Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

B. Herbstbirnen. Taf. 16.
gen sehr kurz, unten breit und wenig abstehend, auf
wulstigen, vorstehenden Augenträgern. Das Blatt
ist groß, länglich, oft rinnenförmig zusammengebogen
und seicht gezähnt.

26. Die graue Dechantsbirne. Doyenne gris. Fig. 26.

Diese köstliche Tafelfrucht ist von mittelmäßiger
Größe, 2 Zoll 5 Linien lang und 2 Zoll 3 Linien dick.
Ihre Form ist also rundlich, und gleichet ganz den rund-
lichen Beurre blanc. Ihr Bauch befindet sich ober der
Mitte gegen die Blume zu, und rundet sich daselbst
sanft abnehmend zu, macht aber doch eine kleine platte
Fläche, worinnen die geschlossene Blume in einer
schönen Einsenkung sitzt und bisweilen mit einigen Er-
habenheiten umgeben ist. Gegen den Stiel zu nimmt
die Frucht etwas mehr ab, bleibt aber immer gewölbt,
und endiget sich entweder stumpf zugerundet, oder mit
einer stark abgestumpften Spitze, in welcher der kurze,
dicke Stiel in einer engen und starken Höhle stehet,
die mit einigen Fleischhöckern umgeben ist. -- Die
Schale ist fein und dünne, glatt, im Grunde gelblich,
aber ganz mit einem dünnen zimmetfarbigen Rost über-
zogen, der am stärksten um die Blumen- und Stielwöl-
bung erscheint. Auf der Sonnenseite hat sie eine röth-
lich schillernde Goldfarbe, und genau betrachtet, entdeck[t]
man viele äußerst feine röthliche Puncte. -- Das
Fleisch ist schön weiß, voll Saft, schmelzend und von
einem erhabenen, rosenartigem Geschmack und Parfüm,

B. Herbſtbirnen. Taf. 16.
gen ſehr kurz, unten breit und wenig abſtehend, auf
wulſtigen, vorſtehenden Augenträgern. Das Blatt
iſt groß, länglich, oft rinnenförmig zuſammengebogen
und ſeicht gezähnt.

26. Die graue Dechantsbirne. Doyenne gris. Fig. 26.

Dieſe köſtliche Tafelfrucht iſt von mittelmäßiger
Größe, 2 Zoll 5 Linien lang und 2 Zoll 3 Linien dick.
Ihre Form iſt alſo rundlich, und gleichet ganz den rund-
lichen Beurré blanc. Ihr Bauch befindet ſich ober der
Mitte gegen die Blume zu, und rundet ſich daſelbſt
ſanft abnehmend zu, macht aber doch eine kleine platte
Fläche, worinnen die geſchloſſene Blume in einer
ſchönen Einſenkung ſitzt und bisweilen mit einigen Er-
habenheiten umgeben iſt. Gegen den Stiel zu nimmt
die Frucht etwas mehr ab, bleibt aber immer gewölbt,
und endiget ſich entweder ſtumpf zugerundet, oder mit
einer ſtark abgeſtumpften Spitze, in welcher der kurze,
dicke Stiel in einer engen und ſtarken Höhle ſtehet,
die mit einigen Fleiſchhöckern umgeben iſt. — Die
Schale iſt fein und dünne, glatt, im Grunde gelblich,
aber ganz mit einem dünnen zimmetfarbigen Roſt über-
zogen, der am ſtärkſten um die Blumen- und Stielwöl-
bung erſcheint. Auf der Sonnenſeite hat ſie eine röth-
lich ſchillernde Goldfarbe, und genau betrachtet, entdeck[t]
man viele äußerſt feine röthliche Puncte. — Das
Fleiſch iſt ſchön weiß, voll Saft, ſchmelzend und von
einem erhabenen, roſenartigem Geſchmack und Parfüm,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0467" n="419"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">B</hi>. <hi rendition="#g">Herb&#x017F;tbirnen</hi>. Taf. 16.</fw><lb/><hi rendition="#g">gen</hi> &#x017F;ehr kurz, unten breit und wenig ab&#x017F;tehend, auf<lb/>
wul&#x017F;tigen, vor&#x017F;tehenden <hi rendition="#g">Augenträgern</hi>. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi><lb/>
i&#x017F;t groß, länglich, oft rinnenförmig zu&#x017F;ammengebogen<lb/>
und &#x017F;eicht gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>26. <hi rendition="#g">Die graue Dechantsbirne</hi>. <hi rendition="#aq">Doyenne gris.</hi> Fig. 26.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;e kö&#x017F;tliche Tafelfrucht i&#x017F;t von mittelmäßiger<lb/>
Größe, 2 Zoll 5 Linien lang und 2 Zoll 3 Linien dick.<lb/>
Ihre Form i&#x017F;t al&#x017F;o rundlich, und gleichet ganz den rund-<lb/>
lichen <hi rendition="#aq">Beurré blanc.</hi> Ihr Bauch befindet &#x017F;ich ober der<lb/>
Mitte gegen die Blume zu, und rundet &#x017F;ich da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
&#x017F;anft abnehmend zu, macht aber doch eine kleine platte<lb/>
Fläche, worinnen die ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ene <hi rendition="#g">Blume</hi> in einer<lb/>
&#x017F;chönen Ein&#x017F;enkung &#x017F;itzt und bisweilen mit einigen Er-<lb/>
habenheiten umgeben i&#x017F;t. Gegen den Stiel zu nimmt<lb/>
die Frucht etwas mehr ab, bleibt aber immer gewölbt,<lb/>
und endiget &#x017F;ich entweder &#x017F;tumpf zugerundet, oder mit<lb/>
einer &#x017F;tark abge&#x017F;tumpften Spitze, in welcher der kurze,<lb/>
dicke <hi rendition="#g">Stiel</hi> in einer engen und &#x017F;tarken Höhle &#x017F;tehet,<lb/>
die mit einigen Flei&#x017F;chhöckern umgeben i&#x017F;t. &#x2014; Die<lb/><hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t fein und dünne, glatt, im Grunde gelblich,<lb/>
aber ganz mit einem dünnen zimmetfarbigen Ro&#x017F;t über-<lb/>
zogen, der am &#x017F;tärk&#x017F;ten um die Blumen- und Stielwöl-<lb/>
bung er&#x017F;cheint. Auf der Sonnen&#x017F;eite hat &#x017F;ie eine röth-<lb/>
lich &#x017F;chillernde Goldfarbe, und genau betrachtet, entdeck<supplied>t</supplied><lb/>
man viele äußer&#x017F;t feine röthliche Puncte. &#x2014; Das<lb/><hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t &#x017F;chön weiß, voll Saft, &#x017F;chmelzend und von<lb/>
einem erhabenen, ro&#x017F;enartigem Ge&#x017F;chmack und Parfüm,<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[419/0467] B. Herbſtbirnen. Taf. 16. gen ſehr kurz, unten breit und wenig abſtehend, auf wulſtigen, vorſtehenden Augenträgern. Das Blatt iſt groß, länglich, oft rinnenförmig zuſammengebogen und ſeicht gezähnt. 26. Die graue Dechantsbirne. Doyenne gris. Fig. 26. Dieſe köſtliche Tafelfrucht iſt von mittelmäßiger Größe, 2 Zoll 5 Linien lang und 2 Zoll 3 Linien dick. Ihre Form iſt alſo rundlich, und gleichet ganz den rund- lichen Beurré blanc. Ihr Bauch befindet ſich ober der Mitte gegen die Blume zu, und rundet ſich daſelbſt ſanft abnehmend zu, macht aber doch eine kleine platte Fläche, worinnen die geſchloſſene Blume in einer ſchönen Einſenkung ſitzt und bisweilen mit einigen Er- habenheiten umgeben iſt. Gegen den Stiel zu nimmt die Frucht etwas mehr ab, bleibt aber immer gewölbt, und endiget ſich entweder ſtumpf zugerundet, oder mit einer ſtark abgeſtumpften Spitze, in welcher der kurze, dicke Stiel in einer engen und ſtarken Höhle ſtehet, die mit einigen Fleiſchhöckern umgeben iſt. — Die Schale iſt fein und dünne, glatt, im Grunde gelblich, aber ganz mit einem dünnen zimmetfarbigen Roſt über- zogen, der am ſtärkſten um die Blumen- und Stielwöl- bung erſcheint. Auf der Sonnenſeite hat ſie eine röth- lich ſchillernde Goldfarbe, und genau betrachtet, entdeckt man viele äußerſt feine röthliche Puncte. — Das Fleiſch iſt ſchön weiß, voll Saft, ſchmelzend und von einem erhabenen, roſenartigem Geſchmack und Parfüm,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/467
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/467>, abgerufen am 21.12.2024.