Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.v. d. Zusammenhange d. Begebenh. etc. Geschäffte bemerckt zu haben) oder es wenigstenserkundigen können, und daraus die Ursach finden wollen, so muß die allgemeine Theorie der Ursa- chen einer Begebenheit, das Licht seyn, welches uns die Ursach der vorhabenden Begebenheit entde- cken muß: nehmlich sie muß uns zeigen, auf was vor Umstände und vorhergegangene Begebenheiten wir zu sehen haben, um sie aus ihren Gründen ein- zusehen. Wir müssen Eintheilungen der mensch- lichen Begebenheiten haben, die aus dem verschie- denen Ursprunge derselben hergeleitet sind, da- mit wir abnehmen können, zu welcher Art die ge- genwärtige Begebenheit gehöre, und was wir da- bey weiter zu dencken haben, um hinter die Ursa- chen zu kommen. Denn bey eintzeln Dingen ist kein ander Mittel, hinter die Eigenschafften, die nicht von selbst in die Augen fallen, zu kommen, als daß man durch den allgemeinen Begriff, darunter die Sache, als unter ihrer Art, oder ih- rem Geschlecht enthalten ist, eine Einsicht in die Sache bekomme. Wir wollen also nach Anleitung der vorher schon fürgegebenen Lehren folgende Re- geln setzen. §. 38. Handlungen, die mit einem Vergnügen verknüpfft sind, können verschiedene Ursachen haben. Wenn uns eine Handlung vorkommt, ent- in
v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc. Geſchaͤffte bemerckt zu haben) oder es wenigſtenserkundigen koͤnnen, und daraus die Urſach finden wollen, ſo muß die allgemeine Theorie der Urſa- chen einer Begebenheit, das Licht ſeyn, welches uns die Urſach der vorhabenden Begebenheit entde- cken muß: nehmlich ſie muß uns zeigen, auf was vor Umſtaͤnde und vorhergegangene Begebenheiten wir zu ſehen haben, um ſie aus ihren Gruͤnden ein- zuſehen. Wir muͤſſen Eintheilungen der menſch- lichen Begebenheiten haben, die aus dem verſchie- denen Urſprunge derſelben hergeleitet ſind, da- mit wir abnehmen koͤnnen, zu welcher Art die ge- genwaͤrtige Begebenheit gehoͤre, und was wir da- bey weiter zu dencken haben, um hinter die Urſa- chen zu kommen. Denn bey eintzeln Dingen iſt kein ander Mittel, hinter die Eigenſchafften, die nicht von ſelbſt in die Augen fallen, zu kommen, als daß man durch den allgemeinen Begriff, darunter die Sache, als unter ihrer Art, oder ih- rem Geſchlecht enthalten iſt, eine Einſicht in die Sache bekomme. Wir wollen alſo nach Anleitung der vorher ſchon fuͤrgegebenen Lehren folgende Re- geln ſetzen. §. 38. Handlungen, die mit einem Vergnuͤgen verknuͤpfft ſind, koͤnnen verſchiedene Urſachen haben. Wenn uns eine Handlung vorkommt, ent- in
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v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc.
Geſchaͤffte bemerckt zu haben) oder es wenigſtens
erkundigen koͤnnen, und daraus die Urſach finden
wollen, ſo muß die allgemeine Theorie der Urſa-
chen einer Begebenheit, das Licht ſeyn, welches
uns die Urſach der vorhabenden Begebenheit entde-
cken muß: nehmlich ſie muß uns zeigen, auf was
vor Umſtaͤnde und vorhergegangene Begebenheiten
wir zu ſehen haben, um ſie aus ihren Gruͤnden ein-
zuſehen. Wir muͤſſen Eintheilungen der menſch-
lichen Begebenheiten haben, die aus dem verſchie-
denen Urſprunge derſelben hergeleitet ſind, da-
mit wir abnehmen koͤnnen, zu welcher Art die ge-
genwaͤrtige Begebenheit gehoͤre, und was wir da-
bey weiter zu dencken haben, um hinter die Urſa-
chen zu kommen. Denn bey eintzeln Dingen iſt
kein ander Mittel, hinter die Eigenſchafften, die
nicht von ſelbſt in die Augen fallen, zu kommen,
als daß man durch den allgemeinen Begriff,
darunter die Sache, als unter ihrer Art, oder ih-
rem Geſchlecht enthalten iſt, eine Einſicht in die
Sache bekomme. Wir wollen alſo nach Anleitung
der vorher ſchon fuͤrgegebenen Lehren folgende Re-
geln ſetzen.
§. 38.
Handlungen, die mit einem Vergnuͤgen verknuͤpfft
ſind, koͤnnen verſchiedene Urſachen haben.
Wenn uns eine Handlung vorkommt, ent-
weder eines einigen oder mehrerer vereinigten Men-
ſchen, die ihrer Natur nach mit einer Luſt verknuͤpft
iſt; und wir erfahren oder wiſſen, daß dieſelben
Perſonen, da ſie auf weiter nichts geſehen, ſo iſt
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