sind mittelmäßig stark, hellbraun und unpunctirt: die Augen nicht groß, spitz, anliegend, gelbbraun, und haben hohe Augenträger. Das Blatt ist ziemlich groß, länglich rund, dunkelgrün, fein gezähnt.
181. Das Geishirtle. Fig. 181.
Der Name läßt vermuthen, woher diese allgemei- nen Beifall findende, gute teutsche Nationalfrucht kom- me. Sie wurde von einem Geishirten im Wirtembergi- schen, in der Gegend von Stutgart zuerst entdeckt und erzogen, von dem sie noch den Namen führt. Sie ist eine wahre Russelet, und könnte füglich die teutsche Russelet heißen. -- Ihre Größe ist sehr mittelmäßig, und hat in ihrer grösten Vollkommenheit auf dem Hoch- stamm (-- auf Zwergstämmen wird bekanntlich alles Obst größer --) nicht über 2 Zoll in der Breite und 2 Zoll 2 Linien in der Höhe. Ihre Gestalt ist meist perl- förmig, selten kreiselförmig. Der Bauch sitzt in der obern Hälfte der Frucht nach der Blume, da sie sich sanft und zirkelförmig zurundet, unter dem Bauch aber eine starke Einbiegung macht, und mit einer etwas verlän- gerten stumpfen Spitze sich endiget. -- Die offene Blu- me sitzt oben flach auf, und ist meist mit Falten oder Fleischperlen umgeben. Der Stiel ist 1 Zoll, 4 bis- weilen 6 Linien lang und hat manchesmal einen Fleisch- anwuchs, der ihn auf die Seite drückt, allermeist aber stehet er gerade aus und scheint eingesteckt. -- Die Schale ist seladongrün in ihrem besten Reifepunct, und wird erst gelblich, wenn sie passiret. Auf der Son-
VII. Claſſe, Ruſſeletten. Taf. 23.
ſind mittelmäßig ſtark, hellbraun und unpunctirt: die Augen nicht groß, ſpitz, anliegend, gelbbraun, und haben hohe Augenträger. Das Blatt iſt ziemlich groß, länglich rund, dunkelgrün, fein gezähnt.
181. Das Geishirtle. Fig. 181.
Der Name läßt vermuthen, woher dieſe allgemei- nen Beifall findende, gute teutſche Nationalfrucht kom- me. Sie wurde von einem Geishirten im Wirtembergi- ſchen, in der Gegend von Stutgart zuerſt entdeckt und erzogen, von dem ſie noch den Namen führt. Sie iſt eine wahre Ruſſelet, und könnte füglich die teutſche Ruſſelet heißen. — Ihre Größe iſt ſehr mittelmäßig, und hat in ihrer gröſten Vollkommenheit auf dem Hoch- ſtamm (— auf Zwergſtämmen wird bekanntlich alles Obſt größer —) nicht über 2 Zoll in der Breite und 2 Zoll 2 Linien in der Höhe. Ihre Geſtalt iſt meiſt perl- förmig, ſelten kreiſelförmig. Der Bauch ſitzt in der obern Hälfte der Frucht nach der Blume, da ſie ſich ſanft und zirkelförmig zurundet, unter dem Bauch aber eine ſtarke Einbiegung macht, und mit einer etwas verlän- gerten ſtumpfen Spitze ſich endiget. — Die offene Blu- me ſitzt oben flach auf, und iſt meiſt mit Falten oder Fleiſchperlen umgeben. Der Stiel iſt 1 Zoll, 4 bis- weilen 6 Linien lang und hat manchesmal einen Fleiſch- anwuchs, der ihn auf die Seite drückt, allermeiſt aber ſtehet er gerade aus und ſcheint eingeſteckt. — Die Schale iſt ſeladongrün in ihrem beſten Reifepunct, und wird erſt gelblich, wenn ſie paſſiret. Auf der Son-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0660"n="612"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">VII</hi>. <hirendition="#g">Claſſe</hi>, <hirendition="#g">Ruſſeletten</hi>. Taf. 23.</fw><lb/>ſind mittelmäßig ſtark, hellbraun und unpunctirt: die<lb/><hirendition="#g">Augen</hi> nicht groß, ſpitz, anliegend, gelbbraun, und<lb/>
