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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820.

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Theilen sich fest verbunden haben, die Achseldrüsen mit an-
geschwollen sind, und ganz vorzüglich, wo das Krebsgeschwür
bereits völlig ausgebrochen ist, Rettung der Kranken fast nie
mehr gelingen kann.

§. 587.

Die Behandlung kann, so lange das Uebel noch als
skirrhöse Verhärtung erscheint, entweder auf Zertheilung oder
unmittelbar auf Ausrottung des Knotens gerichtet seyn; im
Falle des ausgebrochenen Krebses findet, wenn überhaupt noch
Hülfe möglich ist, diese insgemein nur mittelst des Messers
Statt, und in den Fällen endlich, wo wegen ausgebreitetem,
den benachbarten Theilen bereits mitgetheilten krebshaftem
Zustande an der Heilung gänzlich verzweifelt werden muß,
kann bloß von palliativer Behandlung die Rede seyn.

§. 588.

Zuerst betrachten wir diejenigen Mittel, welche zur
Zertheilung krebsartiger Knoten der Brüste die heilende
Kunst darbietet. Hierbey ist eines Theils wichtig, eben so
wie bey den Skirrhen des Uterus, auf die allgemeine krank-
hafte Disposition Rücksicht zu nehmen, gegen scrophulöse, sy-
philitische, rheumatische, arthritische Zustände ein zweckmäßi-
ges Verfahren eintreten zu lassen, und auf Verbesserung der
äußern Verhältnisse der Kranken dadurch zu wirken, daß man
sie in gesundere Luft bringt, ihnen eine leicht verdauliche, ge-
lind nährende, besonders mehr vegetabilische Diät anordnet,
und durch den Gebrauch von allgemeinen Bädern, so wie vor-
züglich durch Aufheiterung des Gemüths den Stand der Re-
production zu erhöhen und zu verbessern sucht.

§. 589.

Außer diesen allgemeinen Maßregeln muß nun ferner
das specielle Heilverfahren namentlich bezwecken: theils die
chronische Entzündung, durch welche die abnorme Bildung
stets verstärkt wird, zu mäßigen, theils die Aufsaugung und
Rückbildung der Verhärtungen zu befördern. In ersterer,

Theilen ſich feſt verbunden haben, die Achſeldruͤſen mit an-
geſchwollen ſind, und ganz vorzuͤglich, wo das Krebsgeſchwuͤr
bereits voͤllig ausgebrochen iſt, Rettung der Kranken faſt nie
mehr gelingen kann.

§. 587.

Die Behandlung kann, ſo lange das Uebel noch als
ſkirrhoͤſe Verhaͤrtung erſcheint, entweder auf Zertheilung oder
unmittelbar auf Ausrottung des Knotens gerichtet ſeyn; im
Falle des ausgebrochenen Krebſes findet, wenn uͤberhaupt noch
Huͤlfe moͤglich iſt, dieſe insgemein nur mittelſt des Meſſers
Statt, und in den Faͤllen endlich, wo wegen ausgebreitetem,
den benachbarten Theilen bereits mitgetheilten krebshaftem
Zuſtande an der Heilung gaͤnzlich verzweifelt werden muß,
kann bloß von palliativer Behandlung die Rede ſeyn.

§. 588.

Zuerſt betrachten wir diejenigen Mittel, welche zur
Zertheilung krebsartiger Knoten der Bruͤſte die heilende
Kunſt darbietet. Hierbey iſt eines Theils wichtig, eben ſo
wie bey den Skirrhen des Uterus, auf die allgemeine krank-
hafte Dispoſition Ruͤckſicht zu nehmen, gegen ſcrophuloͤſe, ſy-
philitiſche, rheumatiſche, arthritiſche Zuſtaͤnde ein zweckmaͤßi-
ges Verfahren eintreten zu laſſen, und auf Verbeſſerung der
aͤußern Verhaͤltniſſe der Kranken dadurch zu wirken, daß man
ſie in geſundere Luft bringt, ihnen eine leicht verdauliche, ge-
lind naͤhrende, beſonders mehr vegetabiliſche Diaͤt anordnet,
und durch den Gebrauch von allgemeinen Baͤdern, ſo wie vor-
zuͤglich durch Aufheiterung des Gemuͤths den Stand der Re-
production zu erhoͤhen und zu verbeſſern ſucht.

§. 589.

Außer dieſen allgemeinen Maßregeln muß nun ferner
das ſpecielle Heilverfahren namentlich bezwecken: theils die
chroniſche Entzuͤndung, durch welche die abnorme Bildung
ſtets verſtaͤrkt wird, zu maͤßigen, theils die Aufſaugung und
Ruͤckbildung der Verhaͤrtungen zu befoͤrdern. In erſterer,

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[432/0452] Theilen ſich feſt verbunden haben, die Achſeldruͤſen mit an- geſchwollen ſind, und ganz vorzuͤglich, wo das Krebsgeſchwuͤr bereits voͤllig ausgebrochen iſt, Rettung der Kranken faſt nie mehr gelingen kann. §. 587. Die Behandlung kann, ſo lange das Uebel noch als ſkirrhoͤſe Verhaͤrtung erſcheint, entweder auf Zertheilung oder unmittelbar auf Ausrottung des Knotens gerichtet ſeyn; im Falle des ausgebrochenen Krebſes findet, wenn uͤberhaupt noch Huͤlfe moͤglich iſt, dieſe insgemein nur mittelſt des Meſſers Statt, und in den Faͤllen endlich, wo wegen ausgebreitetem, den benachbarten Theilen bereits mitgetheilten krebshaftem Zuſtande an der Heilung gaͤnzlich verzweifelt werden muß, kann bloß von palliativer Behandlung die Rede ſeyn. §. 588. Zuerſt betrachten wir diejenigen Mittel, welche zur Zertheilung krebsartiger Knoten der Bruͤſte die heilende Kunſt darbietet. Hierbey iſt eines Theils wichtig, eben ſo wie bey den Skirrhen des Uterus, auf die allgemeine krank- hafte Dispoſition Ruͤckſicht zu nehmen, gegen ſcrophuloͤſe, ſy- philitiſche, rheumatiſche, arthritiſche Zuſtaͤnde ein zweckmaͤßi- ges Verfahren eintreten zu laſſen, und auf Verbeſſerung der aͤußern Verhaͤltniſſe der Kranken dadurch zu wirken, daß man ſie in geſundere Luft bringt, ihnen eine leicht verdauliche, ge- lind naͤhrende, beſonders mehr vegetabiliſche Diaͤt anordnet, und durch den Gebrauch von allgemeinen Baͤdern, ſo wie vor- zuͤglich durch Aufheiterung des Gemuͤths den Stand der Re- production zu erhoͤhen und zu verbeſſern ſucht. §. 589. Außer dieſen allgemeinen Maßregeln muß nun ferner das ſpecielle Heilverfahren namentlich bezwecken: theils die chroniſche Entzuͤndung, durch welche die abnorme Bildung ſtets verſtaͤrkt wird, zu maͤßigen, theils die Aufſaugung und Ruͤckbildung der Verhaͤrtungen zu befoͤrdern. In erſterer,

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/452>, abgerufen am 21.11.2024.