Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Coler, Johannes: Buch III: Vom Kochen. Aus: Oeconomia. Oder Haußbuch. Bd. 1. Wittenberg, 1593. S. 102-208.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Das CXXIX. Capitel.

Eine rothe Einduncke zu machen.

Wiltu machen eine rothe Einduncke/ von rothen Rü-
ben/ die da gut ist/ so mache sie hübsch reine/ vnd schneid sie scheibe-
licht/ lege sie in einen topff/ vnd vermache sie oben mit kleinen höl-
tzern/ vnd stürtze den topff vber einen andern topff/ da heis sie vnd
wasser innen ist/ vnd laß sie darüber sturtzen/ so werden sie weich
werden/ so geus darauff einen guten senff/ vnd laß sie stehen/ so wird
der senff gar roth werden/ vnd wenn du jhn wilt gebrauchen/ so gib
jhn zu gebratenen Fischen/ oder andern Gebratenen.

Das CXXX. Capitel.

Kälberne Brätlin anzurichten.

WJltu machen gute Kälberne brätlein/ als Rehe-
brätlein/ so schneid sie hübsch lenglich/ nim gestossene Karbe/ vnd
gestossene Jacholderbeeren/ vnd lege dieses Brätlein in eine mul-
de oder Reibetopffe/ saltz es nicht allzu sehr/ vnd bestrewe es fein mit
der Karbe/ und mit den Jachandelbeeren/ vnd laß es darinnen eine
Nacht oder dreye wol ligen/ wenn du es wilt gebrauchen/ so spicke
sie mit specke/ vnd salbletter/ vnd brate sie.

Das CXXXI. Capitel.

Hübsche blawe Hechte zu sieden.

Wiltu hübsche blawe hechte sieden/ so nim halb wasser/ vnd
halb wein/ setze das wasser mit dem weine in einen tigel/ vbersaltze es
wol/ vnd ferbe die Hechte wol/ mit einem guten Bier oder Wein-
essig/ vnd laß sie hübsch blaw werden/ darnach lege sie in das sieden-
de Wasser/ vnd laß sie wol sieden/ gib jhnen gut Fewer/ vnd laß sie
nicht zu treuge einsieden/ so wirstu hübsche blawe Hechte haben/
Also magstu auch Karpffen machen.

Das CXXIX. Capitel.

Eine rothe Einduncke zu machen.

Wiltu machen eine rothe Einduncke/ von rothen Ruͤ-
ben/ die da gut ist/ so mache sie huͤbsch reine/ vnd schneid sie scheibe-
licht/ lege sie in einen topff/ vnd vermache sie oben mit kleinen hoͤl-
tzern/ vnd stuͤrtze den topff vber einen andern topff/ da heis sie vnd
wasser innen ist/ vnd laß sie daruͤber sturtzen/ so werden sie weich
werden/ so geus darauff einen guten senff/ vnd laß sie stehen/ so wird
der senff gar roth werden/ vnd wenn du jhn wilt gebrauchen/ so gib
jhn zu gebratenen Fischen/ oder andern Gebratenen.

Das CXXX. Capitel.

Kaͤlberne Braͤtlin anzurichten.

WJltu machen gute Kaͤlberne braͤtlein/ als Rehe-
braͤtlein/ so schneid sie huͤbsch lenglich/ nim gestossene Karbe/ vnd
gestossene Jacholderbeeren/ vnd lege dieses Braͤtlein in eine mul-
de oder Reibetopffe/ saltz es nicht allzu sehr/ vnd bestrewe es fein mit
der Karbe/ und mit den Jachandelbeeren/ vnd laß es darinnen eine
Nacht oder dreye wol ligen/ wenn du es wilt gebrauchen/ so spicke
sie mit specke/ vnd salbletter/ vnd brate sie.

Das CXXXI. Capitel.

Huͤbsche blawe Hechte zu sieden.

