Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Vorhän Vormün Vorhänge, Seynd lange von weissen Ne- Vorlegen, Heisset die trenchirten und zer- Vorlege-Löffel. siehe. Pota- gen-Löffel. Vormünderin, Ist wenn die Grosse-Mutter Voro Vorste und zum andern auch der Schrei-tung zur andern Ehe ausdrücklich begeben u. diesen beyden Beneficiis renunciren. Dergleichen Recht hat die Mutter und Grosse-Mut- ter auch in dem Lehn-Rechte. Ro- senthal. d. Feud. c. 12. Concl. 10. n. 20. Vor-Ober-Base, Heisset des Vor-Ober-Elter- Vor-Ober-Elter-Base, Heisset des Vor-Ober-Elter- Vor-Ober-Elter-Mutter, oder, Urur-Anfrau, Heisset der Ober-Elter-Mutter- Vor-Ober-Elter-Vaters Mutter, Heisset der Vor-Ober-Elter- Vor-Ober-Muhme, Heisset der Vor-Ober-Elter- Vorstecke-Latz. siehe. Latz zur Schnür-Brust. Vorstecke-Rose. siehe. Bäu- melgen. Vor-
[Spaltenumbruch]
Vorhaͤn Vormuͤn Vorhaͤnge, Seynd lange von weiſſen Ne- Vorlegen, Heiſſet die trenchirten und zer- Vorlege-Loͤffel. ſiehe. Pota- gen-Loͤffel. Vormuͤnderin, Iſt wenn die Groſſe-Mutter Voro Vorſte und zum andern auch der Schrei-tung zur andern Ehe ausdruͤcklich begeben u. dieſen beyden Beneficiis renunciren. Dergleichen Recht hat die Mutter und Groſſe-Mut- ter auch in dem Lehn-Rechte. Ro- ſenthal. d. Feud. c. 12. Concl. 10. n. 20. Vor-Ober-Baſe, Heiſſet des Vor-Ober-Elter- Vor-Ober-Elter-Baſe, Heiſſet des Vor-Ober-Elter- Vor-Ober-Elter-Mutter, oder, Urur-Anfrau, Heiſſet der Ober-Elter-Mutter- Vor-Ober-Elter-Vaters Mutter, Heiſſet der Vor-Ober-Elter- Vor-Ober-Muhme, Heiſſet der Vor-Ober-Elter- Vorſtecke-Latz. ſiehe. Latz zur Schnuͤr-Bruſt. Vorſtecke-Roſe. ſiehe. Baͤu- melgen. Vor-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f1066"/> <cb n="2087"/> </div><lb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Vorhaͤn Vormuͤn</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vorhaͤnge,</hi> </head><lb/> <p>Seynd lange von weiſſen Ne-<lb/> ſteltuch, <hi rendition="#aq">Coton,</hi> Schleyer, Schwaͤ-<lb/> biſch, Zwillig, Damaſt, Stangen-<lb/> oder anderer Leinwand verfertigte<lb/> Vorzuͤge vor die Fenſter nach heu-<lb/> tiger <hi rendition="#aq">façon</hi> mit <hi rendition="#aq">Falbala</hi> beſetzet, ſo<lb/> durch die daran herab hangenden<lb/> Quaſten auff und zu gezogen wer-<lb/> den. Sie ſeynd entweder lang<lb/> oder kurtz, weiß oder bunt, welche<lb/> letztern von bunten <hi rendition="#aq">Coton</hi> oder<lb/> andern wollenen Zeugen verfer-<lb/> tiget, auch oͤffters mit Schnuͤren<lb/> oder Boͤrtlein eingefaſſet und um-<lb/> ſetzet werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vorlegen,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet die <hi rendition="#aq">trenchirten</hi> und zer-<lb/> gliederten Speiſen uͤber der Tafel<lb/> nach der Reyhe herum geben und<lb/><hi rendition="#aq">præſentiren.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Vorlege-Loͤffel.</hi> ſiehe. <hi rendition="#aq">Pota-<lb/> gen-</hi><hi rendition="#b">Loͤffel.</hi></head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vormuͤnderin,</hi> </head><lb/> <p>Iſt wenn die Groſſe-Mutter<lb/> oder Mutter ihrer <hi rendition="#aq">Pupillen</hi> und<lb/> minderjaͤhrigen Kinder Guͤter <hi rendition="#aq">ad-<lb/> miniſtriret,</hi> vor ihre Aufferziehung<lb/> und Erhaltung ſorget, und alle ihre<lb/><hi rendition="#aq">jura</hi> und beſtes beobachtet, dieſes iſt<lb/> eine abſonderliche Vergoͤnſtigung,<lb/> ſo dieſen beyden Perſonen zugelaſ-<lb/> ſen wird, angeſehen es ſonſt ein<lb/> maͤnnlich <hi rendition="#aq">Officium</hi> heiſſet, und<lb/> dem weiblichen Geſchlechte nicht<lb/> zugeſtanden wird, doch muͤſſen die-<lb/> ſe beyde Perſonen, woferne ſie die-<lb/> ſes Amt auf ſich nehmen wollen,<lb/> zuvorher ſich erſtlich der Wohlthat<lb/> des <hi rendition="#aq">Vellejani</hi>ſchen Rathſchluſſes,<lb/><cb n="2088"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Voro Vorſte</hi></fw><lb/> und zum andern auch der Schrei-<lb/> tung zur andern Ehe ausdruͤcklich<lb/> begeben u. dieſen beyden <hi rendition="#aq">Beneficiis<lb/> renunciren.