Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834.ungewöhnliche Anstrengung und Thätigkeit schneller da ist 13. Der eigentliche Überfall (nächtlich wie bei Hoch- 14. Bei diesen Angriffen muß man Alles noch viel 2. Grundsätze für den Gebrauch der Truppen. 1. Kann man die Feuerwaffen nicht entbehren (und a) daß man die Kavallerie hinter die Infanterie stel- len muß, b) daß man sich nicht zu leicht bewegen lassen muß das Gefecht mit ihr anzufangen. Nur in Fällen, wo Unordnungen des Feindes, schneller Rückzug desselben Hoffnung des Erfolgs geben, muß man kühn mit der Reiterei auf ihn losgehen. 2. Artillerie ist in ihrem Feuer viel wirksamer als Ba-
ungewoͤhnliche Anſtrengung und Thaͤtigkeit ſchneller da iſt 13. Der eigentliche Überfall (naͤchtlich wie bei Hoch- 14. Bei dieſen Angriffen muß man Alles noch viel 2. Grundſaͤtze fuͤr den Gebrauch der Truppen. 1. Kann man die Feuerwaffen nicht entbehren (und a) daß man die Kavallerie hinter die Infanterie ſtel- len muß, b) daß man ſich nicht zu leicht bewegen laſſen muß das Gefecht mit ihr anzufangen. Nur in Faͤllen, wo Unordnungen des Feindes, ſchneller Ruͤckzug deſſelben Hoffnung des Erfolgs geben, muß man kuͤhn mit der Reiterei auf ihn losgehen. 2. Artillerie iſt in ihrem Feuer viel wirkſamer als Ba-
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ungewoͤhnliche Anſtrengung und Thaͤtigkeit ſchneller da iſt
als der Feind uns erwartet hat.
13. Der eigentliche Überfall (naͤchtlich wie bei Hoch-
kirch) iſt der beſte um mit einer ganz kleinen Armee noch
Etwas zu unternehmen; aber er iſt fuͤr den Angreifenden
welcher die Gegend weniger kennt als der Vertheidigende,
mehrern Zufaͤllen unterworfen. Je weniger genau man
die Gegend und die Anordnungen des Feindes kennt, um
ſo groͤßer werden dieſe Zufaͤlle, daher dergleichen Angriffe
in manchen Lagen nur als ein Mittel der Verzweiflung
zu betrachten ſind.
14. Bei dieſen Angriffen muß man Alles noch viel
einfacher einrichten und noch konzentrirter ſein als bei Tage.
2. Grundſaͤtze fuͤr den Gebrauch der Truppen.
1. Kann man die Feuerwaffen nicht entbehren (und
wenn man ſie entbehren koͤnnte, warum fuͤhrt man ſie
mit?) ſo muß mit ihnen das Gefecht eroͤffnet werden und
die Kavallerie muß erſt gebraucht werden wenn der Feind
durch Infanterie und Artillerie ſchon viel gelitten hat.
Daraus folgt:
a) daß man die Kavallerie hinter die Infanterie ſtel-
len muß,
b) daß man ſich nicht zu leicht bewegen laſſen muß
das Gefecht mit ihr anzufangen. Nur in Faͤllen,
wo Unordnungen des Feindes, ſchneller Ruͤckzug
deſſelben Hoffnung des Erfolgs geben, muß man
kuͤhn mit der Reiterei auf ihn losgehen.
2. Artillerie iſt in ihrem Feuer viel wirkſamer als
Infanterie. Eine Batterie von 8 Sechspfuͤndern nimmt
noch nicht den dritten Theil der Fronte eines Bataillons
ein, hat nicht den achten Theil der Menſchen die ein
Ba-
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