Rosenäpfel -- eine Ordnung von den Familien der Cal- villen. S. Abh. Rosenäpfel.
Rost -- Rostanflüge sind hellere oder dunklere braune oder graue Flecken, von verschieden gestaltetem Umfang, so sich auf den Obstfrüchten öfters befinden. -- Rostfi- guren, Rostcharactere sind verschieden gestaltete schmale, dergleichen braune oder graue Linien, Züge in die Länge und in die Queere, etc. -- Rostüberzüge, wenn die ganze Frucht damit bekleidet ist.
S.
Schaft, Stamm -- heißt der Haupttheil des Baums, von der Wurzel an bis zur Krone. -- Es wird oft pars pro toto gesagt: ein schöner Stamm, oder Baum.
Schale -- heißt bey dem Kernobst die lederartige Haut, womit die Frucht zu ihrer Bedeckung und andern Absich- ten der Natur überzogen ist, und worauf sich auch für das Auge so vielfältige schöne und einladende Farben, Puncte etc. zeigen. -- Die Schale der Aepfel ist ge- wöhnlich zäher und vester, als der Birnen. Jene ist bisweilen fettig anzufühlen, und läßt auch nicht zu, auf dieselbe zu schreiben. -- Manche Früchte haben eine zar- te, dünne Schale, andere eine stärkere. Bey Birnen ist oft die Schale inwendig sandig, das bey Aepfeln nie statt findet. -- In manchen Gegenden spricht man auch Schäl- fe, corrupt von Schale. Eigentlicher sollte es Haut heißen, zum Unterschied des Schalenobstes mit harter Schale, Nüsse, Mandeln etc. Weil aber einmal das Wort Schälen, von der Haut befreyen, angenommen ist, so heißt die Haut des Kernobstes auch Schale.
Scherbenbäumchen. -- S. Orangeriebäumchen.
Schröpfen einen Baum -- heißt ihm die Rinde an verschiedenen Orten öffnen, durch 2 bis 3 Zoll lange und
Terminologien.
Roſenäpfel — eine Ordnung von den Familien der Cal- villen. S. Abh. Roſenäpfel.
Roſt — Roſtanflüge ſind hellere oder dunklere braune oder graue Flecken, von verſchieden geſtaltetem Umfang, ſo ſich auf den Obſtfrüchten öfters befinden. — Roſtfi- guren, Roſtcharactere ſind verſchieden geſtaltete ſchmale, dergleichen braune oder graue Linien, Züge in die Länge und in die Queere, ꝛc. — Roſtüberzüge, wenn die ganze Frucht damit bekleidet iſt.
S.
Schaft, Stamm — heißt der Haupttheil des Baums, von der Wurzel an bis zur Krone. — Es wird oft pars pro toto geſagt: ein ſchöner Stamm, oder Baum.
Schale — heißt bey dem Kernobſt die lederartige Haut, womit die Frucht zu ihrer Bedeckung und andern Abſich- ten der Natur überzogen iſt, und worauf ſich auch für das Auge ſo vielfältige ſchöne und einladende Farben, Puncte ꝛc. zeigen. — Die Schale der Aepfel iſt ge- wöhnlich zäher und veſter, als der Birnen. Jene iſt bisweilen fettig anzufühlen, und läßt auch nicht zu, auf dieſelbe zu ſchreiben. — Manche Früchte haben eine zar- te, dünne Schale, andere eine ſtärkere. Bey Birnen iſt oft die Schale inwendig ſandig, das bey Aepfeln nie ſtatt findet. — In manchen Gegenden ſpricht man auch Schäl- fe, corrupt von Schale. Eigentlicher ſollte es Haut heißen, zum Unterſchied des Schalenobſtes mit harter Schale, Nüſſe, Mandeln ꝛc. Weil aber einmal das Wort Schälen, von der Haut befreyen, angenommen iſt, ſo heißt die Haut des Kernobſtes auch Schale.
Scherbenbäumchen. — S. Orangeriebäumchen.
Schröpfen einen Baum — heißt ihm die Rinde an verſchiedenen Orten öffnen, durch 2 bis 3 Zoll lange und
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[XLIII/0043]
Terminologien.
Roſenäpfel — eine Ordnung von den Familien der Cal-
villen. S. Abh. Roſenäpfel.
Roſt — Roſtanflüge ſind hellere oder dunklere braune
oder graue Flecken, von verſchieden geſtaltetem Umfang,
ſo ſich auf den Obſtfrüchten öfters befinden. — Roſtfi-
guren, Roſtcharactere ſind verſchieden geſtaltete
ſchmale, dergleichen braune oder graue Linien, Züge in
die Länge und in die Queere, ꝛc. — Roſtüberzüge,
wenn die ganze Frucht damit bekleidet iſt.
S.
Schaft, Stamm — heißt der Haupttheil des Baums,
von der Wurzel an bis zur Krone. — Es wird oft pars
pro toto geſagt: ein ſchöner Stamm, oder Baum.
Schale — heißt bey dem Kernobſt die lederartige Haut,
womit die Frucht zu ihrer Bedeckung und andern Abſich-
ten der Natur überzogen iſt, und worauf ſich auch für
das Auge ſo vielfältige ſchöne und einladende Farben,
Puncte ꝛc. zeigen. — Die Schale der Aepfel iſt ge-
wöhnlich zäher und veſter, als der Birnen. Jene iſt
bisweilen fettig anzufühlen, und läßt auch nicht zu, auf
dieſelbe zu ſchreiben. — Manche Früchte haben eine zar-
te, dünne Schale, andere eine ſtärkere. Bey Birnen iſt
oft die Schale inwendig ſandig, das bey Aepfeln nie ſtatt
findet. — In manchen Gegenden ſpricht man auch Schäl-
fe, corrupt von Schale. Eigentlicher ſollte es Haut
heißen, zum Unterſchied des Schalenobſtes mit harter
Schale, Nüſſe, Mandeln ꝛc. Weil aber einmal das Wort
Schälen, von der Haut befreyen, angenommen iſt, ſo
heißt die Haut des Kernobſtes auch Schale.
Scherbenbäumchen. — S. Orangeriebäumchen.
Schröpfen einen Baum — heißt ihm die Rinde an
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. XLIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/43>, abgerufen am 21.11.2024.
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