Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
C. Winter-Aepfel. Taf. 12.

Der Baum wird sehr groß, gesund und alt,
und kommt auch in rauen Gegenden fort: ist sehr frucht-
bar und in seiner Blüthe nicht empfindlich. Seine
Sommertriebe sind braunröthlich und sparsam punc-
tirt: die Augen klein, herzförmig, und haben kurze
Augenträger: das Blatt langoval, am Stiel spitzer
als nach vorne, und scharf gezähnt.

239. Der Neutzerling. Fig. 239.

Ebenfalls ein guter Wirthschaftsapfel, an Größe
und Form einem mittelmäßig großen Borsdörfer ähn-
lich, gewöhnlich 2 Zoll breit und 11/2 Zoll hoch: und ob
er schon plattrund ist, so läuft er doch etwas weniges
abnehmend gegen die Blume zu. Diese bleibt oft
lange grün, und stehet in einer ziemlich flachen Einsen-
kung, mit feinen Rippchen umgeben, die aber die Run-
dung der Frucht rein lassen. Der Stiel ist dünne und
fast 1 Zoll lang, und stehet in einer seichten Höhle, die
bald grün, bald rostfärbig ist. -- Die Schale ist
gelb und rund herum roth gestreift, am häufigsten aber
an der Sonnenseite, die noch dabey roth punctiret ist.
Die eigentliche Puncte aber sind grau, und finden sich
auch öfters Rostflecken. -- Das Fleisch ist weiß, fein,
vest, sehr saftig, und von einem angenehmen, zucker-
haften Geschmack, nicht ohne Gewürz. -- Die Frucht
reift im November, und hält sich bis in den Sommer.

Der Baum macht ein schönes, obgleich nicht sehr
großes, gesundes Gewächs, und hat in seiner Vegeta-
tion viele Aehnlichkeit mit dem Borsdörfer. Seine

C. Winter-Aepfel. Taf. 12.

Der Baum wird ſehr groß, geſund und alt,
und kommt auch in rauen Gegenden fort: iſt ſehr frucht-
bar und in ſeiner Blüthe nicht empfindlich. Seine
Sommertriebe ſind braunröthlich und ſparſam punc-
tirt: die Augen klein, herzförmig, und haben kurze
Augenträger: das Blatt langoval, am Stiel ſpitzer
als nach vorne, und ſcharf gezähnt.

239. Der Neutzerling. Fig. 239.

Ebenfalls ein guter Wirthſchaftsapfel, an Größe
und Form einem mittelmäßig großen Borsdörfer ähn-
lich, gewöhnlich 2 Zoll breit und 1½ Zoll hoch: und ob
er ſchon plattrund iſt, ſo läuft er doch etwas weniges
abnehmend gegen die Blume zu. Dieſe bleibt oft
lange grün, und ſtehet in einer ziemlich flachen Einſen-
kung, mit feinen Rippchen umgeben, die aber die Run-
dung der Frucht rein laſſen. Der Stiel iſt dünne und
faſt 1 Zoll lang, und ſtehet in einer ſeichten Höhle, die
bald grün, bald roſtfärbig iſt. — Die Schale iſt
gelb und rund herum roth geſtreift, am häufigſten aber
an der Sonnenſeite, die noch dabey roth punctiret iſt.
Die eigentliche Puncte aber ſind grau, und finden ſich
auch öfters Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt weiß, fein,
veſt, ſehr ſaftig, und von einem angenehmen, zucker-
haften Geſchmack, nicht ohne Gewürz. — Die Frucht
reift im November, und hält ſich bis in den Sommer.

