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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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IV. Cl. III. Ordn. plattrunde Aepfel. Taf. 12.
Nebel, Höherauch oder einige Blitze vernichtet wird.
Seine Sommerschosse sind dunkelbraun, wollig
und stark punctirt: die Augen klein, wolligt und ha-
ben sehr breite Augenträger.

236. Der weiße Matapfel.

Dieses ist wieder eine Varietät von dem braunen,
und heißet der weiße, weil er bey weitem nicht so viele
Farbe hat, und allermeist gelb ist. Seine Form und
Größe ist dieselbe des vorhergehenden, so wie auch die
Blume, Stiel etc., nur finden sich oft mehrere größere,
und auch solche, die etwas hochaussehend sind. Aber
seine Schale ist gelb und auf der Sonnenseite stets von
der Blume bis zum Stiel mit abgesetzten dunkelrothen
Streifen besetzt und dazwischen roth getuscht, manche
sehr besonnte Früchte aber sind ganz mit rothen Strichen
bemahlt. Diese Frucht riecht auch stark violenartig
und hat eben das lockere, körnigte Fleisch, mit ziemlich
starkem, nur nicht so durchdringenden Gewürzgeschmack,
als der braune. Seine Reife und Haltbarkeit ist
die nemliche, so wie auch der Baum und sein Wuchs,
nur sind seine Sommertriebe etwas heller.

237. Der leichte Matapfel. Fig. 237.

Dieses ist ein bloßer Wirthschaftsapfel, aber als
solcher schätzbar. In seiner Form ist er sehr verschieden.
Eigentlich ist er plattrund; er hat aber nicht nur auf
einem und demselben Baum etwas hochaussehende

IV. Cl. III. Ordn. plattrunde Aepfel. Taf. 12.
Nebel, Höherauch oder einige Blitze vernichtet wird.
Seine Sommerſchoſſe ſind dunkelbraun, wollig
und ſtark punctirt: die Augen klein, wolligt und ha-
ben ſehr breite Augenträger.

236. Der weiße Matapfel.

Dieſes iſt wieder eine Varietät von dem braunen,
und heißet der weiße, weil er bey weitem nicht ſo viele
Farbe hat, und allermeiſt gelb iſt. Seine Form und
Größe iſt dieſelbe des vorhergehenden, ſo wie auch die
Blume, Stiel ꝛc., nur finden ſich oft mehrere größere,
und auch ſolche, die etwas hochausſehend ſind. Aber
ſeine Schale iſt gelb und auf der Sonnenſeite ſtets von
der Blume bis zum Stiel mit abgeſetzten dunkelrothen
Streifen beſetzt und dazwiſchen roth getuſcht, manche
ſehr beſonnte Früchte aber ſind ganz mit rothen Strichen
bemahlt. Dieſe Frucht riecht auch ſtark violenartig
und hat eben das lockere, körnigte Fleiſch, mit ziemlich
ſtarkem, nur nicht ſo durchdringenden Gewürzgeſchmack,
als der braune. Seine Reife und Haltbarkeit iſt
die nemliche, ſo wie auch der Baum und ſein Wuchs,
nur ſind ſeine Sommertriebe etwas heller.

237. Der leichte Matapfel. Fig. 237.

Dieſes iſt ein bloßer Wirthſchaftsapfel, aber als
ſolcher ſchätzbar. In ſeiner Form iſt er ſehr verſchieden.
Eigentlich iſt er plattrund; er hat aber nicht nur auf
einem und demſelben Baum etwas hochausſehende

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[312/0360] IV. Cl. III. Ordn. plattrunde Aepfel. Taf. 12. Nebel, Höherauch oder einige Blitze vernichtet wird. Seine Sommerſchoſſe ſind dunkelbraun, wollig und ſtark punctirt: die Augen klein, wolligt und ha- ben ſehr breite Augenträger. 236. Der weiße Matapfel. Dieſes iſt wieder eine Varietät von dem braunen, und heißet der weiße, weil er bey weitem nicht ſo viele Farbe hat, und allermeiſt gelb iſt. Seine Form und Größe iſt dieſelbe des vorhergehenden, ſo wie auch die Blume, Stiel ꝛc., nur finden ſich oft mehrere größere, und auch ſolche, die etwas hochausſehend ſind. Aber ſeine Schale iſt gelb und auf der Sonnenſeite ſtets von der Blume bis zum Stiel mit abgeſetzten dunkelrothen Streifen beſetzt und dazwiſchen roth getuſcht, manche ſehr beſonnte Früchte aber ſind ganz mit rothen Strichen bemahlt. Dieſe Frucht riecht auch ſtark violenartig und hat eben das lockere, körnigte Fleiſch, mit ziemlich ſtarkem, nur nicht ſo durchdringenden Gewürzgeſchmack, als der braune. Seine Reife und Haltbarkeit iſt die nemliche, ſo wie auch der Baum und ſein Wuchs, nur ſind ſeine Sommertriebe etwas heller. 237. Der leichte Matapfel. Fig. 237. Dieſes iſt ein bloßer Wirthſchaftsapfel, aber als ſolcher ſchätzbar. In ſeiner Form iſt er ſehr verſchieden. Eigentlich iſt er plattrund; er hat aber nicht nur auf einem und demſelben Baum etwas hochausſehende

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/360>, abgerufen am 03.12.2024.