Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.der sein Vertraun besaß. Aber an Nachricht Du weißt nun meinen letzten Wunsch; ich 8. Der Brief. Blauenstein war mit den Blättern von der der ſein Vertraun beſaß. Aber an Nachricht Du weißt nun meinen letzten Wunſch; ich 8. Der Brief. Blauenſtein war mit den Blaͤttern von der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0165" n="159"/> der ſein Vertraun beſaß. Aber an Nachricht<lb/> fehlte es mir nie, eben ſo wenig an herzlichen<lb/> Gruͤßen von Marien.</p><lb/> <p>Du weißt nun meinen letzten Wunſch; ich<lb/> fuͤhle, ich werde bald bei meinem Hannchen ſein;<lb/> aber Dich moͤgt' ich noch einmal an meine vaͤ¬<lb/> terliche Bruſt druͤcken. Drum eile, mein geliebter<lb/> Sohn, eile in meine Arme, daß Du den Seegen<lb/> Deines Vaters empfangeſt. —“</p><lb/> </div> <div n="1"> <head>8.<lb/><hi rendition="#g">Der Brief</hi>.<lb/></head> <p>Blauenſtein war mit den Blaͤttern von der<lb/> Hand ſeines Vaters zu Ende. Die letzten Seiten<lb/> waren unleſerlich und mit weniger Zuſammen¬<lb/> hang geſchrieben, ſo daß man vermuthen konnte,<lb/> Koͤrperſchwaͤche haͤtte ihn abgehalten, mehr auszu¬<lb/> fuͤhren, als es gegen das Ende ſeiner Mitthei¬<lb/> lungen der Fall war. Wie ſonderbar, wie hoͤchſt<lb/> ſonderbar! rief Blauenſtein, den letzten Bogen<lb/> der Lebensgeſchichte ſeines Vaters in der zitternden<lb/> Hand haltend. Mußte ſich dies Alles zu einer<lb/> Zeit ſo geſtalten, wo ich ohne Hoffnung, nichts<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [159/0165]
der ſein Vertraun beſaß. Aber an Nachricht
fehlte es mir nie, eben ſo wenig an herzlichen
Gruͤßen von Marien.
Du weißt nun meinen letzten Wunſch; ich
fuͤhle, ich werde bald bei meinem Hannchen ſein;
aber Dich moͤgt' ich noch einmal an meine vaͤ¬
terliche Bruſt druͤcken. Drum eile, mein geliebter
Sohn, eile in meine Arme, daß Du den Seegen
Deines Vaters empfangeſt. —“
8.
Der Brief.
Blauenſtein war mit den Blaͤttern von der
Hand ſeines Vaters zu Ende. Die letzten Seiten
waren unleſerlich und mit weniger Zuſammen¬
hang geſchrieben, ſo daß man vermuthen konnte,
Koͤrperſchwaͤche haͤtte ihn abgehalten, mehr auszu¬
fuͤhren, als es gegen das Ende ſeiner Mitthei¬
lungen der Fall war. Wie ſonderbar, wie hoͤchſt
ſonderbar! rief Blauenſtein, den letzten Bogen
der Lebensgeſchichte ſeines Vaters in der zitternden
Hand haltend. Mußte ſich dies Alles zu einer
Zeit ſo geſtalten, wo ich ohne Hoffnung, nichts
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