haben hohe Augenträger. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt ziemlich groß,<lb/>
länglich rund, dunkelgrün, fein gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>181. <hirendition="#g">Das Geishirtle</hi>. Fig. 181.</head><lb/><p>Der Name läßt vermuthen, woher dieſe allgemei-<lb/>
nen Beifall findende, gute teutſche Nationalfrucht kom-<lb/>
me. Sie wurde von einem Geishirten im Wirtembergi-<lb/>ſchen, in der Gegend von Stutgart zuerſt entdeckt und<lb/>
erzogen, von dem ſie noch den Namen führt. Sie iſt<lb/>
eine wahre Ruſſelet, und könnte füglich die <hirendition="#g">teutſche<lb/>
Ruſſelet</hi> heißen. — Ihre Größe iſt ſehr mittelmäßig,<lb/>
und hat in ihrer gröſten Vollkommenheit auf dem Hoch-<lb/>ſtamm (— auf Zwergſtämmen wird bekanntlich alles<lb/>
Obſt größer —) nicht über 2 Zoll in der Breite und<lb/>
2 Zoll 2 Linien in der Höhe. Ihre Geſtalt iſt meiſt perl-<lb/>
förmig, ſelten kreiſelförmig. Der Bauch ſitzt in der<lb/>
obern Hälfte der Frucht nach der Blume, da ſie ſich ſanft<lb/>
und zirkelförmig zurundet, unter dem Bauch aber eine<lb/>ſtarke Einbiegung macht, und mit einer etwas verlän-<lb/>
gerten ſtumpfen Spitze ſich endiget. — Die offene <hirendition="#g">Blu</hi>-<lb/><hirendition="#g">me</hi>ſitzt oben flach auf, und iſt meiſt mit Falten oder<lb/>
Fleiſchperlen umgeben. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt 1 Zoll, 4 bis-<lb/>
weilen 6 Linien lang und hat manchesmal einen Fleiſch-<lb/>
anwuchs, der ihn auf die Seite drückt, allermeiſt aber<lb/>ſtehet er gerade aus und ſcheint eingeſteckt. — Die<lb/><hirendition="#g">Schale</hi> iſt ſeladongrün in ihrem beſten Reifepunct,<lb/>
und wird erſt gelblich, wenn ſie paſſiret. Auf der Son-<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[612/0660]
VII. Claſſe, Ruſſeletten. Taf. 23.
ſind mittelmäßig ſtark, hellbraun und unpunctirt: die
Augen nicht groß, ſpitz, anliegend, gelbbraun, und
haben hohe Augenträger. Das Blatt iſt ziemlich groß,
länglich rund, dunkelgrün, fein gezähnt.
181. Das Geishirtle. Fig. 181.
Der Name läßt vermuthen, woher dieſe allgemei-
nen Beifall findende, gute teutſche Nationalfrucht kom-
me. Sie wurde von einem Geishirten im Wirtembergi-
ſchen, in der Gegend von Stutgart zuerſt entdeckt und
erzogen, von dem ſie noch den Namen führt. Sie iſt
eine wahre Ruſſelet, und könnte füglich die teutſche
Ruſſelet heißen. — Ihre Größe iſt ſehr mittelmäßig,
und hat in ihrer gröſten Vollkommenheit auf dem Hoch-
ſtamm (— auf Zwergſtämmen wird bekanntlich alles
Obſt größer —) nicht über 2 Zoll in der Breite und
2 Zoll 2 Linien in der Höhe. Ihre Geſtalt iſt meiſt perl-
förmig, ſelten kreiſelförmig. Der Bauch ſitzt in der
obern Hälfte der Frucht nach der Blume, da ſie ſich ſanft
und zirkelförmig zurundet, unter dem Bauch aber eine
ſtarke Einbiegung macht, und mit einer etwas verlän-
gerten ſtumpfen Spitze ſich endiget. — Die offene Blu-
me ſitzt oben flach auf, und iſt meiſt mit Falten oder
Fleiſchperlen umgeben. Der Stiel iſt 1 Zoll, 4 bis-
weilen 6 Linien lang und hat manchesmal einen Fleiſch-
anwuchs, der ihn auf die Seite drückt, allermeiſt aber
ſtehet er gerade aus und ſcheint eingeſteckt. — Die
Schale iſt ſeladongrün in ihrem beſten Reifepunct,
und wird erſt gelblich, wenn ſie paſſiret. Auf der Son-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/660>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.