Wiltu huͤbsche blawe hechte siedẽ/ so nim halb wasser/ vñ
halb wein/ setze das wasser mit dem weine in einen tigel/ vbersaltze es
wol/ vnd ferbe die Hechte wol/ mit einem guten Bier oder Wein-
essig/ vnd laß sie huͤbsch blaw werden/ darnach lege sie in das sieden-
de Wasser/ vnd laß sie wol sieden/ gib jhnen gut Fewer/ vnd laß sie
nicht zu treuge einsieden/ so wirstu huͤbsche blawe Hechte haben/
Also magstu auch Karpffen machen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0083" n="184"/>
        <div n="2">
          <head>Das <hi rendition="#aq">CXXIX.</hi> Capitel.</head><lb/>
          <argument>
            <p>Eine rothe Einduncke zu machen.</p>
          </argument><lb/>
          <p>Wiltu machen eine rothe Einduncke/ von rothen Ru&#x0364;-<lb/>
ben/ die da gut ist/ so
mache sie hu&#x0364;bsch reine/ vnd schneid sie scheibe-<lb/>
licht/ lege sie in einen
topff/ vnd vermache sie oben mit kleinen ho&#x0364;l-<lb/>
tzern/ vnd stu&#x0364;rtze den
topff vber einen andern topff/ da heis sie vnd<lb/>
wasser innen ist/ vnd laß sie
daru&#x0364;ber sturtzen/ so werden sie weich<lb/>
werden/ so geus darauff einen guten
senff/ vnd laß sie stehen/ so wird<lb/>
der senff gar roth werden/ vnd wenn du jhn wilt
gebrauchen/ so gib<lb/>
jhn zu gebratenen Fischen/ oder andern Gebratenen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Das <hi rendition="#aq">CXXX.</hi> Capitel.</head><lb/>
          <argument>
            <p>Ka&#x0364;lberne Bra&#x0364;tlin
anzurichten.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#k">WJ</hi>ltu machen gute Ka&#x0364;lberne bra&#x0364;tlein/ als
Rehe-<lb/>
bra&#x0364;tlein/ so schneid sie hu&#x0364;bsch lenglich/ nim gestossene
Karbe/ vnd<lb/>
gestossene Jacholderbeeren/ vnd lege dieses Bra&#x0364;tlein in eine
mul-<lb/>
de oder Reibetopffe/ saltz es nicht allzu sehr/ vnd bestrewe es fein mit<lb/>
der Karbe/ und mit den Jachandelbeeren/ vnd laß es darinnen eine<lb/>
Nacht oder dreye
wol ligen/ wenn du es wilt gebrauchen/ so spicke<lb/>
sie mit specke/ vnd salbletter/
vnd brate sie.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Das <hi rendition="#aq">CXXXI.</hi> Capitel.</head><lb/>
          <argument>
            <p>Hu&#x0364;bsche blawe Hechte zu
sieden.</p>
          </argument><lb/>
          <p>Wiltu hu&#x0364;bsche blawe hechte siede&#x0303;/ so nim halb wasser/ vn&#x0303;<lb/>
halb wein/ setze das wasser mit dem weine in einen tigel/ vbersaltze es<lb/>
wol/ vnd
ferbe die Hechte wol/ mit einem guten Bier oder Wein-<lb/>
essig/ vnd laß sie
hu&#x0364;bsch blaw werden/ darnach lege sie in das sieden-<lb/>
de Wasser/ vnd laß sie
wol sieden/ gib jhnen gut Fewer/ vnd laß sie<lb/>
nicht zu treuge einsieden/ so wirstu
hu&#x0364;bsche blawe Hechte haben/<lb/>
Also magstu auch Karpffen machen.</p>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[184/0083] Das CXXIX. Capitel. Eine rothe Einduncke zu machen. Wiltu machen eine rothe Einduncke/ von rothen Ruͤ- ben/ die da gut ist/ so mache sie huͤbsch reine/ vnd schneid sie scheibe- licht/ lege sie in einen topff/ vnd vermache sie oben mit kleinen hoͤl- tzern/ vnd stuͤrtze den topff vber einen andern topff/ da heis sie vnd wasser innen ist/ vnd laß sie daruͤber sturtzen/ so werden sie weich werden/ so geus darauff einen guten senff/ vnd laß sie stehen/ so wird der senff gar roth werden/ vnd wenn du jhn wilt gebrauchen/ so gib jhn zu gebratenen Fischen/ oder andern Gebratenen. Das CXXX. Capitel. Kaͤlberne Braͤtlin anzurichten. WJltu machen gute Kaͤlberne braͤtlein/ als Rehe- braͤtlein/ so schneid sie huͤbsch lenglich/ nim gestossene Karbe/ vnd gestossene Jacholderbeeren/ vnd lege dieses Braͤtlein in eine mul- de oder Reibetopffe/ saltz es nicht allzu sehr/ vnd bestrewe es fein mit der Karbe/ und mit den Jachandelbeeren/ vnd laß es darinnen eine Nacht oder dreye wol ligen/ wenn du es wilt gebrauchen/ so spicke sie mit specke/ vnd salbletter/ vnd brate sie. Das CXXXI. Capitel. Huͤbsche blawe Hechte zu sieden. Wiltu huͤbsche blawe hechte siedẽ/ so nim halb wasser/ vñ halb wein/ setze das wasser mit dem weine in einen tigel/ vbersaltze es wol/ vnd ferbe die Hechte wol/ mit einem guten Bier oder Wein- essig/ vnd laß sie huͤbsch blaw werden/ darnach lege sie in das sieden- de Wasser/ vnd laß sie wol sieden/ gib jhnen gut Fewer/ vnd laß sie nicht zu treuge einsieden/ so wirstu huͤbsche blawe Hechte haben/ Also magstu auch Karpffen machen.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk ist gemeinfrei.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-15T17:43:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Yvonne Ziegler: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-15T17:43:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-15T17:43:32Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Bogensignaturen: nicht übernommen
Kolumnentitel: nicht übernommen
Kustoden: nicht übernommen
langes s (ſ): als s transkribiert
rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
Silbentrennung: aufgelöst

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/coler_kochbuch_1593
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/coler_kochbuch_1593/83
Zitationshilfe:	Coler, Johannes: Buch III: Vom Kochen. Aus: Oeconomia. Oder Haußbuch. Bd. 1. Wittenberg, 1593. S. 102-208, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/coler_kochbuch_1593/83>, abgerufen am 01.03.2025.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Kontakt).

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.