Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896.I. Was ist das Gegebene? Wenn wir die Statistik um Antwort darauf fragen, so Cohn, Die deutsche Frauenbewegung. 8
I. Was ist das Gegebene? Wenn wir die Statistik um Antwort darauf fragen, so Cohn, Die deutsche Frauenbewegung. 8
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0129" n="[113]"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">I</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>as ist das Gegebene?</p><lb/> <p>Wenn wir die Statistik um Antwort darauf fragen, so<lb/> schweigt sie über den größten Theil dessen, was heute und her-<lb/> kömmlich die Frauenarbeit leistet. Die gesammte Berufsarbeit,<lb/> welche in Haus und Familie durch die Gattin, die Töchter, die<lb/> Verwandten des Hauses gethan wird, also das eigentliche Haupt-<lb/> gebiet weiblicher Thätigkeit, über dessen Bedeutung so große<lb/> Uebereinstimmung herrscht, daß Meinungsverschiedenheiten darüber<lb/> nur Fragen zweiter Ordnung betreffen – sie fällt aus dem-<lb/> jenigen, was die Statistik üblicher Weise und so die Berufs-<lb/> zählung des Deutschen Reiches im Auge hat, völlig heraus.<lb/> Denn der Statistik ist es darum zu thun, diejenige Arbeits-<lb/> theilung zu ermitteln, nach welcher sich die Erwerbsthätigkeit<lb/> gliedert, die aus dem eigenen Hause heraus tritt; ziffernmäßig<lb/> festzustellen den so oft angerufenen Umfang der landwirthschaft-<lb/> lichen Production gegenüber der gewerblichen, den Umfang des<lb/> Großbetriebes gegenüber dem Kleinbetriebe, die Entwickelung<lb/> nachzuweisen, welche in diesen Richtungen während der neuesten<lb/> Zeit Platz gegriffen hat, und vielerlei Anderes, was hiermit<lb/> zusammenhängt. Auch die Entwickelung der weiblichen Arbeit<lb/> neben der männlichen verfolgt sie mit begründetem Jnteresse.<lb/> Aber sie läßt unbeachtet jenes weite Gebiet weiblicher Arbeit,<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Cohn</hi>, Die deutsche Frauenbewegung. 8</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[113]/0129]
I.
Was ist das Gegebene?
Wenn wir die Statistik um Antwort darauf fragen, so
schweigt sie über den größten Theil dessen, was heute und her-
kömmlich die Frauenarbeit leistet. Die gesammte Berufsarbeit,
welche in Haus und Familie durch die Gattin, die Töchter, die
Verwandten des Hauses gethan wird, also das eigentliche Haupt-
gebiet weiblicher Thätigkeit, über dessen Bedeutung so große
Uebereinstimmung herrscht, daß Meinungsverschiedenheiten darüber
nur Fragen zweiter Ordnung betreffen – sie fällt aus dem-
jenigen, was die Statistik üblicher Weise und so die Berufs-
zählung des Deutschen Reiches im Auge hat, völlig heraus.
Denn der Statistik ist es darum zu thun, diejenige Arbeits-
theilung zu ermitteln, nach welcher sich die Erwerbsthätigkeit
gliedert, die aus dem eigenen Hause heraus tritt; ziffernmäßig
festzustellen den so oft angerufenen Umfang der landwirthschaft-
lichen Production gegenüber der gewerblichen, den Umfang des
Großbetriebes gegenüber dem Kleinbetriebe, die Entwickelung
nachzuweisen, welche in diesen Richtungen während der neuesten
Zeit Platz gegriffen hat, und vielerlei Anderes, was hiermit
zusammenhängt. Auch die Entwickelung der weiblichen Arbeit
neben der männlichen verfolgt sie mit begründetem Jnteresse.
Aber sie läßt unbeachtet jenes weite Gebiet weiblicher Arbeit,
Cohn, Die deutsche Frauenbewegung. 8
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2021-02-18T15:54:56Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2021-02-18T15:54:56Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |