Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.v. d. Zusammenhange d. Begebenh. etc. lungen können in Worten, oder auch in Wer-cken bestehen. Die Worte sind das deutlichstr Merckmal: Die Vorstellung, welche in gewissen Fällen freylich vorkommen kan, bey Seite gesetzet. Jn Ansehung aber der Wercke dencken wir so: Wenn iemand etwas vornimmt, welches nicht sein Amt, nicht die Gesetze, noch eine andere gegen- wärtige Nothwendigkeit erfordert; aber wohl den Anfang zu Ausführung eines gewissen Desseins ab- geben kan, so nehmen wir die That vor ein Zeichen des gefaßten Desseins, und zwar mit gutem Grunde an. Es giebt uns wenigstens Gelegenheit, nach der eigentlichen Ursache des Unternehmens genauer zu forschen, und zu fragen: Da denn die Deutlich- keit der Antwort, oder im Gegentheil, die Difficul- tirung derselben, oder daß sie auf Schrauben gesetzt worden, oder gar eine ungeschickte Ursach angiebt, uns noch zu mehreren Nachforschen bewegen, und darzu Anleitung geben wird. §. 32. Vom Anfange der Gewaltthätigkeiten. Bey Gewaltthätigkeiten, und Kriegen, wird nunfft Q 3
v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc. lungen koͤnnen in Worten, oder auch in Wer-cken beſtehen. Die Worte ſind das deutlichſtr Merckmal: Die Vorſtellung, welche in gewiſſen Faͤllen freylich vorkommen kan, bey Seite geſetzet. Jn Anſehung aber der Wercke dencken wir ſo: Wenn iemand etwas vornimmt, welches nicht ſein Amt, nicht die Geſetze, noch eine andere gegen- waͤrtige Nothwendigkeit erfordert; aber wohl den Anfang zu Ausfuͤhrung eines gewiſſen Deſſeins ab- geben kan, ſo nehmen wir die That vor ein Zeichen des gefaßten Deſſeins, und zwar mit gutem Grunde an. Es giebt uns wenigſtens Gelegenheit, nach der eigentlichen Urſache des Unternehmens genauer zu forſchen, und zu fragen: Da denn die Deutlich- keit der Antwort, oder im Gegentheil, die Difficul- tirung derſelben, oder daß ſie auf Schrauben geſetzt worden, oder gar eine ungeſchickte Urſach angiebt, uns noch zu mehreren Nachforſchen bewegen, und darzu Anleitung geben wird. §. 32. Vom Anfange der Gewaltthaͤtigkeiten. Bey Gewaltthaͤtigkeiten, und Kriegen, wird nunfft Q 3
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v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc.
lungen koͤnnen in Worten, oder auch in Wer-
cken beſtehen. Die Worte ſind das deutlichſtr
Merckmal: Die Vorſtellung, welche in gewiſſen
Faͤllen freylich vorkommen kan, bey Seite geſetzet.
Jn Anſehung aber der Wercke dencken wir ſo:
Wenn iemand etwas vornimmt, welches nicht ſein
Amt, nicht die Geſetze, noch eine andere gegen-
waͤrtige Nothwendigkeit erfordert; aber wohl den
Anfang zu Ausfuͤhrung eines gewiſſen Deſſeins ab-
geben kan, ſo nehmen wir die That vor ein Zeichen
des gefaßten Deſſeins, und zwar mit gutem Grunde
an. Es giebt uns wenigſtens Gelegenheit, nach der
eigentlichen Urſache des Unternehmens genauer zu
forſchen, und zu fragen: Da denn die Deutlich-
keit der Antwort, oder im Gegentheil, die Difficul-
tirung derſelben, oder daß ſie auf Schrauben geſetzt
worden, oder gar eine ungeſchickte Urſach angiebt,
uns noch zu mehreren Nachforſchen bewegen, und
darzu Anleitung geben wird.
§. 32.
Vom Anfange der Gewaltthaͤtigkeiten.
Bey Gewaltthaͤtigkeiten, und Kriegen, wird
der Anfang mit Recht in der erſten Gewalt-
thaͤtigkeit geſetzet. Denn obgleich gemeiniglich
vor dem Ausſchlagen, Wortwechſel, und vor
dieſem, Uneinigkeit vorher gehet, ſo ſind doch
ſolche mehr vor die Gelegenheit, als vor den wuͤrck-
lichen Anfang der Gewaltthaͤtigkeiten anzuſehen,
die hernach die Urſach von allen nachfolgenden
Thaͤtlichkeiten ſind. Nehmlich von dem Streite
mit Worten, bis zum Streite mit Thaten iſt
ein groſſer Sprung, den man, wenn der Ver-
nunfft
Q 3
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