kleine Anflüge von rauem Rost, besonders stark um die Blume. -- Das Fleisch ist außerordentlich zart, und fast schmelzend, voller Saft, und hat einen zuckerhaften angenehmen Geschmack, ob schon nicht müskirt. -- Die Frucht zeitigt vom Ende August bis Michaelis, und wird nicht gerne teig. Sie hält sich bis 3 Wochen auf dem Lager, und wird schmackhafter und saftiger, wenn man sie vor der vollen Zeitigung abnimmt und nachrei- fen lässet.
Der Baum wird überaus groß und sehr frucht- bar. Seine Sommertriebe sind lang, schlank, et- was wollig, grünröthlich, hinten olivengrün, äußerst fein punctirt: die Augen sehr lang, rund und sehr spitz, wollig, dunkelbraun, auf flachen, ungerippten Trägern. Das Blatt ist lang, schmal, vorne und gegen den Stiel spitz zulaufend, mattgrün, gegen oben etwas wollig, ganz ungezähnt und lang gestielt.
67. Die rothbackigte Sommer-Zuckerbirne. Fig. 67.
Eine sehr schöne, delikate und auch für die Oeko- nomie recht nützliche Sommerbirne, von mittelmäßiger Größe, 2 Zoll 9 Linien lang und stark 2 Zoll dick. Ihre Gestalt ist birnförmig. Ihre dickste Wölbung ist weit oben, da sie sich um die Blume gefällig und etwas platt zurundet. Nach dem Stiel zu macht sie eine starke Ein- biegung, und endiget sich mit einer langen, kegelförmi- gen Spitze. -- Die Blume sitzet meist flach und ist mit kleinen Höckern eingezwängt, die aber die Rundung
30
A. Sommerbirnen. Taf. 18.
kleine Anflüge von rauem Roſt, beſonders ſtark um die Blume. — Das Fleiſch iſt außerordentlich zart, und faſt ſchmelzend, voller Saft, und hat einen zuckerhaften angenehmen Geſchmack, ob ſchon nicht müskirt. — Die Frucht zeitigt vom Ende Auguſt bis Michaelis, und wird nicht gerne teig. Sie hält ſich bis 3 Wochen auf dem Lager, und wird ſchmackhafter und ſaftiger, wenn man ſie vor der vollen Zeitigung abnimmt und nachrei- fen läſſet.
Der Baum wird überaus groß und ſehr frucht- bar. Seine Sommertriebe ſind lang, ſchlank, et- was wollig, grünröthlich, hinten olivengrün, äußerſt fein punctirt: die Augen ſehr lang, rund und ſehr ſpitz, wollig, dunkelbraun, auf flachen, ungerippten Trägern. Das Blatt iſt lang, ſchmal, vorne und gegen den Stiel ſpitz zulaufend, mattgrün, gegen oben etwas wollig, ganz ungezähnt und lang geſtielt.