</hi> Dergleichen Recht<lb/> hat die Mutter und Groſſe-Mut-<lb/> ter auch in dem Lehn-Rechte. <hi rendition="#aq">Ro-<lb/> ſenthal. d. Feud. c. 12. Concl. 10.<lb/> n.</hi> 20.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vor-Ober-Baſe,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet des Vor-Ober-Elter-<lb/> Vaters Schweſter.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vor-Ober-Elter-Baſe,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet des Vor-Ober-Elter-<lb/> Vaters Vatern Schweſter.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vor-Ober-Elter-Mutter,<lb/> oder, Urur-Anfrau,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet der Ober-Elter-Mutter-<lb/> oder Ur-Anfrau ihre Mutter.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vor-Ober-Elter-Vaters<lb/> Mutter,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet der Vor-Ober-Elter-<lb/> Mutter oder Urur-Anfrau ihre<lb/> Mutter; und die endlich nach die-<lb/> ſer in der auffſteigenden weiblichen<lb/> Linie koͤmmt, heiſſet: Vor-Ober-<lb/> Elter-Vaters Groſſe-Mutter.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vor-Ober-Muhme,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet der Vor-Ober-Elter-<lb/> Mutter ihre Schweſter; und die<lb/> endlich nach ihr folget, heiſſet<lb/> Vor-Ober-Elter-Vaters Mutter-<lb/> Schweſter.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vorſtecke-Latz. ſiehe. Latz<lb/> zur Schnuͤr-Bruſt.</hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vorſtecke-Roſe. ſiehe. Baͤu-<lb/> melgen.</hi> </head><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Vor-</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1066]
Vorhaͤn Vormuͤn
Voro Vorſte
Vorhaͤnge,
Seynd lange von weiſſen Ne-
ſteltuch, Coton, Schleyer, Schwaͤ-
biſch, Zwillig, Damaſt, Stangen-
oder anderer Leinwand verfertigte
Vorzuͤge vor die Fenſter nach heu-
tiger façon mit Falbala beſetzet, ſo
durch die daran herab hangenden
Quaſten auff und zu gezogen wer-
den. Sie ſeynd entweder lang
oder kurtz, weiß oder bunt, welche
letztern von bunten Coton oder
andern wollenen Zeugen verfer-
tiget, auch oͤffters mit Schnuͤren
oder Boͤrtlein eingefaſſet und um-
ſetzet werden.
Vorlegen,
Heiſſet die trenchirten und zer-
gliederten Speiſen uͤber der Tafel
nach der Reyhe herum geben und
præſentiren.
Vorlege-Loͤffel. ſiehe. Pota-
gen-Loͤffel.
Vormuͤnderin,
Iſt wenn die Groſſe-Mutter
oder Mutter ihrer Pupillen und
minderjaͤhrigen Kinder Guͤter ad-
miniſtriret, vor ihre Aufferziehung
und Erhaltung ſorget, und alle ihre
jura und beſtes beobachtet, dieſes iſt
eine abſonderliche Vergoͤnſtigung,
ſo dieſen beyden Perſonen zugelaſ-
ſen wird, angeſehen es ſonſt ein
maͤnnlich Officium heiſſet, und
dem weiblichen Geſchlechte nicht
zugeſtanden wird, doch muͤſſen die-
ſe beyde Perſonen, woferne ſie die-
ſes Amt auf ſich nehmen wollen,
zuvorher ſich erſtlich der Wohlthat
des Vellejaniſchen Rathſchluſſes,
und zum andern auch der Schrei-
tung zur andern Ehe ausdruͤcklich
begeben u. dieſen beyden Beneficiis
renunciren. Dergleichen Recht
hat die Mutter und Groſſe-Mut-
ter auch in dem Lehn-Rechte. Ro-
ſenthal. d. Feud. c. 12. Concl. 10.
n. 20.
Vor-Ober-Baſe,
Heiſſet des Vor-Ober-Elter-
Vaters Schweſter.
Vor-Ober-Elter-Baſe,
Heiſſet des Vor-Ober-Elter-
Vaters Vatern Schweſter.
Vor-Ober-Elter-Mutter,
oder, Urur-Anfrau,
Heiſſet der Ober-Elter-Mutter-
oder Ur-Anfrau ihre Mutter.
Vor-Ober-Elter-Vaters
Mutter,
Heiſſet der Vor-Ober-Elter-
Mutter oder Urur-Anfrau ihre
Mutter; und die endlich nach die-
ſer in der auffſteigenden weiblichen
Linie koͤmmt, heiſſet: Vor-Ober-
Elter-Vaters Groſſe-Mutter.
Vor-Ober-Muhme,
Heiſſet der Vor-Ober-Elter-
Mutter ihre Schweſter; und die
endlich nach ihr folget, heiſſet
Vor-Ober-Elter-Vaters Mutter-
Schweſter.
Vorſtecke-Latz. ſiehe. Latz
zur Schnuͤr-Bruſt.
Vorſtecke-Roſe. ſiehe. Baͤu-
melgen.
Vor-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |