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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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daß sie sehr leicht auch in vollkommne Scheitellagen über-
gehen.

Zweite Ordnung: Scheitelgeburt (Partus
syncipite praevio
).
§. 827.

Der Kopf des Kindes tritt bei der Scheitellage voll-
kommen horizontal, so daß sein senkrechter Durchmesser und
also die große Fontanelle in die Levret'sche Beckenachse
fällt, auf den Beckeneingang, in dessen Fläche also der Quer-
durchmesser und der lange oder gerade Durchmesser des Kin-
deskopfs fallen. Charakteristisch ist dieser Lage als Kenu-
zeichen die große Fontanelle, deren spitziger Winkel hierbei
die Gegend wohin die Stirn, so wie der stumpfe Winkel die
Gegend, wohin das Hinterhaupt gerichtet ist, anzeigen wird.
Die Richtungen, in welchen der Kopf hierbei eintreten kann, sind
aber vierfach, ganz so wie bei den Hinterhauptslagen, von
welchen sie sich überhaupt nur durch die größere Entfernung
des Kinnes von der Brust des Kindes unterscheiden. Wie-
der ist in der ersten und zweiten Scheitellage also die
Bauchfläche des Kindes nach rückwärts, der Rücken vorwärts,
und zwar in der ersten das Hinterhaupt nach links und
vorn, in der zweiten nach rechts und vorn gerichtet, und wieder
wird in diesen beiden Lagen der Kopf mit dem Gesichte ab-
wärts geboren; dahingegen in der dritten und vierten
Lage das Kind mit der Bauchfläche vorwärts sieht, und in
der dritten zwar die Stirn nach vorn und rechts, in der
vierten die Stirn nach vorn und links gerichtet ist, folglich
das Kind mit dem Gesichte aufwärts geboren werden muß,
wenn nicht, was auch hier geschehen kann, der Kopf sich
aus der dritten in die erste, oder aus der vierten in die
zweite Lage begiebt.

§. 828.

Die Scheitellagen kommen überhaupt gegen die Hinter-

II. Theil. 8

daß ſie ſehr leicht auch in vollkommne Scheitellagen uͤber-
gehen.

Zweite Ordnung: Scheitelgeburt (Partus
syncipite praevio
).
§. 827.

Der Kopf des Kindes tritt bei der Scheitellage voll-
kommen horizontal, ſo daß ſein ſenkrechter Durchmeſſer und
alſo die große Fontanelle in die Levret’ſche Beckenachſe
faͤllt, auf den Beckeneingang, in deſſen Flaͤche alſo der Quer-
durchmeſſer und der lange oder gerade Durchmeſſer des Kin-
deskopfs fallen. Charakteriſtiſch iſt dieſer Lage als Kenu-
zeichen die große Fontanelle, deren ſpitziger Winkel hierbei
die Gegend wohin die Stirn, ſo wie der ſtumpfe Winkel die
Gegend, wohin das Hinterhaupt gerichtet iſt, anzeigen wird.
Die Richtungen, in welchen der Kopf hierbei eintreten kann, ſind
aber vierfach, ganz ſo wie bei den Hinterhauptslagen, von
welchen ſie ſich uͤberhaupt nur durch die groͤßere Entfernung
des Kinnes von der Bruſt des Kindes unterſcheiden. Wie-
der iſt in der erſten und zweiten Scheitellage alſo die
Bauchflaͤche des Kindes nach ruͤckwaͤrts, der Ruͤcken vorwaͤrts,
und zwar in der erſten das Hinterhaupt nach links und
vorn, in der zweiten nach rechts und vorn gerichtet, und wieder
wird in dieſen beiden Lagen der Kopf mit dem Geſichte ab-
waͤrts geboren; dahingegen in der dritten und vierten
Lage das Kind mit der Bauchflaͤche vorwaͤrts ſieht, und in
der dritten zwar die Stirn nach vorn und rechts, in der
vierten die Stirn nach vorn und links gerichtet iſt, folglich
das Kind mit dem Geſichte aufwaͤrts geboren werden muß,
wenn nicht, was auch hier geſchehen kann, der Kopf ſich
aus der dritten in die erſte, oder aus der vierten in die
zweite Lage begiebt.

§. 828.

Die Scheitellagen kommen uͤberhaupt gegen die Hinter-

II. Theil. 8
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[113/0137] daß ſie ſehr leicht auch in vollkommne Scheitellagen uͤber- gehen. Zweite Ordnung: Scheitelgeburt (Partus syncipite praevio). §. 827. Der Kopf des Kindes tritt bei der Scheitellage voll- kommen horizontal, ſo daß ſein ſenkrechter Durchmeſſer und alſo die große Fontanelle in die Levret’ſche Beckenachſe faͤllt, auf den Beckeneingang, in deſſen Flaͤche alſo der Quer- durchmeſſer und der lange oder gerade Durchmeſſer des Kin- deskopfs fallen. Charakteriſtiſch iſt dieſer Lage als Kenu- zeichen die große Fontanelle, deren ſpitziger Winkel hierbei die Gegend wohin die Stirn, ſo wie der ſtumpfe Winkel die Gegend, wohin das Hinterhaupt gerichtet iſt, anzeigen wird. Die Richtungen, in welchen der Kopf hierbei eintreten kann, ſind aber vierfach, ganz ſo wie bei den Hinterhauptslagen, von welchen ſie ſich uͤberhaupt nur durch die groͤßere Entfernung des Kinnes von der Bruſt des Kindes unterſcheiden. Wie- der iſt in der erſten und zweiten Scheitellage alſo die Bauchflaͤche des Kindes nach ruͤckwaͤrts, der Ruͤcken vorwaͤrts, und zwar in der erſten das Hinterhaupt nach links und vorn, in der zweiten nach rechts und vorn gerichtet, und wieder wird in dieſen beiden Lagen der Kopf mit dem Geſichte ab- waͤrts geboren; dahingegen in der dritten und vierten Lage das Kind mit der Bauchflaͤche vorwaͤrts ſieht, und in der dritten zwar die Stirn nach vorn und rechts, in der vierten die Stirn nach vorn und links gerichtet iſt, folglich das Kind mit dem Geſichte aufwaͤrts geboren werden muß, wenn nicht, was auch hier geſchehen kann, der Kopf ſich aus der dritten in die erſte, oder aus der vierten in die zweite Lage begiebt. §. 828. Die Scheitellagen kommen uͤberhaupt gegen die Hinter- II. Theil. 8

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/137>, abgerufen am 21.12.2024.