67. Die rothbackigte Sommer-Zuckerbirne. Fig. 67.
Eine ſehr ſchöne, delikate und auch für die Oeko- nomie recht nützliche Sommerbirne, von mittelmäßiger Größe, 2 Zoll 9 Linien lang und ſtark 2 Zoll dick. Ihre Geſtalt iſt birnförmig. Ihre dickſte Wölbung iſt weit oben, da ſie ſich um die Blume gefällig und etwas platt zurundet. Nach dem Stiel zu macht ſie eine ſtarke Ein- biegung, und endiget ſich mit einer langen, kegelförmi- gen Spitze. — Die Blume ſitzet meiſt flach und iſt mit kleinen Höckern eingezwängt, die aber die Rundung
30
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0513"n="465"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">A</hi>. <hirendition="#g">Sommerbirnen</hi>. Taf. 18.</fw><lb/>
kleine Anflüge von rauem Roſt, beſonders ſtark um die<lb/>
Blume. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt außerordentlich zart, und<lb/>
faſt ſchmelzend, voller Saft, und hat einen zuckerhaften<lb/>
angenehmen Geſchmack, ob ſchon nicht müskirt. — Die<lb/>
Frucht <hirendition="#g">zeitigt</hi> vom Ende Auguſt bis Michaelis, und<lb/>
wird nicht gerne teig. Sie hält ſich bis 3 Wochen auf<lb/>
dem Lager, und wird ſchmackhafter und ſaftiger, wenn<lb/>
man ſie vor der vollen Zeitigung abnimmt und nachrei-<lb/>
fen läſſet.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird überaus groß und ſehr frucht-<lb/>
bar. Seine <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind lang, ſchlank, et-<lb/>
was wollig, grünröthlich, hinten olivengrün, äußerſt<lb/>
fein punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi>ſehr lang, rund und ſehr<lb/>ſpitz, wollig, dunkelbraun, auf flachen, ungerippten<lb/>
Trägern. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt lang, ſchmal, vorne und<lb/>
gegen den Stiel ſpitz zulaufend, mattgrün, gegen oben<lb/>
etwas wollig, ganz ungezähnt und lang geſtielt.</p></div><lb/><divn="5"><head>67. <hirendition="#g">Die rothbackigte Sommer</hi>-<hirendition="#g">Zuckerbirne</hi>.<lb/>
Fig. 67.</head><lb/><p>Eine ſehr ſchöne, delikate und auch für die Oeko-<lb/>
nomie recht nützliche Sommerbirne, von mittelmäßiger<lb/>
Größe, 2 Zoll 9 Linien lang und ſtark 2 Zoll dick. Ihre<lb/>
Geſtalt iſt birnförmig. Ihre dickſte Wölbung iſt weit<lb/>
oben, da ſie ſich um die Blume gefällig und etwas platt<lb/>
zurundet. Nach dem Stiel zu macht ſie eine ſtarke Ein-<lb/>
biegung, und endiget ſich mit einer langen, kegelförmi-<lb/>
gen Spitze. — Die <hirendition="#g">Blume</hi>ſitzet meiſt flach und iſt<lb/>
mit kleinen Höckern eingezwängt, die aber die Rundung<lb/><fwplace="bottom"type="sig">30</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[465/0513]
A. Sommerbirnen. Taf. 18.
kleine Anflüge von rauem Roſt, beſonders ſtark um die
Blume. — Das Fleiſch iſt außerordentlich zart, und
faſt ſchmelzend, voller Saft, und hat einen zuckerhaften
angenehmen Geſchmack, ob ſchon nicht müskirt. — Die
Frucht zeitigt vom Ende Auguſt bis Michaelis, und
wird nicht gerne teig. Sie hält ſich bis 3 Wochen auf
dem Lager, und wird ſchmackhafter und ſaftiger, wenn
man ſie vor der vollen Zeitigung abnimmt und nachrei-
fen läſſet.
Der Baum wird überaus groß und ſehr frucht-
bar. Seine Sommertriebe ſind lang, ſchlank, et-
was wollig, grünröthlich, hinten olivengrün, äußerſt
fein punctirt: die Augen ſehr lang, rund und ſehr
ſpitz, wollig, dunkelbraun, auf flachen, ungerippten
Trägern. Das Blatt iſt lang, ſchmal, vorne und
gegen den Stiel ſpitz zulaufend, mattgrün, gegen oben
etwas wollig, ganz ungezähnt und lang geſtielt.
67. Die rothbackigte Sommer-Zuckerbirne.
Fig. 67.
Eine ſehr ſchöne, delikate und auch für die Oeko-
nomie recht nützliche Sommerbirne, von mittelmäßiger
Größe, 2 Zoll 9 Linien lang und ſtark 2 Zoll dick. Ihre
Geſtalt iſt birnförmig. Ihre dickſte Wölbung iſt weit
oben, da ſie ſich um die Blume gefällig und etwas platt
zurundet. Nach dem Stiel zu macht ſie eine ſtarke Ein-
biegung, und endiget ſich mit einer langen, kegelförmi-
gen Spitze. — Die Blume ſitzet meiſt flach und iſt
mit kleinen Höckern eingezwängt, die aber die Rundung
30
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/513>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.