Coler, Johannes: Buch III: Vom Kochen. Aus: Oeconomia. Oder Haußbuch. Bd. 1. Wittenberg, 1593. S. 102-208.Bratpfannen/ das Gesinde frisset oder drincket in abwesen
der Fra- Ende des Ersten Theils. Bratpfannen/ das Gesinde frisset oder drincket in abwesen
der Fra- Ende des Ersten Theils. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0106" n="207"/> Bratpfannen/ das Gesinde frisset oder drincket in abwesen der Fra-<lb/> wen das fette aus/ vnd wird bißweilen der braͤther mit grosser ge-<lb/> fahr seiner gesundheit schier so gar/ als der Brate. An etlichen oͤr-<lb/> tern braten die Hunde/ so darzu gewenet sein/ das sie im rade lauf-<lb/> fen/ vnd also den spiß mit dem braten vmbdrehen. An etlichen oͤr-<lb/> tern hat man sonderlich Bradtzeug mit Gewichten vnd Raͤ-<lb/> dern/ da bißweilen der Zeug wol so viel kostet/ als die Braten/ die<lb/> man innerhalb einem gantzen Jahr damit braten moͤchte. At etli-<lb/> chen oͤrtern hat man Bradtroͤhren in dem Ofen/ darein man die<lb/> Braten in einer Pfannen setzet/ vnd forne ein Plech vorscheubet/<lb/> das ist wol eine feine art/ sonderlich im Winter/ aber es gibt in<lb/> der stuben einen starcken geruch oder stanck/ den nicht ein jeder in sei-<lb/> nem kopffe vertragen kan. An etlichen oͤrtern heitzen die Becker<lb/> am Sontage fruͤ den Backofen/ darein setzen sie die Braten in ei-<lb/> ner Pfannen/ welche von den Nachbarn heuffig hingebracht wer-<lb/> den/ da kan man seinen Braten mit zween oder drey pfennige ge-<lb/> braten bekommen/ ohne alle weitere scheden vnd vnkosten. Also ge-<lb/> schichts auch offt in andern sachen/ als mit dem bleichen der Lein-<lb/><hi rendition="#c">wad/ da sein die Schlesische Weiber viel behender drauff/ als<lb/> andere/ koͤnnen auch viel ehe weis bleichen/ denn an-<lb/> dere/ daroun an seinem ort weiter bericht<lb/> geschehen sol.</hi></p> </div> <div> <p>Ende des Ersten Theils. </p> </div> <figure/> </div> </body> </text> </TEI> [207/0106]
Bratpfannen/ das Gesinde frisset oder drincket in abwesen der Fra-
wen das fette aus/ vnd wird bißweilen der braͤther mit grosser ge-
fahr seiner gesundheit schier so gar/ als der Brate. An etlichen oͤr-
tern braten die Hunde/ so darzu gewenet sein/ das sie im rade lauf-
fen/ vnd also den spiß mit dem braten vmbdrehen. An etlichen oͤr-
tern hat man sonderlich Bradtzeug mit Gewichten vnd Raͤ-
dern/ da bißweilen der Zeug wol so viel kostet/ als die Braten/ die
man innerhalb einem gantzen Jahr damit braten moͤchte. At etli-
chen oͤrtern hat man Bradtroͤhren in dem Ofen/ darein man die
Braten in einer Pfannen setzet/ vnd forne ein Plech vorscheubet/
das ist wol eine feine art/ sonderlich im Winter/ aber es gibt in
der stuben einen starcken geruch oder stanck/ den nicht ein jeder in sei-
nem kopffe vertragen kan. An etlichen oͤrtern heitzen die Becker
am Sontage fruͤ den Backofen/ darein setzen sie die Braten in ei-
ner Pfannen/ welche von den Nachbarn heuffig hingebracht wer-
den/ da kan man seinen Braten mit zween oder drey pfennige ge-
braten bekommen/ ohne alle weitere scheden vnd vnkosten. Also ge-
schichts auch offt in andern sachen/ als mit dem bleichen der Lein-
wad/ da sein die Schlesische Weiber viel behender drauff/ als
andere/ koͤnnen auch viel ehe weis bleichen/ denn an-
dere/ daroun an seinem ort weiter bericht
geschehen sol.
Ende des Ersten Theils.
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Yvonne Ziegler: Bereitstellung der Texttranskription.
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