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Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.

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v d. Zuſammenhange d. Begebenh ꝛc.
zius de columnis Herculis §. 13. Daß die Creutz-
zuͤge nicht allein moͤglich geweſen, ſondern auch
wuͤrcklich ausgefuͤhret worden, darzu haben beſon-
dere Umſtaͤnde der Zeiten, und darnebſt noch die
beſondere Gedenckart der damahligen Menſchen,
und der Aberglauben, das ihre gemeinſchafftlich
beygetragen.

§. 7.
Auch boͤſe Anſchlaͤge find groͤſtentheils
begreifflich.

Wie ſich die vernuͤnfftigen Anſchlaͤge zum
Theil aus der gemeinen und natuͤrlichen Gedenck-
art begreiffen laſſen, wenn man nur die Umſtaͤn-
de weiß, unter welchen der Anſchlag gemacht wor-
den (§. 5.); ſo laſſen ſich auch die boͤſen, wider-
rechtlichen, ja unſinnigen Anſchlaͤge zum Theil be-
greiffen, aus den Laſtern und verwirrten Seelen
Zuſtande derjenigen, die ſolche Anſchlaͤge faſſen.
Man wundert ſich uͤber keine Handlung, ſo unge-
ſchickt ſie auch immer ſeyn mag, ſobald man weiß,
daß ſie von einem Trunckenen begangen worden.
Von einem abgeſagten Feinde darf man ſich
keinen Schaden, den er uns oͤffentlich oder heim-
lich zufuͤget, ſo groß als er auch iſt, befremden laſ-
ſen: Die Urſache davon iſt aus der Natur eines
ungemaͤßigten Haſſes gantz begreifflich. Wenn
uns der Geitzige mit Wucher beſchwert, im Preiße
uͤberſetzt, boͤſe bezahlet, unhoͤfflich mahnet, ja eine
Schuld, daruͤber wir nicht quittiret worden, zwey-
mahl fordert, ſo ſind das alles Begebenheiten, de-
ren Urſach wir nicht weit ſuchen duͤrffen.

§. 8.
O 3

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Zitationshilfe: Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752. , S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_geschichtswissenschaft_1752/249>, abgerufen am 22.01.2025.