Holtz zuſammen geſetzter Kaſten, worein das Frauenzimmer ihre Waͤſche, und weiſſes Geraͤthe zu legen, und ſelbiges allda zu ver- wahren pflegen.
Waſch-Keſſel,
Iſt ein groſſer, runder, kuͤpffer- ner Keſſel, eingemauert oder frey, worinnen das Waſſer und die Lau- ge bey den Waſchen gekocht und ge- ſotten wird.
Waſch-Korb,
Iſt ein groſſer, laͤnglicht runder zuſammen geflochtener, und mit 2. Griffen verſehener Korb, ſo bey dem Waſchen zu allerhand kan ge- brauchet werden.
Waſch-Leinen. ſiehe. Leinen.
Waſch-Zettul,
Iſt ein richtiges Verzeichnuͤß dererjenigen Waͤſch-Geraͤthe-Stuͤ- cken, ſo man in die Waͤſche mit zu waſchen giebet, damit das Wei- besvolck daraus erſehen kan, ob es alles wieder aus der Waͤſche richtig bekoͤmmt.
Waſen-
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Waͤſche
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Waͤſche legen. ſiehe. Legen
Waͤſche.
Waͤſcherin,
Seynd arme Tageloͤhners-Wei-
ber, ſo die Woche uͤber auf die Waͤ-
ſchen, um das Geld, in die Haͤuſer
zu gehen pflegen, die ſchwartze
Waͤſche allda einweichen, bruͤhen,
ſchmieren, waſchen, ausſpielen,
ausringen, aufſchlagen, treugen
und rollen helffen.
Waͤſcher-Lohn,
Heiſſet dasjenige veraccordirte
Geld, ſo die Weiber denen Waͤ-
ſcherinnen vor ihre gehabte Muͤhe
und Arbeit zu zahlen pflegen.
Waͤſcher-Maͤgdgen,
Seynd junge ledige Dirnen, ſo
die eingeſchwaͤrtzte Waͤſche woͤ-
chentlich von denen Studenten-
und andern Stuben zuſammen zu
tragen, ſelbige zu waſchen, und
wieder zu uͤberbringen pflegen.
Waſch-Gelte,
Iſt ein laͤnglicht rund hoͤltzer-
nes Gefaͤß, mit 2. langen Hand-
griffen, worinnen die Waͤſcherin-
nen bey dem Auffbruͤhen, das ko-
chende Waſſer in die Waſch-Teſe
tragen, und ſolches uͤber die Waͤ-
ſche gieſſen.
Waͤſch- oder, Geraͤthe-
Koͤthe,
Iſt ein hohes und breites, von
Holtz zuſammen geſetztes Behaͤlt-
nuͤß mit Fachen unterſchieden,
worinnen das Weibesvolck ihr
Waſch-Geraͤthe zu verwahren und
zu verſchlieſſen pfleget.
Waſchhauß,
Iſt dasjenige Behaͤltnuͤß in dem
unterſten Theile des Hauſes, wo
die Waſch-Keſſel eingemauert ſte-
hen, das Waſſer und Lauge geſot-
ten, und die ſchwartze Waͤſche ge-
bruͤhet und gewaſchen wird.
Waͤſch-Kaſten,
Iſt ein abſonderlich groſſer, von
Holtz zuſammen geſetzter Kaſten,
worein das Frauenzimmer ihre
Waͤſche, und weiſſes Geraͤthe zu
legen, und ſelbiges allda zu ver-
wahren pflegen.
Waſch-Keſſel,
Iſt ein groſſer, runder, kuͤpffer-
ner Keſſel, eingemauert oder frey,
worinnen das Waſſer und die Lau-
ge bey den Waſchen gekocht und ge-
ſotten wird.
Waſch-Korb,
Iſt ein groſſer, laͤnglicht runder
zuſammen geflochtener, und mit
2. Griffen verſehener Korb, ſo bey
dem Waſchen zu allerhand kan ge-
brauchet werden.
Waſch-Leinen. ſiehe.
Leinen.
Waſch-Zettul,
Iſt ein richtiges Verzeichnuͤß
dererjenigen Waͤſch-Geraͤthe-Stuͤ-
cken, ſo man in die Waͤſche mit zu
waſchen giebet, damit das Wei-
besvolck daraus erſehen kan, ob es
alles wieder aus der Waͤſche richtig
bekoͤmmt.
Waſen-
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1073>, abgerufen am 23.02.2025.
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