Der Baum macht ein ſchönes, obgleich nicht ſehr
großes, geſundes Gewächs, und hat in ſeiner Vegeta-
tion viele Aehnlichkeit mit dem Borsdörfer. Seine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0363" n="315"/>
                <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Aepfel</hi>. Taf. 12.</fw><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird &#x017F;ehr groß, ge&#x017F;und und alt,<lb/>
und kommt auch in rauen Gegenden fort: i&#x017F;t &#x017F;ehr frucht-<lb/>
bar und in &#x017F;einer Blüthe nicht empfindlich. Seine<lb/><hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind braunröthlich und &#x017F;par&#x017F;am punc-<lb/>
tirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi> klein, herzförmig, und haben kurze<lb/>
Augenträger: das <hi rendition="#g">Blatt</hi> langoval, am Stiel &#x017F;pitzer<lb/>
als nach vorne, und &#x017F;charf gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>239. <hi rendition="#g">Der Neutzerling</hi>. Fig. 239.</head><lb/>
                <p>Ebenfalls ein guter Wirth&#x017F;chaftsapfel, an Größe<lb/>
und Form einem mittelmäßig großen Borsdörfer ähn-<lb/>
lich, gewöhnlich 2 Zoll breit und 1½ Zoll hoch: und ob<lb/>
er &#x017F;chon plattrund i&#x017F;t, &#x017F;o läuft er doch etwas weniges<lb/>
abnehmend gegen die <hi rendition="#g">Blume</hi> zu. Die&#x017F;e bleibt oft<lb/>
lange grün, und &#x017F;tehet in einer ziemlich flachen Ein&#x017F;en-<lb/>
kung, mit feinen Rippchen umgeben, die aber die Run-<lb/>
dung der Frucht rein la&#x017F;&#x017F;en. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t dünne und<lb/>
fa&#x017F;t 1 Zoll lang, und &#x017F;tehet in einer &#x017F;eichten Höhle, die<lb/>
bald grün, bald ro&#x017F;tfärbig i&#x017F;t. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t<lb/>
gelb und rund herum roth ge&#x017F;treift, am häufig&#x017F;ten aber<lb/>
an der Sonnen&#x017F;eite, die noch dabey roth punctiret i&#x017F;t.<lb/>
Die eigentliche Puncte aber &#x017F;ind grau, und finden &#x017F;ich<lb/>
auch öfters Ro&#x017F;tflecken. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t weiß, fein,<lb/>
ve&#x017F;t, &#x017F;ehr &#x017F;aftig, und von einem angenehmen, zucker-<lb/>
haften Ge&#x017F;chmack, nicht ohne Gewürz. &#x2014; Die Frucht<lb/><hi rendition="#g">reift</hi> im November, und hält &#x017F;ich bis in den Sommer.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> macht ein &#x017F;chönes, obgleich nicht &#x017F;ehr<lb/>
großes, ge&#x017F;undes Gewächs, und hat in &#x017F;einer Vegeta-<lb/>
tion viele Aehnlichkeit mit dem Borsdörfer. Seine<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[315/0363] C. Winter-Aepfel. Taf. 12. Der Baum wird ſehr groß, geſund und alt, und kommt auch in rauen Gegenden fort: iſt ſehr frucht- bar und in ſeiner Blüthe nicht empfindlich. Seine Sommertriebe ſind braunröthlich und ſparſam punc- tirt: die Augen klein, herzförmig, und haben kurze Augenträger: das Blatt langoval, am Stiel ſpitzer als nach vorne, und ſcharf gezähnt. 239. Der Neutzerling. Fig. 239. Ebenfalls ein guter Wirthſchaftsapfel, an Größe und Form einem mittelmäßig großen Borsdörfer ähn- lich, gewöhnlich 2 Zoll breit und 1½ Zoll hoch: und ob er ſchon plattrund iſt, ſo läuft er doch etwas weniges abnehmend gegen die Blume zu. Dieſe bleibt oft lange grün, und ſtehet in einer ziemlich flachen Einſen- kung, mit feinen Rippchen umgeben, die aber die Run- dung der Frucht rein laſſen. Der Stiel iſt dünne und faſt 1 Zoll lang, und ſtehet in einer ſeichten Höhle, die bald grün, bald roſtfärbig iſt. — Die Schale iſt gelb und rund herum roth geſtreift, am häufigſten aber an der Sonnenſeite, die noch dabey roth punctiret iſt. Die eigentliche Puncte aber ſind grau, und finden ſich auch öfters Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt weiß, fein, veſt, ſehr ſaftig, und von einem angenehmen, zucker- haften Geſchmack, nicht ohne Gewürz. — Die Frucht reift im November, und hält ſich bis in den Sommer. Der Baum macht ein ſchönes, obgleich nicht ſehr großes, geſundes Gewächs, und hat in ſeiner Vegeta- tion viele Aehnlichkeit mit dem Borsdörfer. Seine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/363
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/363>, abgerufen am 21.11.2024.